TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
nicht zum ersten Mal.“
Die Situation war so komisch, dass Julie und Mike anfingen zu lachen und eine ganze Weile nicht mehr aufhören konnten.
Schließlich wischte Julie sich die Lachtränen aus den Augen und meinte: „Ist dir eigentlich bewusst, was für einen Blödsinn wir reden?“
„Mit dem Bild und der Broschüre sind wir schon jenseits vom Blödsinn angelangt.“
Julie stieß ihn freundschaftlich in die Seite. „Erzähl mir jetzt bloß nicht, du hättest dieses Bild selbst gemalt.“
„Nein, ernsthaft, Aaron hat es gemalt. Und er ist sehr stolz darauf.“
Julie betrachtete es noch einmal. „Nun, dann fühle ich mich angemessen geschmeichelt. Ich werde mich bei ihm bedanken und das Bild an meine Kühlschranktür hängen.“ Lächelnd betrachtete sie noch einmal die Liebeserklärung mit Malkreide. Doch dann fiel ihr etwas ein, und sie musterte Mike misstrauisch. „Warum hast du das Bild heute nicht zu meinen Eltern mitgebracht?“
Gespielt entrüstet sah er sie an. „Was? Um mir diese filmreife Szene entgehen zu lassen?“
Julie musste wieder lachen, doch ließ sie sich nicht beirren. „Du sagst mir jetzt besser, dass du es nicht schon vorher gewusst hast, dass Aaron über Nacht bei meinen Eltern bleibt.“
Er legte die rechte Hand auf sein Herz. „Ich schwöre, das habe ich nicht gewusst.“
Amüsiert betrachtete Julie ihn. Er sah aus wie ein ernster kleiner Junge, abgesehen davon, dass er ein schrecklich gut aussehender und verführerischer Mann war. „Also gut, ich glaube dir. Außerdem muss ich mich noch wegen letzten Mittwoch bei dir entschuldigen. Ich meine, du warst so nett und hast mich zum Abendessen eingeladen, und ich habe mich schrecklich benommen.“
„Vergiss es, Julie. So schlimm war das nicht. Außerdem war ich nicht bloß nett. Ich wollte dich genauso gerne sehen wie Aaron. Der Kleine behauptet nämlich, du seist jetzt seine Freundin. Er mag dich wirklich, weißt du. Sogar sehr.“
Julie lächelte erfreut. „Aaron bedeutet mir auch sehr viel. Genau wie sein Daddy.“
Die Stimmung wurde ernst. Mike nahm Julies Hand und blickte ihr fragend in die Augen. „Und was tun wir jetzt?“
Julie konnte kaum noch atmen, geschweige denn eine Entscheidung treffen. Seine Berührung war so … angenehm. Ein besseres Wort fiel ihr nicht ein. Jedes Mal, wenn er sie berührte, fühlte sich das so gut und richtig an. Also, was würden sie nun tun? Jetzt waren sie schon so weit gekommen. Nun zu kneifen, ergäbe keinen Sinn. Es ist besser, einmal unglücklich geliebt zu haben als niemals, wie ein englischer Dichter einmal geschrieben hatte. Am besten, sie dachte überhaupt nicht weiter darüber nach.
„So, wie ich die Sache sehe, geht es nur noch um die Frage, ob bei dir oder bei mir.“
Mike hob die Augenbrauen. „Tatsächlich. Ich plädiere für sowohl als auch.“
Er versuchte, die Situation mit einem Scherz in den Griff zu bekommen, Julie wusste das genau. Trotzdem herrschte eine Spannung zwischen ihnen, dass man beinahe Funken sprühen sah. Lag das lediglich an irgendwelchen Hormonen? Julie betrachtete Mike. Wie war es nur möglich, dass er im Mondlicht noch besser aussah als sonst? Nein, was sie für diesen Mann empfand, war viel mehr als pure Lust. Ihre Gefühle machten ihr Angst. Durfte sie riskieren, dass solche Gefühle durch den Schmutz gezogen wurden? Ihr Mut sank. Nun, sie hatte sich ja davor gewarnt, nachzudenken.
„Wir dürfen das nicht tun, Mike.“
„Nein, wir dürfen nicht.“ Seine Antwort war rasch gekommen, doch nun runzelte er die Stirn. „Warum nicht?“
Julie unterdrückte ein Lächeln, denn Mike sah in diesem Augenblick wieder wie ein kleiner, ernster Junge aus. „Weil du und ich … Weil es nicht nur um uns geht.“
Das Mondlicht spiegelte sich in Mikes dunklen Augen. „Ich habe ganz bestimmt keine Antworten für dich, Julie. Verdammt, ich kenne ja noch nicht einmal die richtigen Fragen. Alles, was ich weiß, ist, dass ich nicht spiele und dass ich dich noch einmal küssen möchte. Aber diesmal überall.“
Julie sog tief die Luft ein. „Mike, bitte sag nicht solche Dinge …“
„Und dann noch einmal. Ganz langsam.“
„Bitte. Du bist …“
„Ich bin verrückt nach dir.“
Er war ihr nachgekommen, er bemühte sich um sie, genau so, wie sie sich das vor wenigen Minuten gewünscht hatte. Er hatte sie noch nicht berührt, und trotzdem begehrte sie ihn bereits so sehr, dass sie rückhaltlos bereit war, sich ihm hinzugeben. Ein oder zwei
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