Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
spontan.” Er küsste sie und grinste dann. “Du solltest es auch mal probieren.”
Amos lachte leise, als seine beiden Enkelsöhne ihre Bräute aus dem Büro trugen. Ihr Lachen hallte durch die Räume. “Und
mich
nennen sie ‘verrückt’!”
– ENDE –
Carol Finch
Ich zeig dir, was ich will
1. KAPITEL
“Sie ist hier, Morgan. Ich habe mir schon gedacht, dass Sylvia sie um Hilfe rufen würde.” John Mitchell blickte finster aus dem Fenster des Eisenwarengeschäfts. “Verdammt, ich wollte meine älteste Tochter nicht in diesen Ehezwist mit hineinziehen.”
Morgan Price kam den Gang herunter und blieb neben John stehen, der das Bekleidungsgeschäft auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Auge behielt. Insgeheim schüttelte er den Kopf über John, der bewegungslos dastand und zu “Sylvias Boutique” hinübersah, statt einfach über die Straße zu gehen und die Differenzen mit seiner Frau auszuräumen. Seit die Fehde der Mitchells entbrannt war, fühlte Morgan sich wie jemand, der im Krieg versehentlich zwischen die Fronten geraten war.
Die Fehde zwischen John und Sylvia Mitchell war in dem kleinen Nest im Herzen von Peanut Country, dem Erdnussanbaugebiet von Oklahoma, zum Gesprächsthema Nummer eins geworden. Und da Georgina, Morgans Mutter, es schon immer genossen hatte, im Rampenlicht zu stehen, schürte sie natürlich das Feuer, indem sie hemmungslos mit John flirtete.
Morgans Gedanken nahmen eine andere Richtung, als Janna Mitchell ihre schlanken, wohlgeformten Beine aus dem Wagen schwang und sich dann zu ihrer vollen Größe aufrichtete. Wow! dachte er. Der unscheinbare Teenager, der ihm von der Highschool in Erinnerung geblieben war, hatte sich als Spätentwickler entpuppt und war zu einer umwerfend attraktiven Frau geworden. Morgan presste die Nase an die Fensterscheibe, um Janna gründlich zu begutachten.
Ihr kastanienbraunes Haar hatte sie zu einem straffen, raffinierten Etwas zusammengenommen. Morgan hatte keine Ahnung, welche Bezeichnungen man für Damenfrisuren verwandte. Trotz ihres strengen marineblauen Kostüms, das eindeutig nicht von der Stange kam, konnte Morgan erkennen, dass Janna in den vergangenen zwölf Jahren an allen richtigen Stellen Rundungen bekommen hatte. Und ihre Haltung zeigte, dass sie eine Selbstsicherheit erlangt hatte, die sie als schüchterne Sechzehnjährige noch nicht besessen hatte. Das süße unschuldige Mädchen von einst, das wegen seiner Zahnklammer selten gelächelt hatte, hatte sich dramatisch verändert.
“Ich wette zehn Dollar, dass Janna gleich herüberkommt und mich in die Mangel nimmt – sobald sie Sylvias verdrehte Version der Story zu hören bekommen hat”, brummte John.
“Es ginge auch anders”, meinte Morgan, ohne den Blick von Janna zu lösen. “Warum läufst du nicht schnell zu Janna rüber und erzählst ihr deine Version, bevor sie sich Sylvias Beschwerden über dich anhört?”
“Nein! Ich werd nicht mal in die Nähe dieses verdammten Kleiderladens gehen! Sie hat die Boutique gegen meinen Willen gekauft, und das war der Anfang unserer Probleme.”
Morgan warf John einen strengen Blick zu. “Das und die Tatsache, dass du dir einen Winnebago gekauft hast, ohne es vorher mit ihr zu besprechen.”
John sah Morgan streitlustig an. “Hör mal, ich konnte sie doch nicht auf mir herumtrampeln lassen, oder? Dreiundzwanzig Jahre lang habe ich in allem nachgegeben. Meine eigenen Wünsche musste ich immer hintanstellen. Arbeiten und die Familie versorgen, jahrein, jahraus. Deshalb stand für mich immer fest, dass ich nach meiner Pensionierung meinen Lebensstil grundlegend ändern würde. Also hab ich mir das Wohnmobil gekauft.”
Morgan lächelte amüsiert, als John den Blick wieder auf die Boutique heftete. So wie jetzt hatte John im vergangenen Monat unzählige Male am Fenster Wache gestanden und das Kommen und Gehen in Sylvias Geschäft verfolgt. Wenn sie jedoch selbst erschien, fing er an zu knurren und zu murren.
Seit John halbtags in Morgans Eisenwarenladen arbeitete, waren sie enge Freunde geworden. Daher wusste Morgan über all die Streitigkeiten Bescheid, die zu Johns und Sylvias Trennung geführt hatten. Soweit er es beurteilen konnte, hatte John einige begründete Beschwerden. Aber er vermutete, dass auch einige von Sylvias Klagen berechtigt waren. Wie auch immer, laut John war die Ehe ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Seiner Darstellung nach zu urteilen, hatte er jedoch weit mehr gegeben als bekommen. Jetzt, wo seine
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