Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
redet von Scheidung?”, fragte Max.
Besorgt, dass er etwas dagegen haben könnte, dass sie ein derart heikles Thema mit seiner Nichte besprach, schaute Nancy ihn an. Doch sein Gesicht zeigte keine erkennbare Regung.
“Mein Dad”, antwortete Kirstin.
Max kam ins Zimmer. “Niemand wird sich scheiden lassen.”
Seine Nichte verschränkte die Arme. “Ich habe ihn gehört.”
“Dein Dad hat nur verschiedene Spekulationen angestellt.” Max lächelte sie schwach an. “Ich werde es nicht zulassen, dass es zum Bruch kommt. Wenn sie es versuchen, werde ich beide am Schopf packen und durchschütteln.”
“Als ob das funktionieren würde!”, fuhr Kirstin ihn an. “Du konntest ja nicht einmal deine eigene Frau daran hindern durchzubrennen.” Sie verstummte, als sie sein Gesicht sah, das seine Bestürzung verriet. “Es tut mir leid, Onkel Max.”
Schweigend drehte er sich um und ging hinaus. Als Nancy sah, wie betroffen Kirstin war, sagte sie: “Er wird dir verzeihen. Dein Onkel und deine Eltern lieben dich sehr.”
“Ich könnte ihm morgen zum Frühstück Pfannkuchen machen”, bot Kirstin kleinlaut an.
“Das würde ihm gefallen.” Nancy streckte die Arme aus und war erfreut, dass das Mädchen eine Umarmung zuließ. “Die Dinge sind nicht so schlimm, wie sie aussehen, Süße.”
“Ich hoffe nicht”, erwiderte Kirstin. “Es tut mit leid, dass ich gesagt habe, dass du ja nur das Kindermädchen bist. Auch wegen des Handys entschuldige ich mich. Habe ich es kaputt gemacht?”
“Nein. Du hast überhaupt nichts kaputt gemacht.”
Sie deckte Kirstin sorgfältig zu und brachte ihr ein paar Stofftiere zur Gesellschaft. Das Mädchen drückte ihre Hand, bevor sie ging. Nancy bedeutete das eine Menge.
Jetzt wollte sie Max finden und sehen, ob sie seinen Schmerz ebenfalls etwas lindern konnte.
8. KAPITEL
Max stand in der Küche und starrte auf einen Becher koffeinfreien Kaffees, den er nicht wirklich wollte. Es war ihm unangenehm, dass er so heftig auf die höhnische Bemerkung eines Kindes reagiert hatte. Aber Kirstins Kommentar hatte ihn getroffen, weil ihm die Erinnerung an Lilias Untreue immer noch zu schaffen machte.
Warum? Er liebte sie mit Sicherheit nicht mehr. Aber vielleicht trug auch er Schuld an der Scheidung und hätte mehr mit ihr reden, auf ihre Wünsche eingehen und die Ranch komfortabler ausstatten sollen …
Doch was er auch immer getan hätte, es hätte nicht funktioniert. Sie hatten von Anfang an nicht zusammengepasst. Er trank einen Schluck und stellte den Becher dann zur Seite.
Nancy kam herein. “Kirstin möchte morgen zum Frühstück Pfannkuchen für Sie machen, um sich zu entschuldigen.”
Er war gerührt. “Soll ich zur ihr gehen und sie wissen lassen, dass ihr verziehen ist?”
“Sie hat sich schlafen gelegt”, antwortete Nancy. “Es reicht, wenn Sie morgen früh ihre Pfannkuchen über alle Maßen loben.”
“Danke, dass Sie mit ihr geredet haben.”
“Ich wollte mich nicht in Familienangelegenheiten einmischen”, sagte Nancy. “Kann Kirstin uns übrigens hier hören?”
“Meine Eltern haben die Tür schallisoliert, nachdem die Geschirrspülmaschine bei einem Abendessen die Gäste übertönt hatte. Und Sie haben sich nicht eingemischt. Sie haben Ihre Arbeit getan.”
Max verstummte, als er bemerkte, dass auf ihrem Bademantel eine üppige weibliche Figur im Bikini abgebildet war. Er wusste, dass es ein Gag war. Trotzdem erinnerte es ihn an die wirkliche Frau unter dem Stoff.
“Was ist los?” Nancy sah an sich herunter. “Oh, meine Güte. Meine Schwester … Helen hat ihn mir zum Geburtstag geschenkt.”
“Hayley und Helen?”, fragte er. “Ihre Eltern müssen den Buchstaben H sehr gemocht haben.”
“Sie waren ganz verrückt nach ihm.”
Und ich bin verrückt nach dir, dachte Max plötzlich. Er fühlte sich wie ein Teenager, der sich zum ersten Mal verknallte – jung und unbeholfen.
Er streckte die Hände aus, umfasste Nancys Schultern und wieder einmal wurde ihm bewusst, wie zierlich sie war. Nancy lehnte sich weich an ihn und hob ihm das Gesicht entgegen.
Max’ Herz raste. Er bemerkte einen seelenvollen Glanz in ihren grauen Augen, als sie die Lippen teilte.
Zwei Menschen allein in der Nacht. Sein Schlafzimmer war so nah. Ein Kuss, und sie könnten beide verloren sein.
Max rief sich energisch in Erinnerung, dass Nancy für ihn arbeitete. Er hatte die Verantwortung dafür, dass die Distanz gewahrt blieb, solange sie sich auf seinem Grund und
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