Tiffany Lieben & Lachen Band 0013 (German Edition)
Dexter den Kopf und sah Kylie in die Augen. Er atmete keuchend. “Es gibt eine Sache, die du über mich wissen solltest, Kylie.”
“Und das wäre?”, fragte sie flüsternd mit bebenden Lippen.
“Ich lerne ziemlich schnell.” Damit drehte er sich um und verließ wortlos das Apartment.
5. KAPITEL
“Du hast mich geweckt, um damit anzugeben, dass du geküsst worden bist?”, fragte Amy Kwan entrüstet und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Ihre Augenlider waren schwer.
“Ich will überhaupt nicht angeben”, widersprach Kylie, die nervös im Wohnzimmer auf und ab ging. Dexter war schon vor über einer Stunde gegangen, doch sie konnte den Kuss einfach nicht vergessen. Sie bekam schon Herzklopfen, wenn sie nur daran dachte. “Das heißt nicht, dass es kein grandioser Kuss gewesen wäre. Im Gegenteil, ich bin noch nie in meinem Leben so gut geküsst worden!”
“Ich weiß”, murmelte Amy verschlafen. “Das hast du schon drei Mal verkündet. Du hast Sternchen gesehen. Super. Wo liegt dann das Problem?”
Kylie blieb vor ihrer Mitbewohnerin, die auf dem aufblasbaren Sofa lag, stehen. “Der Mann arbeitet für einen Begleitservice. Er ist einer, dessen Beruf es ist, Frauen zu verführen. Findest du nicht, dass das ein Problem ist?”
Amy hob eine ihrer fein gezupften Brauen. “Aber du wusstest doch bereits, dass er ein Gigolo ist, als du ihn angeheuert hast. Um genau zu sein, war das überhaupt der Grund dafür. Du wolltest jemanden, der Harry Hanover spielt und Eindruck auf Frauen macht. Erinnerst du dich noch?”
“Ja”, gab Kylie zu und ließ sich in einen der aufblasbaren Sessel fallen. “Sicher. Ich wollte, dass er den Frauen den Kopf verdreht. Aber nicht mir!”
Amy setzte sich auf. “Du tust es schon wieder, Kylie.”
“Was?”
“Du lässt zu, dass dein Herz regiert anstelle deines Verstandes. Oder in diesem Fall deine Hormone. Wie lang ist es her, dass du das letzte Mal ein Rendezvous hattest?”
“Ich hatte viel zu tun”, lenkte Kylie ab.
“Sechs Monate?”, mutmaßte Amy. “Sieben?”
Kylie seufzte. “Zwölf Monate und dreizehn Tage.”
“Du stimmst mir also zu, wenn ich behaupte, dass du in Bezug auf diesen Kuss ein bisschen überreagierst?”
“Um zwei Uhr morgens ist so ziemlich alles möglich.” Kylie fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. “Vielleicht hast du recht. Vielleicht reagiere ich zu extrem.”
Amy grinste. “Du warst schon immer eine, die erst springt und dann hinguckt, wohin sie eigentlich gehüpft ist. Erinnerst du dich an Tony?”
Kylie errötete. Amy wusste alles über ihre Zeit in Hollywood. Sie war in Beziehungssachen genauso impulsiv wie bei der Arbeit oder in sonst irgendeinem Bereich ihres Lebens. “Ich war selbst schuld. Was musste ich mich auch mit einem Schauspieler einlassen. Die lieben doch nur sich selber.”
“Und Adam.”
“Der war Regisseur. Die sind allerdings womöglich noch schlimmer, was ihr Ego angeht.”
“Und jetzt ist Dexter dran.”
“Schon gut.” Kylie hob abwehrend beide Hände. “Du hast ja recht. Ich bin immer viel zu impulsiv. Wenn ich die Autorenlesungen für Harry Hanover nicht schon fest vereinbart gehabt hätte, als ich noch gar keine Zusage von ihm hatte, steckte ich jetzt nicht in diesem Schlamassel. Aber irgendwie finde ich, dass Dexter anders ist.”
“Sei vorsichtig”, riet Amy. “Der Mann ist ein Gigolo. Ein professioneller Frauenliebling. Küssen gehört zu seinem Handwerk. Wahrscheinlich hat er diese Wirkung auf all seine Frauen.”
Das Argument saß. Kylie nahm sich vor, daran zu denken, dass sie weder Dexters erste noch seine letzte Flamme war. Es gab unter Garantie eine endlose Reihe Verehrerinnen, die Dexter D. Kane geküsst hatte, bis ihnen schwindlig war.
Doch hatte es ihm jemals etwas bedeutet?
Kylie kaute auf ihrer Unterlippe. “Weißt du, wenn ich es mir recht überlege, dann hat er sich bei diesem Kuss strikt an das Buch gehalten. Genau daran, was in Kapitel drei steht: zuerst die dominante Position einnehmen, dann den richtigen Druck ausüben.”
“Kapitel drei?”
“In Kapitel drei in Harrys Buch geht es ums Küssen.”
Dexters Worte klangen ihr noch im Ohr. Dass sie so gut duftete. Dass es ihn schon den ganzen Tag verrückt gemacht hatte. Kylie schloss die Augen und fand, dass es zwischen ihnen ganz schön geknistert hatte. “Ich bin ein Idiot.”
“Jetzt übertreibst du aber wirklich”, gab Amy sanft zu bedenken.
Kylie schüttelte den Kopf. “Ich schwelge in der
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