Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)

Messer mit einem Karatekick aus der Hand …”
    “Welches Messer?”, unterbrach Daniel sie entsetzt.
    “Das Messer in seiner Gesäßtasche. Alle professionellen Gauner haben ein Messer. Und wir sind uns doch einig, dass es ein Profi war, oder?”
    “Und ob.”
    “Na bitte. Du hättest ihm also das Messer aus der Hand getreten und ihm eins auf die Nase gegeben. Dann hättest du die Brieftasche seinen habgierigen Klauen entrissen und etwas Machohaftes gesagt wie ‘Niemand legt sich mit Daniel Blake an’. Daraufhin hättest du dich triumphierend zu mir umgedreht.” Baily seufzte. “Das wäre eine wundervolle Geschichte geworden.”
    “Und wenn ich beim Anblick des Messers einfach weggerannt wäre?”
    “Du bist nicht der Typ, der einfach wegrennt”, versicherte sie ihm.
    Amüsiert bedankte er sich für das Kompliment.
    “Aber da du nichts dergleichen getan hast, werden wir bis morgen Mittag warten müssen, bevor wir aufbrechen können. Mir macht das nichts aus, aber was ist mit deiner Schwester? Können wir uns die Verspätung erlauben?”
    “Ich habe eine Idee”, erklärte Daniel.
    “Oje.”
    “Was soll dass denn heißen?”
    “Nichts.”
    Daniel griff erneut zum Telefonhörer.
    “Ich meinte nur, deine letzte Idee bezüglich deiner Schwester – nämlich den Bräutigam zu bestechen – ging dermaßen daneben, dass du ab jetzt besser mir das Denken überlässt.” Baily schenkte Daniels Knurren keine Beachtung. “Zum Beispiel könntest du sie anrufen und ihr sagen, dass du später kommst. Ist es eine aufwendige Hochzeit? Du weißt schon, mit kirchlicher Trauung und großem Empfang?”
    “Nein, sie meinte, Pierce würde nicht warten wollen. Sie werden nur standesamtlich getraut.”
    “Dann bitte sie, die Hochzeit um ein paar Tage zu verschieben. Dadurch gewinnen wir Zeit.”
    “Aber genau das war meine Idee!”, rief Daniel empört.
    “Schon gut. Kein Grund, gleich eingeschnappt zu sein. Mach deinen Anruf. Danach essen wir.”
    Daniel tippte die Nummer eine Spur heftiger als nötig ein und sagte schroff in den Hörer: “Ach, du bist es, Larson. Hol meine Schwester an den Apparat. Es handelt sich um einen Notfall.”
    Baily lauschte gespannt.
    “Was soll das heißen, sie ist nicht da? Wo ist sie denn? Ein Kleid kaufen … ich verstehe. Wann kommt sie zurück? Aha, das weißt du nicht. Sie ist deine Verlobte, aber du hast keine Ahnung, wann sie nach Hause kommt … Ach, und was soll das jetzt heißen? … Nein, ich bin nicht zu besitzergreifend. Hör mal, du …”
    Besorgt beobachtete Baily, wie er immer wütender wurde. Wenn er seine Wut nicht im Zaum hielt, würde Pierce nicht im Traum daran denken, die Trauung zu verschieben. Sie sprang auf, um Daniel zu stoppen, bevor er etwas Törichtes sagen konnte. Sie entriss ihm den Hörer und sprach mit dem Mann, der offenbar Pierce Larson war.
    “Hallo, Mr. Larson. Sie kennen mich nicht, aber ich bin eine Freundin von Daniel.”
    “Ich wusste gar nicht, dass er Freunde hat”, kam prompt die Erwiderung am anderen Ende der Leitung. Baily hatte bereits den Entschluss gefasst, Pierce Larson nicht zu mögen, musste über dessen Bemerkung jedoch grinsen.
    “Nun ja, er hat welche. Außerdem hat er ein paar kleine Probleme mit seinem Wagen, seiner Brieftasche und einer Beule am Kopf. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass er dem Zeitplan hinterherhinkt. Daher dachten wir, Sie könnten die Trauung vielleicht um ein paar Tage verschieben, weil es ihm so wichtig ist, bei der Hochzeit seiner Schwester dabei zu sein.”
    “Ich weiß nicht. Es ist schon alles geplant”, erklärte Pierce knapp.
    “Sie werden standesamtlich getraut, nicht wahr?”
    “Ja.”
    “Dann dürfte es kein Problem sein, einen neuen Termin zu vereinbaren. Daniel ist Sarahs Bruder. Er muss dabei sein.”
    “Ich werde es Sarah ausrichten. Wenn sie einverstanden ist, werden wir alles bis zu Daniels Eintreffen verschieben.”
    Baily schaute mit einem triumphierenden Grinsen zu Daniel, der noch immer kochte. “Ausgezeichnet. Sarah wird sicher einverstanden sein. Auf Wiederhören.”
    “Es war elf Uhr abends”, sagte Daniel zum Kellner. Das war eine seltsame Antwort auf dessen Frage, ob Daniel etwas zu trinken wünschte.
    “Entschuldigung, Sir?”
    Daniel hielt inne und versuchte sich zu konzentrieren.
    Baily eilte ihm mit einer Erklärung zu Hilfe. “Sie müssen meinem Freund verzeihen. Er hat heute einen harten Schlag auf den Kopf bekommen. Außerdem ist sein Wagen Schrott, und