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Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Finch , Kristin Gabriel
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aus der Tür. “Zu Georgina Price. Um ihr eine neue Kücheneinrichtung einzubauen. Das behauptet er jedenfalls”, sagte sie verächtlich. “Sie haben eine Affäre!”
    “Was?” Jannas Stimme überschlug sich fast.
    “Ich hab dir doch gesagt, dass dein Vater verrückt geworden ist. Es muss am Alter liegen.” Sylvia seufzte. “Dabei bin ich es, der in den Wechseljahren ist und sich verrückt benehmen könnte. Aber wer ist es, der ein Zusammenleben unmöglich macht? Dein Vater!” Sie wedelte mit der Hand, um Janna über die Straße zu scheuchen. “Beeil dich! Geh rüber und red ihm ins Gewissen, bevor er sich davonmacht.”
    Janna unterdrückte einen Seufzer. Noch bevor sie nach der langen Fahrt von Tulsa Atem geschöpft hatte, wurde sie an die Front geschickt. Sie ging über die gepflasterte Straße, die auf Betreiben der Handelskammer neuerdings gelb gestrichen war. Die kleine Stadt Oz sollte eine Attraktion für Touristen werden. Janna hoffte, dass auch ein Zauberer hier lebte, der mit einer magischen Handbewegung diese Familienfehde beenden könnte.
    Ihre Absätze klapperten auf dem Pflaster. War es wirklich erst gestern gewesen, dass sie mit ihrem Mitarbeiterstab ein Meeting abgehalten hatte, um ein neues Datenverarbeitungssystem zu präsentieren? Und jetzt war sie plötzlich wieder im Erdnussland und überquerte eine gelbe Straße, die ihr wie eine symbolische Trennungslinie zwischen ihren Eltern erschien. Laut ihrer Mutter war keiner der beiden gewillt, diese Straße zu überqueren, um mit dem anderen zu reden. Deshalb fiel diese Aufgabe nun ihr zu.
    Janna kam es so vor, als hätte sie ihr ganzes Leben die Vermittlerin in den kleinen Familienstreitigkeiten gespielt. In einer Familie mit einem sturen Vater, einer kapriziösen, gefühlsbetonten Mutter und einer ungestümen jüngeren Schwester musste jemand die stabilisierende Kraft sein. Und das war stets sie gewesen. Vielleicht war sie deshalb Krisenmanagerin bei “Delacourt Industries” geworden.
    Es ist deine eigene Schuld, dass du in diesem Schlamassel gelandet bist, dachte sie, als sie die Straße halb überquert hatte. Sie hatte von Natur aus den übermächtigen Drang, Dinge, die schiefliefen, in Ordnung zu bringen.
    Als Sylvia bei ihr angerufen und lamentiert hatte, dass John sie verlassen habe, um in seinem nagelneuen, auf der Farm der Prices geparkten Wohnmobil zu hausen, hatte Janna alles stehen und liegen lassen und sich ins Auto gesetzt, um die Situation zu retten. Eigentlich hätte ihre Schwester Kendra, die in Oz lebte und das dortige Reisebüro managte, die Dinge in die Hand nehmen müssen. Aber Kendra besaß Sylvias temperamentvolles Wesen; sie neigte zur Panik und suchte bei Problemen eher bei anderen Hilfe, als sie selbst in die Hand zu nehmen und zu lösen.
    Im Gegensatz zu ihrer Mutter und Schwester hatte Janna nie einen Hang zum Dramatischen gehabt. Sie war froh, dass sie anders war – ruhig und besonnen, perfekt durchorganisiert und auch bei den größten Turbulenzen immer Herrin der Lage. Also war jetzt sie hier, um den Riss in der Familie zu kitten. Kendra hätte man das Problem ohnehin nicht aufladen können, da sie ihre Hochzeit vorbereitete und einen knappen Monat vor dem großen Ereignis noch eine Menge zu erledigen hatte.
    Na dann, auf in den Kampf, sagte Janna sich und stieß die Tür des Eisenwarenladens auf.
    Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie ihren Vater erspähte, der ein modisches rotes Polohemd und Cargo-Pants, weite Hosen mit unzähligen Taschen, trug. Schlimmer noch, er hätte ein Model für Haarfärbemittel und dergleichen sein können. Auf seinem dunklen Kopf befand sich kein einziges graues Haar, dafür aber ein Gel, das seinen Haaren Glanz und extrastarken Halt verlieh. Warum nur versuchte er, ein jugendliches Äußeres zurückzuerlangen? Er sah lächerlich aus!
    “Daddy”, sagte Janna mit leicht rauer Stimme.
    Er fuhr so hastig herum, dass er einen Karton vom Tresen stieß. Scharniere und Türgriffe fielen klirrend auf den Boden und rutschten über die Fliesen. John bückte sich, sammelte die Teile schnell ein und warf sie in den Karton. Dann richtete er sich wieder auf und lächelte gezwungen. “Hi, Schatz. Ich wusste ja, dass deine Mutter dich herbestellen würde. Ich bin überrascht, dass du nicht schon vor einem Monat gekommen bist.”
    Janna ging den Gang hinunter und begrüßte ihren Vater mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange. “Ich habe erst gestern von eurer Trennung erfahren.

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