T.”, flüsterte Jassie.
Er knurrte irgendetwas und ging. Als er seinen Truck erreicht hatte, hielt er inne, schien nachzudenken. Er machte die Wagentür auf, setzte einen Fuß aufs Trittbrett – und wandte sich ruckartig um.
“Zur Hölle!”, murmelte er, schlug die Tür wieder zu und marschierte zurück zu Jassie. Er wirkte so grimmig, dass sie nicht wusste, was er vorhatte.
Er stürmte in die Eingangshalle des
Globe
, riss Jassie in seine Arme und küsste sie hart und fordernd auf den Mund.
Als es vorbei war, musste sie sich gegen den Türrahmen lehnen, so weich waren ihre Knie. John T. schaute ihr forschend ins Gesicht. Jassie konnte nicht anders. Sie lächelte.
“Zur Hölle!”, sagte er noch einmal, umfasste Jassies Gesicht mit beiden Händen und küsste sie erneut.
“Und das war’s, richtig?”, knurrte er.
Jassie konnte diesen Satz nicht richtig einordnen. Sie war ganz durcheinander. Und auf wunderbare Weise glücklich.
Fluchend verließ J.T. das Gebäude. “Schließen Sie hinter mir ab”, befahl er von draußen. Gleich darauf konnte sie das Motorengeräusch seines Wagens hören.
Jassie blieb eine ganze Weile einfach an der Tür stehen und strich unbewusst über den Türknauf. Was hatte er gesagt, solle sie machen? Ach ja, abschließen. Sie tat es und ging dann in Gedanken versunken die Treppe hinauf.
Er war zurückgekommen. Hatte sie noch einmal geküsst. Hatte nicht widerstehen können. Jassie McQuilty würde tatsächlich eine Affäre haben. Mit dem tollsten Mann der Welt. Sie nahm sich vor, ihn morgen anzurufen und ihn zum Frühstück einzuladen.
Im Schlafzimmer warf sie einen Blick auf das schmale Eisenbett. Es war Zeit, entschied sie, ein bisschen Geld in Mobiliar zu investieren …
Schlafwandlerisch zog sie sich aus und träumte dabei von J.T.s Berührungen. Sie schlüpfte in ihren Pyjama.
Hm, dachte sie. Vielleicht war es ebenfalls Zeit, für ein anderes Nacht-Outfit zu sorgen? Sie mochte keine Nachthemden. Aber zum Beispiel ein Teddy? Tief ausgeschnitten, aus Seide? Egal, sie nahm nicht an, dass sie ihn im Fall aller Fälle lange anbehalten würde.
Sie schlüpfte unter die Decke und schaltete das Nachtlicht aus. Verträumt lächelte sie vor sich hin, als sie sich ausmalte, wie es gewesen wäre, J.T. schon heute Abend zu verführen. Sicher, das Bett war viel zu schmal. Aber es gab ja viele Möglichkeiten …
Schläfrig versuchte sie sich daran zu erinnern, wie sich seine kleine Narbe an ihren Lippen anfühlte, doch es gelang ihr nicht. Daher schwor sie sich, beim nächsten Mal genauer aufzupassen.
Denn es würde ein nächstes Mal geben … Mehr Küsse … Und noch ganz andere Dinge …
5. KAPITEL
Betreff: Mein Liebesleben
Datum: Freitag, 23. Juni, 7:46:36
Von: Jassie McQuilty [
[email protected] An: Rita DeLorenzo [
[email protected] ]
Rita, Du hattest absolut recht! Mir geht’s wunderbar! Werde demnächst eine traumhafte Affäre haben … Der tollste Mann in ganz Montana! Bin glücklich! Schick mir einen schwarzen Seidenbody. Es eilt! Viele liebe Grüße, Jassie
“Hi, Jassie. Gute Zeitung gestern.”
“Oh, danke, Mr…. hm …” Jassie schaute dem alten Mann hinterher, der ihr das Kompliment gemacht hatte und dann weitergeschlurft war. Sie war sich nicht bewusst, ihn jemals vorher getroffen zu haben. Woher er ihren Namen wusste? Dann lächelte sie. Immerhin hatte ihm die neue Ausgabe des
Globe
gefallen. Prima!
Beschwingt ging sie die Straße entlang Richtung Bäckerei. Sie war mit einem solch wunderbaren Glücksgefühl aufgewacht. Außerdem war es ein sonniger Tag. Immer noch spürte sie J.T.s Küsse auf ihren Lippen. Und sie hatte vor, ihn mit Croissants zum Frühstück zu überraschen.
“Die Seite mit den Geschichten aus der guten alten Zeit ist klasse, Jassie. Unsere Kids sollen ruhig erfahren, wie’s früher war.” Eine gesetzte Dame mittleren Alters strahlte Jassie an und eilte weiter, pralle Einkaufstüten in beiden Händen.
“Oh, danke, Mrs….” rief Jassie ihr nach. Noch jemand, der ihren Namen kannte. Hatte jemand ein Schild aufgestellt? Sie fühlte sich noch beschwingter als vorher und ging weiter.
Aus einer Ladentür schoss eine Frau. Sie trug einen langen lila Rock, dazu eine weiße bestickte Bluse und ein besticktes Jackett in Schwarz, Weiß und Violett. Unter dem Rocksaum lugten lila Cowboystiefel mit silbernen Beschlägen an den Spitzen hervor. “Hi, Jassie. Ich bin Missy Baines. Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich wollte Ihnen sagen, wie