Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
damit eine brennende Sehnsucht in Jay aus. Um sich abzulenken, versuchte er ihren Gesichtsausdruck zu deuten, und bemerkte, dass sie sich den Kopf zerbrach. “Vielleicht hat sich bei der Halterung etwas gelockert.”
Jay kratzte sich am Kinn und versuchte wirklich, sich auf Duschköpfe zu konzentrieren, aber stattdessen sah er in seiner Fantasie Tara unter der Dusche stehen. Sie hielt das Gesicht unter den Duschstrahl, ließ das Wasser auf ihren Körper prasseln … Er musste damit aufhören.
Jay räusperte sich erneut. “Auch wenn er heruntergefallen wäre, könnte er nicht derart demoliert sein.”
“Es war ein sehr harter Aufprall.”
Erst wollte er wieder protestieren, entschied sich dann aber dagegen. Offensichtlich wusste sie genauso wenig wie er, wie der Duschkopf so beschädigt worden war.
“Ich muss ihn durch einen neuen Duschkopf aus dem Lagerraum ersetzen”, sagte er. “Das wird nicht lange dauern. Wenn Sie Ihr Abendessen auf dem Tisch haben, werde ich wieder verschwunden sein.”
Tara befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen und brachte ihn damit erneut aus dem Gleichgewicht. Sie strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte. “Eigentlich wollte ich Sie fragen, ob Sie mir beim Abendessen Gesellschaft leisten wollen.”
Auch wenn er genau auf diese Einladung gehofft hatte, wäre es am sichersten abzulehnen, den Duschkopf auszuwechseln und seiner Wege zu gehen. Tara Patterson übte irgendeinen Zauber auf ihn aus, der sich nur störend auf seine eigentliche Mission hier im “Excursion Inn” auswirken konnte.
“Es gibt marinierten Rinderbraten mit gebackenen Kartoffeln und Gemüse auf karibische Art”, sagte sie, als ob es noch eines zusätzlichen Anreizes bedurft hätte.
Sag Nein, ermahnte sich Jay und hörte sich antworten: “Schrecklich gern.”
“Gut”, erwiderte sie, und er sah, wie sehr sie sich freute. Er merkte, wie bei der Aussicht auf den gemeinsamen Abend ein regelrechtes Glücksgefühl in ihm aufstieg. Und dann wurde ihm auch noch bewusst, dass er grinste, als hätte er das große Los gezogen.
Er zeigte mit dem Daumen zur Tür. “Ich werde den Duschkopf holen gehen.”
“Und ich werde den Tisch decken”, erwiderte sie, aber stattdessen stand sie reglos da und betrachtete ihn.
Es fiel ihm so schwer, durch die Tür und von ihr fortzugehen, dass er sich fragte, ob er wahnsinnig sei, einem gemeinsamen Abendessen mit ihr zuzustimmen. Seine Hormone spielten derart verrückt, dass er bezweifelte, den Abend zu überstehen, ohne sie zu berühren.
Auf dem Weg zurück zu ihrem Zimmer kam er zu dem Schluss, dass er sich selbst nicht trauen konnte. Deshalb war es logisch und das einzig Richtige, einen Notfall zu erfinden, sich zu entschuldigen und zu verschwinden.
Als er vor Taras Wohnung angekommen war, stand seine Entscheidung fest. Dann sah er, wie ein gut aussehender Mann sein Gepäck in das Zimmer direkt nebenan brachte. Der Mann nickte Jay zu und verzog dabei sein markantes Gesicht zu einem leichten Lächeln.
Jay überprüfte sofort den linken Ringfinger des neuen Gastes. Kein Ehering. Er war höchst alarmiert. Der Mann sah verdammt nach einem begehrten Junggesellen aus, und alles, was ihn von Tara trennte, war eine dünne Wand.
Ohne zu lächeln, nickte Jay dem Mann zu. “Ich gehe gerade zum Abendessen zu meiner Freundin”, erklärte er mit grimmiger Miene. “Sie ist hier die Hotelmanagerin.” Fast hätte er hinzugefügt: Und Sie halten sich von ihr fern, verstanden? Aber das hielt er dann doch für etwas zu dick aufgetragen.
Der Mann verschwand umgehend in seinem Zimmer, machte die Tür fest hinter sich zu und verriegelte sie.
Jay wartete einen Moment. Dann klopfte er kurz an Taras Tür, um deutlich zu machen, dass er zurück war, bevor er hineinging. Jeglicher Gedanke daran, einen Notfall zu erfinden und zu verschwinden, war wie weggeblasen.
Es war seine Pflicht, mit Tara zu Abend zu essen.
Auf diese Weise stellte er sicher, dass sie im Hotel nicht geradewegs in diesen Mann hineinlief, der sogar ihm als Heiratskandidat erster Güte auffiel. Und schließlich war er dazu da, andere Männer von ihr fernzuhalten.
Jay verputzte genüsslich das letzte Gemüse, lehnte sich im Stuhl zurück und nahm einen Schluck Wein.
Seit er und Sherry Weihnachten ihre Mutter in Florida besucht hatten, hatte niemand mehr für ihn gekocht. Normalerweise aß er lieber Geflügel und Reis, aber Tara hatte das Rindfleisch und die Kartoffeln einfach köstlich
Weitere Kostenlose Bücher