Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
es eine Parzelle, die meine Mutter immer als Garten benutzt hat. Wenn die Erde erst einmal umgegraben ist, können wir in der Stadt Samen und Setzlinge für Sie kaufen.”
Nancy wurde blass. “Für mich?”
“Sie glauben doch nicht, dass ich so ein wertvolles Talent ungenutzt lasse?”, fragte Max. “All die Auszeichnungen für Ihre Tomaten! Ich freue mich schon darauf, wenn Sie sie zubereiten werden.”
“Oh ja, meine Tomaten.” Nancy winkte ab. “So überragend waren sie nun auch … Ich meine, sie waren groß, aber …”
“Ich habe keine selbst gemachte Spaghettisoße mehr gegessen, seit meine Mutter gestorben ist.” Max erinnerte sich gut an den wunderbaren Geschmack der Tomatensoße mit Basilikum, Knoblauch und Zwiebeln. “Was pflanzen Sie sonst noch an?”
“Zitronen”, sagte Nancy. “Natürlich braucht man dazu einen Baum, nicht wahr? Und Rettiche. Ich liebe sie einfach, Sie auch? Und es geht nichts über Zucchini.”
“Der Boden sollte noch gedüngt werden”, bemerkte Max. “Rudy und Randy sollen eine Ladung Mist dorthin bringen, bevor Sie loslegen.”
“Lass mich umgraben!”, sagte Griffin.
“Ich könnte es auch versuchen”, meinte seine Schwester.
Kirstin verzog das Gesicht. “Ich werde nicht in Mist waten. Nein, Onkel Max, mich wirst du nicht zur Bäuerin machen.”
“Hast du unsere Großmutter eine Bäuerin genannt?” Melissas grüne Augen blitzten empört. “Sie war auch deine Großmutter!”
Entrüstet musste Kirstin hinnehmen, dass ihre Cousine sie übertrumpft hatte. Trotzdem würde sie nicht klein beigeben. Das konnte Max ihr ansehen.
Nancy ergriff das Wort. “Kirstin kann helfen zu planen, wie die Pflanzen gesetzt werden müssen, damit sie sich gegenseitig kein Licht wegnehmen.”
Max war nicht nur von Nancys Geschick im Umgang mit den Kindern, sondern auch von ihrem Wissen übers Gärtnern beeindruckt. Obwohl er es bei ihrem Hintergrund vorausgesetzt hatte. “Ich kann es kaum erwarten”, sagte er.
Er verstand nur nicht, dass seine neue Allroundkraft das Farmleben jemals aufgegeben hatte, wenn sie so geeignet dafür zu sein schien. Er würde sie sorgsam beobachten müssen, um Rückschlüsse ziehen zu können.
4. KAPITEL
Nancy konnte nicht glauben, dass sie es geschafft hatte. Max hatte die Mahlzeit gegessen, wenn auch nicht mit großem Genuss. Und er hatte ihr nicht damit gedroht, sie ins nächste Flugzeug nach L. A. zu verfrachten.
Die Falte zwischen seinen Brauen hatte sich heute Abend geglättet, und seine dunkelbraunen Augen leuchteten. Ungeachtet jeglichen gesunden Menschenverstands akzeptierte er sie offenbar.
Das Problem war, dass sie eine Büchse Wiener Würstchen in der Speisekammer erspäht hatte. Und sie liebte Wiener Würstchen.
Vielleicht konnte sie sich spätabends in die Küche schleichen – nein, lieber nicht. Falls sie erwischt würde, wäre das Gelächter groß. Und wenn zudem ihr Boss entdeckte, dass sie keine Vegetarierin war, müsste sie ihm vielleicht noch ein blutiges Steak servieren.
Er schien Respekt vor ihren Fähigkeiten zu haben und sogar stolz darauf zu sein. Seltsamerweise wünschte sie sich, dass er stolz auf sie war, obwohl sie ihm etwas vortäuschte, was sie gar nicht war.
“Ich bin froh, dass Sie die Gerichte mögen”, sagte sie.
“Sie sind … faszinierend.” Max blickte unbewegt auf seinen Teller. “Machen Sie weiterhin gute Arbeit.”
“Versprich uns, dass es morgen keine Eier zum Frühstück gibt”, bat Melissa.
“Ich mag Eier”, warf Kirstin ein.
“Wie wäre es mit Waffeln?”, schlug Nancy vor. “Es gibt doch diese tiefgefrorenen, die man nur noch aufzutauen und in den Toaster zu stecken braucht. Haben Sie welche im Haus?”
Max stand auf und öffnete die Schubladen des Gefrierschranks. “Nein, leider sind keine da.”
“Cornflakes sind auch ein gutes Frühstück”, meinte Nancy.
“Enthalten die nicht zu viel Zucker?” Max sah sie zweifelnd an.
“Zucker gibt Energie. Genau das, was Sie brauchen, um draußen Kälber einzufangen.”
“Ich bin überrascht, dass Sie das sagen”, erwiderte er, “nachdem Sie den ersten Preis im Diätkost-Wettbewerb gewonnen haben.”
Jemand sollte Hayley auf der Stelle erschießen, dachte Nancy.
Sie erinnerte sich an einen medizinischen Artikel, den sie in der Zeitung gelesen hatte. “Zucker ist nicht so schlimm wie die gesättigten Fette in Fleisch und Milchprodukten.” Und wie Backwaren aus Weißmehl, was sie nicht erwähnen würde, da sie es nicht
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