TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
mal kurz zusammenfassen: Du bist sauer auf deine Mutter und Katie, weil sie deine Couch entsorgt haben, und jetzt lässt du Sasha dafür büßen, indem du sie in ihrer ersten Nacht als verheirate Frau allein lässt?“
„Es ist nicht ihre erste Nacht.“
„Ach ja.“ Jake lehnte sich an den Pfosten, kreuzte die Arme über der Brust und sah Mitch belustigt an. „Ihr zwei hattet ja in Laughlin unerwartete Flitterwochen. Wie war’s denn?“
„Nichts war.“ Obwohl er sich nicht weiter darüber ausließ, sprach sein mürrisches Gesicht Bände.
„Oh, du klingst ja, als hättest du’s dir anders gewünscht.“
„Und du klingst wie ein verdammter Radiopsychologe!“ Mitchs Ausbruch scheuchte drei Tauben vom Dach auf, die sich nach einigem Herumflattern auf der nächsten Palme niederließen.
„Was dir jetzt noch fehlt, ist vermutlich ein schönes Schäferstündchen“, meinte Jake lachend. „An deiner Stelle hätte ich bestimmt auch einen Hormonstau. Ich bezweifle, dass es viele Männer gibt, die eine Nacht mit Sasha verbringen können, ohne sich auf ihren sinnlichen russischen Körper zu werfen.“
Mitch ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. „Sag das noch mal, und ich schlag dich zusammen!“
„Oho! Jetzt klingst du ja wie ein richtiger Ehemann.“
„Hör jetzt auf, Jake. Sie ist eben eine sehr liebe und tolle Frau.“
„Die beste – Katie ausgenommen“, stimmte Jake zu. „Und die Tatsache, dass sie in dich verliebt ist, macht diese Ehegeschichte vermutlich ein wenig kompliziert, oder?“
„Sie ist nicht in mich verliebt“, fuhr Mitch ihn an. Der Gedanke war ebenso lächerlich wie erschreckend.
„Komm, sie schmachtet dich doch an, seit du damals im Diner mit deinem gelben Helm wie ein Ritter in glänzender Rüstung aufgetaucht bist.“ Langsam wurde Jake ernst. „Und deshalb musst du verdammt noch mal vorsichtig sein, mein Lieber. Denn wenn du dem Mädchen das Herz brichst, wird eine ganze Reihe Leute nur darauf warten, dir kräftig eins zu verpassen.“
„Angefangen mit dir?“
„Nein.“ Jake schüttelte den Kopf und grinste schon wieder. „Glory wird die Erste sein. Aber ich komme gleich hinterher, verlass dich drauf. Und dann deine Mutter und deine Schwester.“ Er deutete mit dem Kinn in Richtung Feuerwache. „Dann der Rest der Mannschaft. Dann Glorys Stammgäste und dann …“
„Danke, ich habe verstanden.“ Mitch ließ die Schultern hängen, als er begriff, wie tief er sich diesmal in den Schlamassel hineingeritten hatte. Im Vergleich zu diesem Scheinehe-Deal war das Erstürmen brennender Häuser das reinste Honigschlecken.
„Willst du noch spielen?“, fragte Jake. „Oder dich betrinken?“
„Wenn wir weiterspielen, wirst du mich ja doch nur schlagen“, brummte Mitch. „Bleibt mir also nur das Trinken.“
„Du könntest nach Hause gehen.“
„Nein! Kommt nicht infrage.“
Jake schüttelte verständnislos den Kopf. „Ich mache den Fahrer. Lass mich nur schnell Katie anrufen.“ Er schmunzelte. „Einige von uns haben mittlerweile gelernt, dass es weise ist, eine Frau anzurufen, wenn man weiß, dass man später kommt.“
Als Jake in der Wache verschwand, um zu telefonieren, wanderten Mitchs Gedanken zu Sasha, die jetzt allein in seiner Wohnung saß und allein zu Abend aß. Mitgefühl regte sich – und Schuldbewusstsein.
„Fertig?“, fragte Jake, als er zurückkam.
Mitch rief sich ins Gedächtnis, dass Sasha eine erwachsene Frau war, die die Regeln dieser Scheinehe ganz bestimmt begriff, und verdrängte seine Gefühle.
„Fertig.“ Er kletterte auf den Beifahrersitz des neuen Kleinbusses, den Jake gegen seine Corvette eingetauscht hatte, als das Baby geboren wurde, und sagte sich, dass Jakes Umsteigen auf einen anderen Wagen ein weiteres Argument war, weshalb er, Mitch, schnellstmöglich seinen Single-Status zurückgewinnen musste.
Ehe bedeutete weniger PS und statt eines schönen Samstagabend-Pokers mit den Kollegen den Babysitter nach einem frühen Kinobesuch nach Hause zu fahren. Ehe bedeutete, den Sonntagvormittag mit Rasenmähen zu verbringen, anstatt mit Softball und Frühschoppen.
Ehe bedeutete, Geschirr zu spülen und Windeln wechseln zu müssen, eine Lebensversicherung abzuschließen, Rechnungen vom Kieferorthopäden zu bezahlen, fürs College zu sparen und Interesse für Computerspiele zu heucheln.
Für Männer wie Jake war die Ehe okay. Solche Typen schienen das ruhige, berechenbare Leben in erstickender Häuslichkeit zu genießen.
Und
Weitere Kostenlose Bücher