Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
hinauswerfen.
“Meinen Sie, dass ich die moralische Verpflichtung habe zu gehen?”, fragte sie.
“Nein. Die Kinder mögen Sie, und Sie erledigen Ihren Job. Außerdem habe ich bemerkt, wie Max Sie ansieht. Sie könnten gut für ihn sein.”
“Aber er hasst Seelenklempner.”
“Menschen ändern ihre Meinung im Laufe der Zeit.” JoAnne begutachtete zwei Avocados. “Wer weiß?”
Einige andere Kunden kamen in die Abteilung, und sie beendeten die Unterhaltung. Nancy hatte ohnehin über vieles nachzudenken.
JoAnne, die ja nun die Wahrheit kannte, hielt sie trotzdem für ein gutes Kindermädchen. Das war ein komisches Gefühl für Nancy. Seit ihrer Kindheit wurde sie von einem gesunden Ehrgeiz angetrieben. Und sie hatte es ja auch geschafft, sich als Akademikerin zu etablieren, obwohl sie aus kleinen Verhältnissen stammte. Jetzt war sie überrascht, wie sehr sie gewöhnliche Pflichten wie Mahlzeiten zubereiten oder Kinder hüten genoss. Aber es war ja auch nur vorübergehend.
Egal wie sehr Nancy das Leben auf der Ranch mochte, sie könnte sich niemals mit weniger als der offiziellen Anerkennung in ihrem Fach zufrieden geben.
7. KAPITEL
Nachdem Nancy und JoAnne aus der Stadt zurückgekommen waren, machte sich Max auf die Suche nach den Zwillingen und fragte sie, ob sie beim Anlegen des Gartens helfen wollten. “Ich bin sicher, Miss Verano würde morgen gern damit anfangen.”
“Wir haben nichts dagegen”, sagte Rudy. “Oder, Randolph?”
Randolph hörte auf zu kauen und spuckte den Strohhalm aus. “Besonders nicht für so eine tolle Frau.”
“Wir sollten gleich morgens damit anfangen.” Rudy spuckte sich in die Hände und strich seine Haare zurück. “Wenn es so heiß ist, sollten wir schnell säen.”
Randolph zog sich die Jeans höher über die schmalen Hüften. “Ich hoffe, der Gestank von Kuhmist stört sie nicht.”
Max fiel das Gespräch mit Nancy vor ein paar Tagen ein. Sie dachte also, Cowboys wären romantisch? Ein paar Stunden mit den beiden würde ihre Ansicht ändern.
“Denk daran, ich habe sie zuerst gesehen, ich kann sie zuerst ausfragen”, teilte Rudy seinem Bruder mit.
“Hast du nicht. Ich mag fünf Minuten jünger sein, aber deshalb kannst du dir nicht alles herausnehmen.”
Max hob abwehrend die Arme. “Schluss, Jungs. Niemand wird irgendjemanden ausfragen.”
“Warum nicht?”, fragten beide.
Max bemerkte, dass er nicht gut antworten konnte: “Weil ich derjenige war, der sie zuerst gesehen hat.” Stattdessen sagte er: “Weil sie hier angestellt ist und ich nicht will, dass sie sich unbehaglich fühlt. Gebt ihr Zeit, um sich einzugewöhnen.”
“Wie viel Zeit?”, hakte Rudy nach.
Obwohl Max nicht glaubte, dass Nancy an einem von beiden interessiert wäre, störte ihn der Gedanke, dass die Zwillinge Annäherungsversuche machen könnten. “Ihr solltet euch daran erinnern, dass sie mehr als vier Jahre älter ist als ihr.”
“Wen kümmert das?”, fragte Randolph.
“Wartet ab, ob ihr bei ihr ankommt”, meinte Max. “Lasst euch Zeit, sie kennenzulernen. Wenn mir zu Ohren kommt, dass ihr sie belästigt, bekommt ihr Probleme.”
Als er wieder ging, fragte sich Max, ob sein Interesse an Nancy genauso offensichtlich wie das seiner beiden Männer war.
Da Nancy bislang nur ihrer Vermieterin gelegentlich geholfen hatte, Unkraut zu jäten, mangelte es ihr an Erfahrung mit der Gartenarbeit. Als sie den Zwillingen dabei zusah, wie sie den Boden harkten, konnte sie es dennoch kaum abwarten, damit anzufangen. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, kleine Pflanzen in die Erde zu setzen und dann auf eine Flut von Tomaten zu warten, verschaffte ihr das ein gutes Gefühl.
“Wie sieht das aus, Miss?”, fragte Randolph und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
“Schön”, antwortete Nancy.
“Das ist nicht das Einzige, was schön ist.” Rudy sah sie an und lächelte. “Nicht dass ich will, dass Sie sich belästigt fühlen oder so etwas.”
“Danke für das Kompliment.” Während der letzten Stunde hatten sie so hart gearbeitet, dass Nancy keine Fragen stellen wollte. Trotzdem brauchte sie Stoff für ihren Artikel, und diese Jungs schienen ganz wild darauf zu sein, ihr in jeder erdenklichen Weise zu helfen.
Nicht weit von ihr entfernt spielten Griffin und Melissa in einem eingezäunten Areal mit den Kaninchen. Sie schienen zufrieden für den Moment zu sein. Kirstin hatte einen Roman von Jane Austen gelesen, als sie sie zuletzt gesehen
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