TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
Boston solche kleinen Servietten entdecken wirst, auf denen in silbernen Buchstaben ‚Mike liebt Caroline‘ steht und das Hochzeitsdatum.“
Julie setzte sich wieder und blickte ihre Schwester erwartungsvoll an. „Und schütze ich mich damit tatsächlich?“
Sie überlegte einen Augenblick. „Ich glaube schon, aber ich weiß es nicht. Und du?“
Julie lachte und strich die Falten aus dem Rock ihres Seidenkleides. „Danke. Du bist mir wirklich eine große Hilfe.“
Susan lachte ebenfalls. „Wozu sind große Schwestern denn da?“
Leicht spöttisch verzog Julie das Gesicht. „Genau. Aber wenn du wirklich eine nette große Schwester wärst, dann hättest du niemals zugelassen, dass Mom Mike und Aaron für heute eingeladen hat.“
Susan machte eine schuldbewusste Miene, doch Julie nahm ihr das schlechte Gewissen keine Sekunde lang ab.
„Ach, komm schon, Julie. Ich finde, in gewisser Weise ist es ein Fortschritt, dass Mom dich gefragt hat, ob es dir recht wäre, bevor sie sie eingeladen hat. Seit ich geheiratet habe, muss sie ein Sensibilitätstraining gemacht haben. Außerdem ist dies nicht mein Haus, und mir steht es nicht zu, zu bestimmen, wer eingeladen wird und wer nicht. Mom sagt, sie hat es für Tommy getan. Er hat die ganze Woche lang gebettelt, dass er Aaron wiedersehen will, und wir reisen morgen ab. Da hätte wohl jeder nachgegeben. Du hättest hören sollen, als Mom Mike anrief und dann Tommy mit Aaron sprechen ließ, um ihn zu fragen, ob er heute kommen will. Das war so niedlich.“
„Ich kann mir vorstellen, dass das niedlich war. Zwei Dreijährige am Telefon.“
Susan lachte. „Wir haben einiges über dich zu hören bekommen.“
Julies Lächeln verblasste. „Wie meinst du das?“
„Wie es scheint, kleine Schwester, ist ein junger Mann namens Aaron De Angelo sehr von dir angetan.“
Erleichtert lächelte Julie wieder. „Ja, er ist ein netter kleiner Kerl.“
„Fast wie sein Vater.“
„Ach, halt den Mund!“
„Wenn das dein Wunsch ist. He, wo gehst du denn hin?“
Julie rannte praktisch in die geflieste Eingangshalle. „War das eben nicht ein Auto?“ Rasch warf sie einen Blick durch die Spitzenvorhänge am Fenster. Ja, das war ein Auto, doch es fuhr vorbei. Julie versuchte ihre Enttäuschung zu unterdrücken und ging wieder ins Wohnzimmer.
„Für ein Barbecue bist du heute übrigens ziemlich aufgestylt“, erklärte Susan. „Ist das Kleid neu?“
Julie ließ sich auf das Sofa fallen. „Ich habe es nicht gekauft, weil Mike heute kommen wird, falls du das meinst, sondern weil mir das Kleid gefällt.“
„Das glaubst du doch selbst nicht.“ Susan musterte Julie, die sich wenig damenhaft auf dem Sofa lümmelte. „Wie anziehend … Ich sitze so lässig herum, weil ich im sechsten Monat schwanger bin. Und was ist deine Entschuldigung?“
Julie schnitt ihrer Schwester eine Grimasse. Da hörte sie die Küchentür und setzte sich auf. Eine Weile lauschte sie auf die Stimmen. „Mom und Tommy sind zurück.“
„Wahrscheinlich hat Mom den halben Laden leer gekauft. Wollen wir wetten, dass Tommy neues Spielzeug hat?“
Julie ließ sich wieder in ihre lässige Position zurückfallen. „Natürlich bekommt ihr einziges Enkelkind ein neues Spielzeug, sooft Mom mit ihm das Haus verlässt.“
„Julie! Susan! Wo seid ihr, meine Süßen?“
Die beiden Süßen grinsten sich an. Dann stellte Susan rasch die Schale und das Einmachglas auf den Mahagonitisch und schob sie so weit von sich weg, wie das möglich war. „Wir sind hier drinnen, Mom!“ Zu ihrer Schwester meinte sie: „Kein Wort von meinem Imbiss. Sie kommt.“
„Als wenn es nicht offensichtlich wäre, von wem diese Reste stammen.“
„Hier seid ihr ja“, begrüßte Ida sie und ging um das Sofa herum zu Julie. „Sieh mal, wen ich mitgebracht habe.“ An der Hand hielt sie Aaron De Angelo.
„Aaron!“ Mit einem Ruck setzte Julie sich auf. Da landete der Junge auch schon in ihren ausgestreckten Armen. Sie hielt ihn fest an sich gedrückt, während sie sich nach seinem Vater umsah. Doch dieser war nirgends zu entdecken. Hatte Mike seinen Sohn nur vorbeigebracht und war dann wieder wegfahren? Aber eigentlich war das egal, denn sie hielt schließlich seinen kleinen Schatz in den Armen. „Wie geht es denn meinem lieben Freund?“
„Mir geht es gut. Ich bin gekommen, um meinen anderen Freund zu besuchen. Tommy. Er hat ein neues Spielzeug. Siehst du? Es macht Seifenblasen, und er hat mir was abgegeben.“
Er löste
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