Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
“Besitzer einer Werbeagentur zu sein ist keineswegs einfacher, als eine Zahnarztklinik zu leiten. Sie ist nicht die Einzige, die unter Druck steht.”
“Vielleicht braucht ihr Ferien. Macht doch in New Orleans oder Santa Fe zweite Flitterwochen.”
“Einer ihrer Zahnärzte hat gerade gekündigt, und sie kann sich nicht freinehmen”, sagte Bill. “Du weißt, dass ich immer mehrere Kinder wollte. Ich hätte wirklich gern einen Sohn. Es sieht nicht so aus, als ob dafür irgendeine Chance bestünde.”
Max hatte seine beiden Kinder vor Augen, und ihm wurde warm ums Herz. Trotz ihrer Untreue hatte ihm Lilia zumindest die zwei wertvollsten Menschen in seinem Leben geschenkt.
“Hast du mit ihr darüber geredet?”, fragte er. “Vielleicht will sie auch noch ein Kind.”
“Machst du Witze? Wenn ich ihr mit so etwas käme, würde sie mir den Kopf abreißen. Zurzeit finden wir einfach nicht zueinander. Es ist, als ob wir zwei verschiedene Sprachen sprächen. Ich sage es nur ungern, aber es wäre wohl besser, wenn wir uns trennen würden.”
“Das tut mir leid.” Das war das Einzige, was Max sagen konnte.
Als er auflegte, hörte er draußen im Flur ein Rascheln. Er ging hinaus, sah aber niemand.
Erst jetzt fiel ihm ein, dass er den Lautsprecher hätte abstellen sollen, als sie begonnen hatten, persönliche Angelegenheiten zu besprechen. Die Kommentare seines Bruders waren nicht für Kirstins Ohren bestimmt gewesen.
Er wollte gerade nach ihr sehen, als das Telefon erneut läutete. Es war Lorrin Witherspoon.
“Lenore und ich haben eine großartige Idee!”, sagte er. “Wir werden unsere Ferienangebote im Herbst und Winter mit Aktivitäten à la Stinktier kombinieren und während des Festivals Werbung dafür machen. Was hältst du von einer Stinktier-Beobachtungstour im Herbst?”
Max versuchte, den Gedanken an seine Nichte zu verscheuchen. “Nicht so schnell. Wiederhole das bitte, Lorrin.”
Nancy konnte ihr Handy nicht finden. Sie hatte es vor dem Abendessen auf dem Bett liegen lassen, um später ihre Eltern in Florida anzurufen und ihnen zum Hochzeitstag zu gratulieren.
Auf der Suche danach schaute sie zuerst in Griffins Zimmer. Der Junge schlief allerdings friedlich neben seinem Kätzchen.
Auch in Melissas Zimmer war das Handy nicht zu sehen. Das Mädchen lag schlafend zwischen Stofftieren, das Gesicht umrahmt von ihren rotblonden Haaren.
Sie ist so schön anzusehen, dachte Nancy. Ihre Mutter muss eine Augenweide sein.
JoAnne hatte ihr erzählt, dass Lilia aus Houston kam, wo sie und Max sich dann auch begegnet waren. Er hatte an einer Ranchertagung in dem Hotel teilgenommen, wo Lilia als Sekretärin des Geschäftsführers gearbeitet hatte. Sie war eine richtige Schönheit, aber leider auch verwöhnt und selbstbezogen.
Als sie Max verlassen hatte, hatte sie keinen Versuch unternommen, sich weiterhin um ihre Kinder zu kümmern. Während die beiden bei ihren Eltern gewohnt hatten, hatte Lilia sie noch gelegentlich gesehen. Aber da ihr neuer Mann Kinder nicht mochte, hatte sie Griffin und Melissa völlig aus ihrem Leben ausgeschlossen.
Es verblüffte Nancy, dass eine Frau ihre Kinder und einen Ehemann wie Max einfach aufgeben konnte. Manche Menschen wussten die größten Geschenke, die einem das Leben machen konnte, nicht zu schätzen.
Im Teenageralter hatte sich Nancy einer Operation unterziehen müssen, bei der die Gefahr bestand, dass sie später vielleicht keine Kinder bekommen könnte. Zu dieser Zeit hatte sie sich keine großen Gedanken darum gemacht, da sie sich um sechs jüngere Geschwister kümmern musste und später Karriere machen wollte.
Als sie sich dann verlobt hatte, hatten Freunde ihr geraten, sich in einer Klinik genau untersuchen zu lassen. Leider stellte sich heraus, dass eine entsprechende Behandlung bei nur sehr geringen Erfolgsaussichten langwierig, teuer und schmerzhaft werden würde. Mittlerweile hatte sie sich damit abgefunden, keine Kinder zu bekommen. Jetzt, als sie das schlafende Mädchen betrachtete, wurde Nancy zum ersten Mal richtig bewusst, wie viel sie verloren hatte.
Lilia hatte diese Babys im Arm gehalten, trotzdem hatte sie sich entschieden, sie aufzugeben. Wie kommt eine Frau dazu? fragte sich Nancy erneut.
Und wo, um alles in der Welt, war ihr Handy?
Nun hatte sie den jugendlichen Hausgast der Richters in Verdacht. Nancy zog ihren Bademantel fester um sich und machte sich auf den Weg durchs Haus.
Im Flur hörte sie, wie Max in seinem Büro mit
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