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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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sah auf die Digitaluhr auf dem Armaturenbrett – zehn Uhr.
    Was glaubte ihre Mutter, würde passieren? Glaubte sie tatsächlich, dass sie und Mike übereinander herfallen würden, bloß weil sie eine Gelegenheit dazu hatten? Bei dieser Vorstellung verzog Julie spöttisch den Mund. Wem versuchte sie da etwas vorzumachen? Ihre Mutter war mit Sicherheit davon überzeugt, dass ihr „kleines Mädchen“ noch immer Jungfrau war, da sie noch nicht verheiratet war. Abgesehen davon würde Ida sicher eine Menge tun, doch niemals absichtlich ein Schäferstündchen für ihr lediges Kind arrangieren.
    Julie fuhr auf den Parkplatz der Providence Road Apartments. Sie sah noch einmal in den Rückspiegel. Mike bog nach links ab, als sie nach rechts abbog. Er war auf dem Weg zu seiner Wohnung und sie zu ihrer. Wie dumm von ihr, anzunehmen, Mike würde ihr zu ihrer Wohnung folgen. Falls er das getan hätte, hätte sie ihn sowieso weggejagt. Nein, das stimmte nicht. In Wirklichkeit wollte sie, dass er ihr nachkam. Sie fuhr den Wagen auf einen freien Parkplatz und schaltete die Scheinwerfer aus. Dann legte sie die Arme auf das Lenkrad und stützte die Stirn darauf. Vergiss es, befahl sie sich und bemühte sich, die lustvollen Vorstellungen zu verdrängen, die sie hartnäckig immer wieder überkamen. Nein, sie würde nicht zu seiner Wohnung gehen. Nein, das würde sie ganz bestimmt nicht tun.
    Sie brachte den Schalthebel in die Parkposition und schaltete den Motor aus. Dann zog sie die Handbremse. Entschlossen griff sie nach Handtasche und Pullover und stieg aus. Nachdem sie den Wagen abgeschlossen hatte, warf sie zufrieden mit ihrer Standhaftigkeit die Schlüssel in ihre Handtasche, hängte sich den Pullover über die Schultern und machte sich auf den Weg zu Mikes Wohnung.
    Absichtlich langsam schlenderte Julie zur Mitte des beleuchteten Parkplatzes, während sie auf die nächtlichen Geräusche um sie herum achtete. Man hörte den gedämpften Lärm der vorbeibrausenden Autos, die nach Providence fuhren, und diese Verkehrsgeräusche mischten sich auf angenehme Weise mit dem Quaken der Frösche, dem Schreien der Eulen und den leisen Stimmen, die von einer kleinen Terrasse herüberdrangen, an der Julie vorbeikam. Sie ging weiter an den Tennisplätzen vorbei und an mehreren Gebäuden, ohne genauer darüber nachzudenken, was sie eigentlich vorhatte.
    Als sie um eine Ecke bog, stieß sie plötzlich mit einem großen Mann zusammen und hätte beinahe aufgeschrien. Da sie sich im Schatten einer zweihundert Jahre alten, moosbehangenen Eiche befanden, hinter der sich der blasse Wintermond versteckte, konnte Julie nicht deutlich erkennen, wer ihr da gegenüberstand. Sie hoffte nur, es möge sich um keinen Dieb, sondern ebenfalls um einen späten Spaziergänger handeln.
    „Entschuldigen Sie“, sagte sie leise und genau gleichzeitig mit Mike.
    Mike? Einen Moment lang hielt Julie den Atem an. Diese Vorstellung war zu schön, um wahr zu sein. „Mike? Bist du das?“
    „Julie?“
    „Mike, du bist es.“
    „Julie, was machst du denn hier draußen?“
    Nun, was sollte sie darauf antworten?
    Mike zog sie ins Mondlicht.
    „Was ich hier draußen mache?“, wiederholte sie seine Frage, um Zeit zu gewinnen. „Vermutlich das Gleiche wie du.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. „Du bringst mir ein Bild, das Aaron für mich bei seiner Tagesmutter gemalt hat, nicht wahr?“
    Etwas Besseres fiel ihm nicht ein? Wie jämmerlich. Trotzdem, seine Ausrede war besser als ihre Entschuldigung. „Nein, natürlich nicht. Ich bringe dir … eine Broschüre über den neuen … Kontoführungsservice meiner Bank. Falls du vielleicht zu meiner Bank wechseln möchtest.“ Schwach. Absolut schwach.
    „Um Viertel nach zehn an einem Samstagabend?“
    „Wir haben erweiterte Öffnungszeiten.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“ Er fing an zu lachen. „Und wo ist diese Broschüre?“
    Was für eine Broschüre? „Wo ist das Bild von Aaron?“
    Er reichte ihr tatsächlich ein Gemälde, und sie hielt es ins Licht. „Kannst du mir einen Hinweis geben, was es darstellt?“
    „Das bist du.“
    Sie betrachtete es genauer. Nein, nichts darauf zu erkennen. Vielleicht hielt sie es ja verkehrt herum. Sie drehte das Bild. „Ah, jetzt erkenne ich es. Was für eine bemerkenswerte Ähnlichkeit. Wie ich sehe, ist es an Picasso angelehnt.“
    „Ja, das habe ich mir auch gedacht. Besonders, da deine Augen auf derselben Seite deines Kopfes sind.“
    „Seltsam, aber das höre ich

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