Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
ihn mit einem Kuss zu mehr verführen. Sie wollte sich an seinen feuchten Körper schmiegen und den Reißverschluss seiner engen Jeans aufziehen.
Nie vorher hatte sie einen Mann auf diese Weise gewollt. Was Sex anging, hatte sie nicht viel Erfahrung. Im College hatte es einen schon fast vergessenen Freund gegeben und einen anderen auf der Universität, an den sie sich ebenso kaum noch erinnerte. Außerdem war sie kurz verlobt gewesen, doch sie hatte nicht mit ihrem Verlobten geschlafen. Nancy wurde klar, dass sie fünfunddreißig war und einen Doktor in Psychologie gemacht hatte, ohne dass ihre Sinnlichkeit geweckt worden war.
Jetzt, da Max’ Anblick ihr Blut erhitzte, verstand sie plötzlich, warum Männer und Frauen sich oft wegen Sex lächerlich machten und bereit waren, dafür ihre Zukunft aufs Spiel zu setzen. Nancy hielt sich am Fensterladen fest. Dass sie so empfänglich für solche Empfindungen war, hätte sie sich nie träumen lassen.
Von nun an würde sie ihre Gefühle sorgsam kontrollieren und sich keine Tagträume mehr erlauben, in denen Max Richters halb nackter Körper die Hauptrolle spielte. Und sie würde sich auch keinen Spekulationen mehr hingeben, wie er sich wohl in ihren Armen anfühlen mochte.
Anderenfalls würde sie völlig den Kopf verlieren.
Max, der am Kopf des Tisches saß, studierte das Essen vor ihm. Um ihn herum war es ruhig geworden.
Erstaunlich. Er hatte noch nie erlebt, dass Griffin für mehr als dreißig Sekunden still gesessen hatte. Und zum ersten Mal funkelten ihn weder seine Tochter noch seine Nichte wütend an.
Diejenige, die dieses Wunder vollbracht hatte, saß ihm gegenüber. Eine Strähne hatte sich aus dem Knoten gelöst, zu dem sie ihr Haar zusammengenommen hatte. Nancy wartete wie alle anderen auf sein Urteil.
Da Max von Lilia oft genug wegen seiner mangelnden Diplomatie getadelt worden war, wusste er, dass er seiner neuen Haushälterin ein Kompliment wegen des Essens machen sollte. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, was er sagen sollte, weil er die Mahlzeit vor ihm nicht identifizieren konnte.
Auf einer Platte ragte ein grüner Hügel aus einer klebrigen Masse hervor, die wie geschmolzener Käse aussah. In einer Schüssel waren gehackte Nüsse in zu weichem rotem Wackelpeter versackt. In einer anderen Schüssel schwamm Kopfsalat in einer weißen Tunke. In der Mitte des Tisches stand ein großer Teller mit braunen Teilchen, die Brownies sein konnten. Aber was hatten Schokoladenkekse beim Abendessen zu suchen?
“Sieht alles großartig aus.” Max hoffte, dass das reichte, obwohl niemand etwas erwiderte. “Es ist Zeit zu beten”, fügte er hinzu, um das Schweigen zu brechen. Er hatte seit Jahren keine Tischgebete mehr gesprochen.
Alle senkten die Köpfe.
“Jetzt, da ich mich zur Ruhe lege …” Max brach ab. Mit dem ersten Gebet herauszuplatzen, das ihm ihn den Sinn kam, war keine gute Idee gewesen.
“Amen.” Nancy nickte den Kindern zu, die einstimmten: “Amen.”
“Probier einen Brownie”, sagte Kirstin. “Ich habe sie gebacken.”
Er nahm sich einen Keks und biss hinein. “Gut.” Er sah, dass seine Nichte die Stirn runzelte, und merkte, dass sein kurzer Kommentar nicht reichte, um sie zufriedenzustellen. “Toll. Das ist der beste Brownie, den ich seit Jahren gegessen habe.”
“Es ist nur eine Backmischung.” Aber Kirstins Lächeln sprach Bände.
Griffin und Melissa begannen gleichzeitig zu reden: “Ich habe Nancy geholfen … Ich zeigte ihr, wo sie alles findet … Sie ließ mich die Salatsoße darübergießen … Der Wackelpeter war meine Idee …”
Max schenkte allen ein Lächeln, während er überlegte, ob er etwas davon würde essen können, und dann erkannte, dass er keine Wahl hatte. Ein Mann brauchte eine Grundlage, um seine Arbeit tun zu können. Außerdem würde er alle beleidigen und die selten gute Stimmung zerstören, wenn er nichts äße.
Er nahm sich von jeder Platte einen bescheidenen Anteil. Die Kinder aßen mit gutem Appetit, der nur noch von Nancys Enthusiasmus übertroffen wurde. Die Frau schien die merkwürdige Mahlzeit zu genießen.
Max zeigte auf den mit Käse bedeckten Hügel. “Was ist – ich meine, hat dieses Gericht einen Namen?”
“Es ist aufgetauter Brokkoli”, sagte Nancy. “Es gibt hier kaum frisches Gemüse.”
Hier zumindest konnte er ansetzen. “Sie haben recht. Dieser Ranch fehlt wirklich ein Gemüsegarten.”
“Das ist eine tolle Idee.” Nancy strahlte ihn an.
“Draußen gibt
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