TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS
befragt?“
„Natürlich nicht. Sie hat es mir von selbst erzählt.“
„Wann?“
Bev schluckte. „Als sie dich einlud, den vierten Juli mit ihnen zu verbringen.“
„Den vierten Juli? Und du hast …“ Sunny hielt den Atem an.
„Ich habe ihr gesagt, dass du dich freuen würdest. Sie wollte auch Greg und mich einladen, aber ich erwiderte, wir hätten andere Pläne.“
„Bev! Wie konntest du? Den ganzen Tag!“
„Den ganzen Tag – und alle Blalocks. Die ganze Familie trifft sich jedes Jahr am vierten Juli.“
Sunny starrte Bev betroffen an. „Das müssen ja wahnsinnig viele sein! Wie soll ich einen ganzen Tag mit lauter Fremden verbringen?“
Bev vermied es, Sunny anzuschauen. „Das beunruhigte Mrs. Blalock auch ein bisschen. Und deshalb möchte sie, dass du am Sonntag vor dem Gottesdienst zum Frühstück kommst.“
„Frühstück? Gottesdienst? Ich hatte vor, übers Wochenende nach New York zu fahren! Ich muss packen! Ich brauche Bücher! Ich …“
„Es wird leichter für dich sein, wenn du den engsten Familienkreis schon vorher kennenlernst. Ich habe ihr gesagt, dass du sehr gern kommen wirst.“
„Nein!“, stöhnte Sunny. Dann fauchte sie: „Das ist ein Komplott! Du hast dich mit Margaret Blalock gegen mich verschworen, um Colin und mich zusammenzubringen …“
„Ich bin sicher, dass es nichts mit Colin zu tun hat“, beteuerte Bev und kreuzte hinter dem Rücken die Finger. „Du bist eine neue Nachbarin, und Margaret findet dich sympathisch. Wahrscheinlich möchte sie einfach nur nett zu dir sein.“
„Weil sie dich für ihren Sohn will, Sunny“, warf Greg ein.
„Greg!“, rügte Bev. „Du bist nicht sehr hilfreich.“
„Du hast … was getan?“ Colin, der gerade aus dem Wagen gestiegen war, stand wie vom Donner gerührt da. „Das ist ein Komplott! Ihr Frauen seid entschlossen, Sunny und mich zusammenzubringen. Aber das wird nicht klappen! Alles, was wir gemeinsam haben, ist dieses Cottage, und es ist für sie nichts weiter als die Anzahlung auf eine neue Wohnung in New York!“
„Es hat nichts mit dir zu tun“, sagte Margaret Blalock und tat, als würde sie ihren Daumennagel untersuchen. „Sie ist bloß eine neue Nachbarin, die mir sympathisch ist.“ Sie machte eine kurze Pause. „Sie kann den Hund zum Frühstück mitbringen, aber ich fürchte, in der Kirche würde er die Andacht stören. Soll ich mit ihr darüber reden?“
„Ja – bevor sie ihm einen kleinen weißen Priesterkragen kauft!“, entgegnete Colin barsch. „Du bist zu weit gegangen, Mom. Ich komme nicht!“
„Das musst du aber, mein Lieber“, erwiderte Margaret ungerührt.„Du weißt, dass dein Vater auf einer Auktion sein wird. Es ist deine Aufgabe, das Familienoberhaupt zu sein und die Tradition von fünf Generationen fortzusetzen …“
Vor sich hinmurmelnd, nahm Colin seine Arbeit in Sunnys Küche wieder auf. Wo mochte sie überhaupt sein? Er hatte sie seit Tagen nicht gesehen, und es ärgerte ihn, festzustellen, dass er sie vermisste.
„Steck den Fuß durch dieses Loch“, wies Sunny ihren Hund an, „und lass ihn drinnen.“ Babe zappelte so heftig, dass er fast aus der Babytasche fiel. „Sitzt du auf deinem Schwanz? Kein Wunder, dass das unbequem ist. Besser so?“ Noch mehr Gezappel. „Babe.“ Sie nahm seinen Kopf in beide Hände. „Willst du mit mir fahren, oder bleibst du lieber hier bei Tante Bev und Onkel Greg?“ Das Zappeln hörte auf.
„Kluger Junge. Und jetzt lass sehen, wie dein neuer Hut dir steht … Du siehst entzückend aus, mein Schatz.“ Sunny startete den Wagen. „Sind wir nun bereit für unser neues Abenteuer oder nicht?“
Eine Stunde später, als sie die abbröckelnde Wand im Wohnzimmer betrachtete, war Sunny sicher, der Aufgabe gewachsen zu sein, die sie erwartete. Zumindest waren sie und Babe korrekt gekleidet für die Arbeit. Babe sah sehr niedlich aus mit dem kleinen Schutzhelm, den sie in einem Spielzeugladen in Brattleboro gefunden hatte, und der winzige weiße Overall war einfach entzückend. Sie hatte ihn in einer Kinderboutique in Burlington entdeckt, die sich auch als wahre Fundgrube für gestreifte Baumwollshirts erwiesen hatte, von denen sie gleich mehrere genommen hatte, um Babes Sommergarderobe zu vervollständigen. Die Babygrößen passten ausgezeichnet. Viel Elegantes war natürlich nicht dabeigewesen, aber das brauchte er in Vermont ja auch nicht.
Ihre weißen Malerhosen passten zu Babes Overall. In Kindergrößen hatten sie sie leider nicht
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