Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Warum hast du mich nicht angerufen und mir erzählt, was los ist? Dann wäre ich eher gekommen.”
“Du hast dein eigenes Leben. Außerdem, warum hätte ich um Hilfe rufen sollen? Ich bin es verdammt leid, wie ein unmündiges Kind behandelt zu werden! Seit ich nicht mehr unterrichte, glaubt deine Mutter, alles allein entscheiden zu können. Denk nicht, dass ich mir das gefallen lasse!”
Janna musterte betont lange seine Aufmachung, die goldene Halskette, das gefärbte Haar. “Was soll dieses neue Image? Sind wir im zweiten Frühling, Daddy?”
John ging fast in die Luft. “Nein, das sind wir nicht! Wir versuchen, das Leben in seiner ganzen Fülle zu leben. Aber deine halsstarrige Mutter hat sich in diesem verdammten Kleiderladen vergraben, den sie ja unbedingt haben musste. Ich war gegen den Kauf, aber was hat sie getan? Hat sie mir zugehört, als ich ihr sagte, ich wolle frei von allen Fesseln sein? Frei, jederzeit die Koffer zu packen und in den Sonnenuntergang zu fahren? Hat sie mir zugehört? Nein. Sie hat diese ‘fantastische neue Karriere’ gestartet, wie sie es nennt. Es ist ihr egal, dass ich jahrelang auf meinen Ruhestand gewartet habe, damit wir endlich zusammen reisen können.”
Janna lächelte ihren Vater an. “Wie wär’s, wenn wir alle zusammen essen gehen und in Ruhe über das Problem reden? Vielleicht findet ihr dann einen Kompromiss, der euch beide zufriedenstellt.”
John nahm den Karton vom Tresen. “Tut mir leid, Schatz, heute Abend kann ich nicht; ich hab noch zu tun. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich meine Position nicht aufgeben werde. Das kannst du deiner Mutter bestellen.”
Ehe Janna seinen Arm fassen konnte, schoss John davon. Sie starrte ihm verblüfft nach. Ihr Vater war immer ein vernünftiger Mann gewesen. Offenbar spielten nicht nur Frauen, sondern auch Männer in einem gewissen Alter verrückt.
“Janna?”, ließ sich eine tiefe, sexy Stimme hinter ihr vernehmen.
Janna fuhr herum und sah Morgan Price aus seinem Büro kommen. Sein Lächeln, sein fantastisches Aussehen und seine athletische Gestalt hatten eine so verheerende Wirkung auf sie, dass sie sich Halt suchend an ein Regal lehnen musste. Schon damals auf der Highschool hatte Morgan diese Wirkung auf sie gehabt. Sie hatte ihn angehimmelt – bis er den schlimmsten Verrat beging, den ein Idol an einem verliebten Teenager begehen kann. Ihre unsterbliche Verliebtheit war in blanke Wut umgeschlagen, als Morgan sie an jenem fatalen Abend vor sämtlichen Mitschülern lächerlich gemacht hatte. Das hatte sie ihm nie verziehen.
Und nun sah sie den Mann wieder, durch den sie ihre erste und letzte Lektion in Sachen Liebe gelernt hatte. Morgan Price war der Letzte, dem sie begegnen wollte, aber laut Sylvia war er für Johns Verrücktheiten verantwortlich. Seit die beiden Männer dicke Freunde geworden seien, ahme John Morgans Lebensstil und sein Outfit sklavisch nach.
“Hallo, Morgan. Nett, dich mal wiederzusehen”, sagte Janna und meinte genau das Gegenteil.
Morgan verschränkte die muskulösen Arme vor seiner breiten Brust, lehnte sich lässig an den Tresen und kreuzte die Füße. Er zeigte erneut sein unwiderstehliches Lächeln, und sie wappnete sich gegen seinen Charme. Sie war nicht mehr der liebeskranke Teenager, und sie würde sich von diesen faszinierenden silbrig blauen Augen nicht bezaubern lassen, auch nicht von seinem männlich schönen Gesicht, dem dichten kohlschwarzen Haar und schon gar nicht von seinem eindrucksvollen athletischen Körper. Er war der Basketballstar an der Highschool und später auf dem College gewesen und hatte so manche Ehrung erfahren. Jahrelang war er deswegen als der “Zauberer von Oz” gefeiert worden, während sie eher den Teufel in Person in ihm sah.
“Du siehst fantastisch aus, Janna”, sagte Morgan.
Dass seine rauchige Baritonstimme ihr einen prickelnden Schauer über den Rücken sandte, hätte sie lieber ignoriert. Sie blickte fest in seine Augen. Ihren Vater mochte er mit seinem Charme vereinnahmt haben, aber sie würde nicht darauf hereinfallen – nicht noch einmal. “Ich wollte eigentlich meinen Dad besuchen, aber da er zu tun hat, werde ich wieder zu Mom gehen.” Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und wollte zur Tür flüchten.
Aber Morgan war noch genauso schnell und gewandt wie zu seiner großen Zeit als Basketballstar. Er fasste ihren Arm und hielt sie fest.
“Bleib noch einen Moment, Zuckerstück.”
Sie riss sich von ihm los und
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