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TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS

Titel: TIFFANY LIEBEN & LACHEN SONDERBAND Band 01 - CHERYL ANNE PORTER, JOANN ROSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neu Tiffany
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gehabt, aber sie hatte das kleinste Paar genommen und nun die Beine aufgerollt. Ihre weißen Turnschuhe, die sowieso für nichts anderes mehr zu gebrauchen waren, dienten ihr als Arbeitsschuhe. Ein schlichtes weißes Männerunterhemd von Carters’ vervollständigte ihr Outfit, und um ihr Haar hatte sie ein weißes Tuch gebunden.
    Aber die Arbeitskleidung war erst der Beginn. Ein riesiger Sack Gips, den ihr ein verständnisvoller Händler nach einem langen Blick auf sie ins Haus geliefert hatte, stand im Wohnzimmer. Sie hatte eine Auswahl professionellen Werkzeugs gekauft, die ein kleines Vermögen gekostet hatte, und ein Buch über Renovierungstechniken, in dem jeder Arbeitsvorgang genauestens beschrieben wurde. Sie hatte den Boden mit großen Plastikplanen abgedeckt und sich Colins Leiter ausgeliehen. Er würde es nicht merken; wenn er heute Nachmittag zur Arbeit kam, würde die Leiter wieder an Ort und Stelle stehen. Sie wollte mit etwas Einfachem beginnen – mit dem Verputzen einer Wand. Den Anweisungen im Buch entsprechend, rührte sie einen Eimer Gips an.
    Gips war ein interessantes Material, weich und zähflüssig. Babe beschnüffelte es neugierig. „Sieh dich an!“, rief Sunny. „Wie konntest du … Komm her, junger Mann, und lass dich saubermachen … Sei still!“,befahl sie, als er ihre Versuche, seinen Bart zu reinigen, mit schrillem Gebell begrüßte. „Ich hoffe, du hast deine Lektion gelernt. Bleib weg vom Gips! Ich habe auch ohne dich genug zu tun!“
    Einige Stunden später trat sie zurück und betrachtete ihr Werk. Es war ihr recht gut gelungen, die Unebenheiten in der ersten Wand zu glätten. Sie konnte also mit den Wänden weitermachen … oder mit den Putten am Stuck.
    Warum nicht? Entschieden schob sie die Leiter unter einen der Engel in der Zimmerecke und machte sich an diese Arbeit.
    Etwa eine halbe Stunde später musste sie sich eingestehen, dass es gar nicht so einfach war, einen angeschlagenen Cherub wiederherzustellen. Ihr Rücken schmerzte, ihr weißes Tuch klebte an ihrem Haar, und Babe war von oben bis unten mit Gips bekleckert. Und wenn sie sich nicht irrte, ließ er den Schwanz nur deshalb hängen, weil er inzwischen zu schwer war, um ihn zu bewegen.
    Trotz allem nahm der erste Engel schon allmählich Formen an. Sie hatte sich nach einem anderen, noch ziemlich gut erhaltenen gerichtet, und der Körper war so weit in Ordnung. Das Gesicht hingegen …
    „Was, zum Teufel, tun Sie da?“
    Sie ließ den Spachtel fallen. „Colin! Ich hatte Sie nicht so früh erwartet.“
    Ihr Lächeln ignorierend, kam er zu ihr herüber und schaute zu dem Engel auf. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Der sieht aus wie …“ Einen Moment lang schien es ihm die Sprache zu verschlagen. „Wie Danny De Vito!“, brüllte er.
    Sie betrachtete ihr Werk. „Ja, das stimmt. O Gott, das ist ja furchtbar!“
    Schweigend schaute Colin sich im Zimmer um, sah das Buch, das Werkzeug, den Eimer mit dem Gips und Babe in Helm und Overall. Als er daraufhin mit zornig funkelnden Augen den Spachtel auf sie richtete und ihn wie ein Schwert schwenkte, konnte sie sich die Blalocks des fünfzehnten Jahrhunderts vorstellen, wie sie mit Streitäxten bewaffnet in den Krieg gezogen waren.
    „Dieses Haus ist kein Jux!“, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. „Ich lasse nicht zu, dass Sie es zerstören!“
    Er glaubte wohl, sie nähme das Haus nicht ernst genug! Wo doch nichts der Wahrheit ferner lag! „Was soll das heißen, Sie lassen es nicht zu?“, schrie sie. „Das ist mein Haus! Und ich tue damit, was ich will!“
    „Nein, es ist nicht Ihr Haus!“ Colins Stimme übertönte ihre, obwohl er nicht schrie. „Dieses Haus gehört zur Geschichte dieser Stadt, dieses Staates, dieses Landes! Sie haben die Pflicht, es als Teil dieser Geschichte zu bewahren!“
    „Vor allem habe ich die Pflicht, mein Leben in Ordnung zu bringen!“, brüllte sie und war so wütend, dass ihr die Tränen kamen. „Ich habe meine Karriere zu bedenken! Ich muss dieses Haus in Ordnung bringen, damit ich es verkaufen kann, um nach New York zurückzukehren, wo diese Karriere auf mich wartet! Ich kann nicht zwei Jahre hier herumhängen und darauf warten, dass Sie … dass Sie Engel machen, die nicht wie Danny De Vito aussehen!“ Mit einer heftigen Bewegung entriss sie ihm den Spachtel und streckte die Hand wieder nach dem Gesicht des Cherubs aus.
    „Nein! Lassen Sie die Finger von dem Stuck!“
    „Sie können mich nicht daran

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