Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
war herrlich einfallsreich, temperamentvoll und einfühlsam. Aber irgendwie kam es Ryan vor, als wäre eine Menge mehr zwischen ihnen als nur Sex.
Sie hatten lange zusammen geduscht, einander mit eingeseiften Händen erforscht, und dann hatten sie im Bett weitergemacht und sich mit Lippen und Händen Freude bereitet. Sie hatten gelacht und geredet und einander geneckt, bis sie kurz vor Morgengrauen schließlich eingeschlafen waren.
Ja, es war eine tolle Nacht gewesen.
Und nun war sie vorbei.
Etwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen. Es ist vorbei, wiederholte seine innere Stimme, und wieder zog sich etwas in ihm zusammen, was ihn ärgerte.
Verdammt, was war nur los mit ihm? Aber noch während er sich diese Frage stellte, wusste er schon die Antwort.
Er wünschte sich eine weitere solche Nacht. Dutzende davon. Mit dieser Frau. Und nicht nur die Nächte wollte er mit ihr verbringen, auch die Tage. Das frustrierte ihn. Lynne weckte in ihm Gefühle, die er nicht haben wollte, besonders jetzt nicht, da seine Karriere an erster Stelle stehen musste.
Doch es wäre zu jeder Zeit schlecht gewesen. Lynnes Ziel war es, aus Boston wegzuziehen und auf dem Land zu leben, wo es all das Ungeziefer gab, und schon dadurch schied sie als Partnerin für ihn aus. Aber verdammt, irgendwie erschien es ihm so total richtig wie mit keiner anderen Frau je zuvor.
Er musste akzeptieren, dass ihre gemeinsame Nacht vorbei war. Sobald der Regen aufhörte, würde er sein Auto aus dem Schlamm befreien, Daves Möbel retten und dann in die Zivilisation zurückkehren, um sein Projekt zu beenden. Da gab es keinen Raum für Lynne Waterford. Doch in dieser Minute lag sie in seine Arme gekuschelt, als würde sie da hingehören. Und bis es aufhörte zu regnen, war es auch so.
Ryan sah zum Fenster hinüber, und fast wäre sein Herz stehen geblieben.
Der Regen hatte aufgehört.
Die Sonne schien.
Als Lynn aufwachte, war sie allein.
Na ja, nicht ganz allein. Waldo saß am Fußende des Bettes und knabberte an einem Kräcker. Lynne schob sich das Haar aus dem Gesicht und setzte sich auf. Waldo blinzelte ihr zu. Er wirkte fast ein bisschen reumütig.
“Bloß weil du niedlich bist, heißt das nicht, dass ich mich nicht über dich ärgere”, erklärte sie ihm. “Es ist ein Glück für dich, dass die Nacht okay war, sonst könntest du was erleben.”
Okay? Sie schüttelte den Kopf über diese Untertreibung. Was Ryan und sie erlebt hatten, war perfekt gewesen.
Aber nun war es Morgen, und ihre gemeinsame Zeit würde bald vorbei sein.
Sie erstarrte. Helles Sonnenlicht kam zum Fenster herein.
Es regnete nicht mehr.
Und Ryan war fort.
Ihr Blick fiel auf die leere Hälfte des Bettes, und etwas wie Panik überkam sie. Sie sprang auf, warf sich ihren Bademantel über und rannte ins Wohnzimmer.
Der Zeichentisch war weg, ebenso wie alle anderen Zeichen dafür, dass Ryan je da gewesen war. Lynne stiegen Tränen in die Augen, und sie blinzelte sie ungeduldig weg. Ryan war also abgereist. Na und?
“Lynne? Geht es dir gut?”
Ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie seine Stimme hörte. Sie drehte sich um und sah ihn in der Tür stehen. Er trug Shorts und ein Polohemd und war mit Schlamm bespritzt. Lynne zwang sich zu lächeln. “Es scheint, dass ich dich das fragen sollte.”
Er blickte an sich herunter. “Dieser Ort ist wirklich nicht gut für Kleidung. Aber zumindest ist mein Auto wieder benutzbar.”
“Du hast es rausgezogen?” Sie war stolz darauf, wie ruhig ihre Stimme klang.
“Mit Killers Hilfe. Er ist vor ein paar Stunden vorbeigekommen.”
“Vor ein paar Stunden? Wie spät ist es denn?”
“Fast Mittag.”
Sie konnte es nicht fassen. Sonst schlief sie nie so lange. Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Ryan fort. “Es gibt wieder Strom, und das Telefon funktioniert auch. Die Straßen sind zwar noch etwas aufgeweicht, aber es ist warm, und sie trocknen schnell.” Ryan streifte seine dreckigen Turnschuhe ab. “Ich habe das Zeug aus meiner Kühltasche für dich in den Kühlschrank getan und alles weggeworfen, was aussah, als wäre es verdorben.”
Lynnes Kehle war wie zugeschnürt. Sie räusperte sich. “Danke. Das heißt wohl, dass du bereit bist abzufahren.”
“Ja. Aber ich würde gern zuerst duschen, falls es dir nichts ausmacht.”
“Natürlich nicht.”
Er ging ins Schlafzimmer, und sie hörte, wie er die Badezimmertür hinter sich schloss. Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft. Ryan war so verdammt höflich
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