Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
vorgehabt, sich zu diesem Zeitpunkt seines Lebens mit einer Frau einzulassen. Liebesaffären brachten alles durcheinander und sorgten für zu viel Aufregung, wie der Abend wieder gezeigt hatte.
“Das ist zu weit gegangen”, sagte er.
“Ich habe nicht die Absicht, einen von den beiden zu heiraten, falls du das meinst. Dale ist ein Idiot, um ehrlich zu sein. Rudy ist ein niedlicher kleiner Junge, aber er sollte sparsamer mit seinem Rasierwasser umgehen.”
Sie wirkte so unbekümmert, dass Max ihr vergeben wollte. Aber gleichzeitig hatte dieser Abend ihm gezeigt, wie verwundbar er war, wenn er sich verliebt hatte. Und wie weh es tat, wenn diese Frau ihn einfach stehen ließ.
“Du solltest umsichtiger sein”, sagte er. “Das gilt auch für mich. Als dein Arbeitgeber hätte ich meine Grenzen nicht überschreiten sollen.”
“Falls ich etwas falsch gemacht habe, entschuldige ich mich”, erklärte Nancy. “Können wir das nicht einfach vergessen und jetzt wieder Freunde sein?”
“Ich fürchte nicht.” Max starrte auf die geparkten Autos, ohne wirklich etwas zu sehen. Er hasste, was er jetzt tun musste, war sich aber sicher, dass er keine Wahl hatte. “Du arbeitest für mich, und ich hätte dich niemals küssen und auf diese Art berühren dürfen. Ich werde diesen Fehler nicht wieder machen und würde es zu schätzen wissen, wenn auch du künftig Distanz hältst.”
Enttäuscht sah sie ihn an. “Ich nehme an, du hast recht.”
“Da gibt es noch etwas.”
“Ja?”
“Wenn du noch einen anderen Bademantel hast, wäre es mir lieber, dass du ab jetzt den überziehst.”
“Oh. In Ordnung.”
Randolph Malone kam auf sie zu. “Boss? Du würdest besser hereinkommen. Luis ist herausgerutscht, dass er ein noch größeres Katapult bauen will, und JoAnne macht ihm die Hölle heiß.”
“Also dafür war das Bauholz”, sagte Nancy.
“Wahrscheinlich wird sie auch mir die Leviten lesen.” Fast erleichtert über die Ablenkung begleitete Max sie nach drinnen. “Du willst dich wie ein Zwölfjähriger aufführen und in deiner Freizeit Sachen durch die Gegend schleudern? Das kannst du nach Herzenslust tun. Ich ziehe zu meiner Mutter.”
Die Leute in dem großen Saal wurden allesamt Zeugen von JoAnnes Empörung. Sie schien ihr Publikum nicht zu bemerken, nicht einmal ihre Mutter, die ihr besorgte Handzeichen machte. “Sag nichts, was du bedauern wirst”, interpretierte Nancy die Signale.
“Zieh nicht aus. Die Ranch ist dein Heim.” Seinem kleinlauten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war Luis sehr betroffen. Jedoch nicht geschlagen. “Ich werde das neue Katapult nicht sofort bauen.”
“Benutz diese Bretter, um das Gatter zu reparieren.” JoAnne wandte sich an die Neuankömmlinge. “Max! Sag du es ihm!”
“Es ist sein Holz”, sagte Max. “Aber ich möchte ebenso wenig, dass du ausziehst.”
Nancy entschied, Max nicht beizupflichten. Sie war nur seine Angestellte, wie er betont hatte.
Sie wusste, dass er ihr einen Gefallen damit getan hatte, jeglichen amourösen Verwicklungen ein Ende zu machen, bevor sie begonnen hatten. Warum fühlte sie sich dann nur so schlecht?
“Gibst du das Holz auf oder nicht?”, fragte JoAnne ihren Mann.
“Gibst du das Boot auf?”, schoss Luis zurück.
“Was hat das damit zu tun?”
“Es scheint, dass wir beide Dickköpfe sind”, entgegnete er. “Ich sehe nicht ein, warum ich derjenige sein soll, der nachgibt.”
Wenn er nur merken würde, dass seine Frau ihm einfach näher sein wollte, dachte Nancy. Offensichtlich war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, es ihm deutlich zu machen.
“Mama, mach mein altes Zimmer fertig”, sagte JoAnne.
“Das brauchst du nicht, Idabelle”, meinte Luis. “Ich ziehe in die Schlafbaracke. Meine Frau kann mich loswerden, wenn es das ist, worauf sie es abgesehen hat.”
“Gut”, meinte JoAnne nur.
Der Bürgermeister hob die Hände, um auf sich aufmerksam zu machen. “Gleich beginnt das Feuerwerk.”
“Wir waren gerade Zeugen einer Explosion”, bemerkte Lenore.
Die Menschen folgten dem Bürgermeister ins Freie und nach und nach leerte sich der Saal. Nancy schloss sich, den gähnenden Griffin an der Hand, der Menge an.
Draußen setzte sie sich in einen Klappstuhl und nahm den Jungen auf den Schoß. Max stand daneben und hatte einen Arm um Melissa und den anderen um seine Nichte gelegt. Für einen unbeteiligten Beobachter mussten sie wie eine Familie aussehen.
In sechs Wochen würde das Stinktier-Festival
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