Tiffany Lieben & Lachen Band 0012 (German Edition)
statt sie um seinen Nacken zu legen. Er versuchte es mit einem gewinnenden Lächeln, aber es misslang völlig.
“Schätzchen, es gab in zwanzigtausend Jahren Menschheitsgeschichte keinen Mann, der mit einer Frau ‘einfach nur befreundet’ sein wollte. Wir sind genetisch so programmiert, dass wir uns in einen Abgrund stürzen möchten, wenn eine Frau so mit uns redet.” Er machte einen Schritt auf sie zu. Rowan wich zurück. Vorsichtig bewegte er sich noch etwas weiter auf sie zu. Mal sehen, wie weit sie mich an sich heranlässt, dachte er. “Weißt du was, ich glaube, ich sehe da ein Verhaltensmuster.”
Ihre Augen wurden schmal. “Wir kennen uns noch gar nicht lange genug, um Verhaltensmuster zu entwickeln.”
“Na, jedenfalls verhältst du dich jetzt genauso wie gestern Abend beim Essen. Du redest ohne Punkt und Komma auf mich ein und bringst mich damit genau so aus dem Gleichgewicht, wie du dich selbst fühlst.” Ihr Gesicht nahm eine rosige Farbe an, als ob er sie verlegen gemacht hätte. “Aber jetzt bin ich dran mit Reden. Ich weiß nicht, worauf wir zusteuern, und über deine Kinder habe ich überhaupt noch nicht nachgedacht, aber über eines bin ich mir ziemlich sicher: Du willst mit mir nicht ‘einfach nur befreundet’ sein.”
“Nein?”
“Du willst genau das Gegenteil.” Er trat jetzt so nah an sie heran, dass er ihre Ellenbogen umfassen und sie an sich ziehen konnte. “Soll ich es dir beweisen?”
Ihr Blick haftete an seinen Lippen. “Nein.”
“Lügnerin.” Er drückte einen Kuss auf ihren Hals, da, wo ihr Puls schlug. Hm, sie schmeckte so gut. Und ihre Lippen waren so weich und heiß. Sie lehnte sich an ihn, seufzte leise und ließ damit sein Selbstvertrauen raketenartig in die Höhe schießen.
“Willst du noch mehr Beweise?”, fragte er.
“Vielleicht.”
Jake konnte sich nicht erinnern, dass er jemals bei einer Frau das Bedürfnis gehabt hätte, sie gleichzeitig zu küssen und mit ihr zu lachen. Doch der Wunsch zu lachen war vergessen, sobald seine Lippen Rowans berührten. Stattdessen empfand er den Wunsch, seine Hände überallhin gleiten zu lassen, wo er sie in seiner Fantasie längst tausendmal berührt hatte. Er wollte sie zu einem großen französischen Doppelbett führen und sich mit ihr in glatten Satinlaken wälzen. Und dann …
Ihre Zungenspitze berührte seine, und jetzt legte sie endlich die Hände um seinen Nacken. Ohne den Kuss zu unterbrechen, blickte Jake sich nach etwas um, das einem Bett gleichkam, und drängte sie schließlich zu einem Sofa – nun ja, es war nicht das, was er sich unter einem soliden Möbel vorstellte, sondern ein zierliches Stück mit äußerst schmaler Sitzfläche und beängstigend dünnen Beinen.
Rowan war zierlich und leicht, und es war kein Problem, sie dazu zu bringen, dass sie sich auf das Sofa setzte. Und es war auch kein Problem, neben ihr zu knien und sie weiter zu küssen. Aber Jake wollte mehr. Er streichelte ihr Gesicht, ihren Hals und ließ die Hand zu ihrem ziemlich tiefen V-Ausschnitt gleiten. Und dann begann er die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen. Er musste unbedingt wissen, ob ihre Haut überall so weich und seidig war. Sacht strich er mit den Fingerspitzen über den Ansatz ihrer Brüste. Sie fühlte sich so warm an, so wundervoll.
Er liebkoste sie mit den Lippen, wo er sie vorher gestreichelt hatte, und sein Herz pochte wild, als sie seinen Namen flüsterte und sich an seine Schultern klammerte. Er war sich ziemlich sicher, dass er wusste, worauf sie zusteuerten.
Plötzlich bimmelte die Ladentür und holte ihn unsanft in die Wirklichkeit zurück. “Hallo, Rowan, ich habe neue Kundschaft für dich! Rowan … bist du dort hinten?”, rief eine Frauenstimme, und sie klang gefährlich nah.
Rowan setzte sich so abrupt auf, dass Jake auf dem Allerwertesten landete.
“Ich bin hier hinten, Mel!”, rief sie und knöpfte eilig ihre Bluse zu. “Gib mir nur eine Sekunde.” Dann raunte sie Jake zu: Steh auf!”
Jake erhob sich und versuchte, sich klar zu werden, wo und wer er war. Erschrocken stellte er fest, in was für ein Dilemma er sich gebracht hatte.
Er musste dieses blödsinnige Spiel beenden, und zwar schnell. Er musste Rowan ja nicht alles über sich erzählen – vor allem nicht seinen Kontostand –, aber er musste ihr sagen, dass er ihr Nachbar war. Jake war zwar nicht bereit, sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was sie ihm möglicherweise bedeutete, aber er wusste, sie verdiente etwas Besseres,
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