Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Prachtexemplar von Mann klarmachen, dass er keine Angst vor ihr zu haben brauchte, wenn er sich nicht einmal in ihre Nähe traute?
Sie warf einen Blick auf die Überschrift des Berichts auf der ersten Seite. Er galt einem Verbrechen, das vergangene Woche in der Stadt verübt worden war. Jemand hatte in einem Laden etwas gestohlen. Ein verzweifelter dreizehnjähriger Junge. Als Jassie kam, um den Sheriff am Ort der Festnahme zu interviewen, hatte John T. den kleinen Räuber einfach in seinen Streifenwagen verfrachtet und war wortlos davongebraust. Jassie war danach zur Wache gegangen, doch J.T. beauftragte den Deputy damit, das Interview zu geben.
So ein Feigling!
Sie musste einen Weg finden, um ihm zu zeigen, dass seine Annahme, sie wollte ihn für immer und ewig, falsch war. Im Übrigen nahm sie an, dass es doch ganz nett und bequem für ihn sein müsste, eine Affäre am Ort zu haben, statt immer nach Bozeman fahren zu müssen.
Jassie musterte die vergilbte Landkarte von Montana, die an der Wand hing. Die viele Fahrerei musste ihn ein Vermögen kosten. Außerdem schädigte Autofahren die Umwelt. Jassie hatte durchaus vor, auf ihre Weise zum Erhalt der Umwelt beizutragen.
Bloß, was konnte sie tun, wenn der Mann ihrer Träume einen Riesenbogen um sie machte?
Sie warf erneut einen Blick auf die Titelseite. Wie langweilig! Dann überflog sie den Leitartikel. Die Überschrift war noch langweiliger. Sie klickte den Text mit der Computermaus an und löschte ihn. Stirnrunzelnd überlegte sie einen Moment, ehe sie rasch eine neue Überschrift hinschrieb. Dann änderte sie noch ein paar Zeilen im Artikel selbst und grinste frech, als sie ihn noch mal durchlas. Großartig!
Nein. Kopfschüttelnd löschte sie das Ganze wieder. Es geht nicht, dachte sie. Doch dann schrieb sie es erneut hin und grinste noch breiter. Sie las die Überschrift und lachte laut. Genau! Das war’s! Sie warf die Druckerpresse an und lachte erneut, als die Maschine zu arbeiten begann. Wie war das mit Mohammed und dem Berg?
“Was zum Teufel ist das?” Sheriff John T. Stone knallte die aktuelle Ausgabe des
Globe
auf den Tisch und starrte Jassie wütend an.
Der Berg war zur Prophetin gekommen, und er wirkte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
Jassie schaute auf die Zeitung. “Dies ist eine Ausgabe des
Globe
, John T.”, erwiderte sie lächelnd und freute sich über den kleinen Muskel, der neben seinem Mundwinkel zuckte. Der Mann sah einfach toll aus, wenn er wütend war.
“Ich weiß verdammt gut, was das ist, Miss McQuilty. Ich will aber wissen, was das hier bedeuten soll!”
Jassie tat, als überlege sie angestrengt. “Hm, es bedeutet … sagen Sie, gefällt Ihnen meine Zeitung so gut, dass Sie eine gekauft haben?”, unterbrach sie sich und strahlte ihn an.
“Nein”, knurrte er.
“Haben Sie sie etwa gestohlen, John T.?”, fragte Jassie schockiert. “Ich finde nicht, dass Sie damit ein gutes Vorbild für …”
“Ich habe sie nicht geklaut”, fauchte er. “Ich habe für das verdammte Ding bezahlt, wenn ich auch nicht weiß, warum.”
“Ehrlichkeit ist die beste Tugend, wie schon meine Mutter sagte”, meinte Jassie fröhlich. “Ein Sheriff hat schließlich eine wichtige moralische Funktion in einer Stadt.”
“Ich rede hiervon!” Sheriff Stone deutete nachdrücklich auf die Überschrift des Leitartikels. Ein schöner Finger, dachte Jassie. Sie legte ihre Hand auf seine und strich zärtlich über seinen Zeigefinger.
Abrupt zog er seine Hand zurück.
“Das hier?”, fragte sie.
Er nickte.
Sie las die Überschrift laut vor: “
Sheriff verhindert Raubüberfall.”
Sie zog nachdenklich die Brauen zusammen. “Ich verstehe nicht, was daran falsch ist, John T. Sie haben den Verbrecher doch festgenommen, oder? Ich war sicher …”
“Es war kein Raubüberfall”, schnauzte J.T. sie an. “Es war ein kleiner Junge, der einen Ladendiebstahl begangen hat.”
“Auch ein Ladendiebstahl ist ein Verbrechen”, beharrte sie. “Ich bin überzeugt, dass der Junge seine Lektion gelernt hat. Wie Sie sicher bemerkt haben, habe ich davon Abstand genommen, seinen Namen zu nennen. Ich möchte ihm ja die Zukunft nicht verbauen. Dank Ihrem Eingreifen hat er schließlich noch eine Zukunft, nicht wahr?” Sie lächelte engelsgleich.
“Darum geht es überhaupt nicht. Ich weiß, dass Sie den Namen des Jungen nicht erwähnt haben. Aber meinen!”
“Ihren?”
“Tun Sie nicht so!” Er wies auf den ersten Absatz des Artikels, zog aber
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