Tiffany Lieben & Lachen Band 0008 (German Edition)
Er schloss die Augen. Er hätte froh sein müssen über die Störung, denn er war nicht mehr weit von jenem Punkt gewesen, an dem es kein Zurück mehr gibt. Doch Dankbarkeit war nicht gerade das, was er empfand.
Jassie stand auf. Sie sah hinreißend aus, ein bisschen zerzaust, die Wangen rosig angehaucht, die Lippen vom Küssen ein bisschen geschwollen. Sie richtete ihre Kleidung. J.T. sah ihr zu und wünschte, sie würde sich aus- statt anziehen. Sie warf ihm einen Blick zu und lächelte. “Hallo, John T. Knöpf dein Hemd zu. Wir kriegen Besuch.”
Er schaute an sich hinunter, zuckte zusammen und begann hastig, sein Hemd zuzuknöpfen. Wie zum Teufel hatten sie es geschafft, in so kurzer Zeit halb nackt zu werden?
Er schloss den letzten Knopf, als Jassie die Tür öffnete, um Tommy hereinzulassen. Er trug ein Tablett mit Kaffeekanne und einer Tüte mit Gebäck. Der Junge grinste wissend.
J.T. tat, als bemerke er es nicht. Der Duft, der ihm aus der Papiertüte entgegendrang, war vertraut. Zimt. Donuts.
Tommy stellte das Tablett auf den Couchtisch und ging, wobei der die Tür nachdrücklich hinter sich zuzog.
Jassie lächelte den Sheriff verführerisch an und griff nach der Tüte mit dem Gebäck. In diesem Moment erkannte J.T., dass er sich in höchster Gefahr befand.
“Jassie, ich muss mich entschuldigen”, sagte er. “Es war ein Fehler. Ich hatte nicht vor, so weit zu gehen. Es tut mir leid.” Damit drehte er sich um und ging.
Jassie starrte verblüfft auf die Tür. Ein Fehler? Und er entschuldigte sich? Wofür? Dafür, dass er ihre Lust entfachte wie noch kein Mann zuvor?
Enttäuschung durchflutete sie. So hatte sie sich ihre Affäre nicht vorgestellt.
J.T. schaute grimmig auf den blinkenden Anrufbeantworter. Er wusste genau, wer die Nachrichten hinterlassen hatte. Diese Frau hatte seinen Seelenfrieden zerstört. Er begehrte sie viel zu sehr. Und er wusste genau, was das bedeutete: Gefahr.
Daher nahm er sich vor, endlich zu einer Einigung mit Jassie McQuilty zu kommen. Er durfte sich nicht verletzbar machen. Einmal und nie wieder. Das hatte er sich geschworen. Und deshalb gab es nur eine Lösung für das Problem. Er wandte diese Lösung seit der Scheidung von Sybille bei jeder Frau an, mit der er näher zu tun hatte. Es galt, sie abzuweisen, ehe sie ihm wehtun konnte. Allerdings wollte er Jassie dabei nicht verletzen.
Und der Rat von Old Pop ging ihm nicht aus dem Kopf: ‘Wenn du auf die Schnauze geknallt bist, Junge, musst du wieder aufstehen und dir was Neues aufbauen. Es gibt keine andere Chance für uns. Du musst dir ein neues Leben aufbauen oder es ganz sein lassen. Und du, mein Sohn, bist keiner, der aufgibt.’
Aber Old Pop wusste auch nicht alles. Er hatte schließlich eine Familie gehabt. Ein gutes Leben. Eine Frau, die ihn liebte und bei ihm blieb. Bis zu ihrem Tod.
Jassie starrte auf ihr Telefon. Sollte sie ihn noch mal anrufen? Und sich seine lahme Ausrede anhören?
Was passierte, wenn er sagte: “Tut mir leid, aber ich habe kein Interesse”?
Nun, damit konnte sie umgehen. Kein Problem. Sie war erwachsen. Erfolgreich. Unabhängig.
Na schön, sie würde ihm noch eine Chance geben. Sie wählte seine Nummer, und diesmal meldete er sich sofort.
Jassie ging direkt auf ihr Ziel los. “Besteht die Möglichkeit, dass Sie Ja sagen, wenn ich Sie zum Abendessen einlade?” Sie siezte ihn ganz bewusst.
Schweigen.
“Ich bin kein Kind, John T. Wenn Sie kein Interesse haben, brauchen Sie es bloß zu sagen.”
Nach einer kurzen Pause erwiderte er: “Ich habe kein Interesse.”
Lügner, dachte Jassie. Laut sagte sie: “Verstehe. Immerhin weiß ich jetzt, woran ich bin.”
“Es tut mir leid, Jas… Ma’am”, antwortete er gepresst. “Es liegt einfach daran, dass … dass ich keine Beziehung will. Ich möchte Ihnen nichts vormachen.”
Zu dumm, dachte Jassie. Ich will ja auch keine Beziehung. Warum dachten Männer immer, dass alle Frauen unbedingt eine feste Bindung eingehen wollten? Im Übrigen war es J.T. gewesen, der nicht aufgehört hatte, sie zu küssen …
“Ich nehme an, das hätte ich früher bemerken müssen”, erwiderte Jassie. “Diese Küsse waren ja doch ziemlich langweilig, nicht wahr?”
Er schwieg einen Moment. “Langweilig?”, fragte er dann.
Sie grinste. Er schien beleidigt zu sein. Gut. Sie war’s ja schließlich auch. “Ja. Nett, aber irgendwie ohne Feuer, finden Sie nicht?”
“Wenn Sie es sagen”, knurrte er.
“Tue ich.”
“Hm, Miss McQuilty
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