TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
Hotels ein Lederkostüm bewundert hatte. Das wäre ein besseres Geburtstagsgeschenk gewesen als der Taschencomputer, den er für sie gekauft hatte, weil ihrer kaputt gegangen war. Jetzt war es zu spät. Oder vielleicht nicht. Warum nicht mal etwas Spontanes tun? Er würde ihr das Kostüm kaufen und ihr seine Gefühle offenbaren. Fast als hätte sie seine Gedanken mitbekommen, drehte Sugar sich plötzlich um und ging schnell weiter. Gerald schaltete das Wasserbett aus und blieb einen Moment liegen, um zur Ruhe zu kommen. Es war noch nicht zu spät, die Sache einfach zu vergessen. Er musste nichts unternehmen. Aber er konnte nicht mehr so tun, als sei nichts gewesen. Die Wahrheit hatte ihn getroffen wie ein Blitz. Plötzlich erschien ihm alles schmerzlich klar: Sugar war der Grund dafür, dass keine seiner Beziehungen funktioniert hatte und dass das Leben eines verheirateten Mannes, das er sich so sehr wünschte, ein unerreichbares Ziel zu sein schien. Sugar hatte es ihm schon immer angetan. Ihr Lachen, das für ihn wie die schönste Musik klang. Ihre verrückten Ideen, mit denen sie ihn immer wieder aus der Bahn warf. Sie öffnete Türen, wo er nur Wände sah. Sie lockte ihn immer wieder aus der Reserve und brachte ihn dazu, Dinge aus dem Bauch heraus zu tun, sich als Mann zu fühlen und ihr alles geben zu wollen. Sie gab ihm das Gefühl, lebendig zu sein. Und er liebte sie. Er musste es ihr sagen. Vielleicht heute Abend beim Essen? Ja, natürlich. Er würde ganz vorsichtig sein, schließlich war Sugars Verhältnis zu dem Wort Liebe nicht ganz unproblematisch. Sie ging damit um, als handle es sich um ein tödliches Gift. Lass uns mal probieren, was zwischen uns alles möglich ist. Ja, das wäre nicht schlecht, es hörte sich ziemlich locker an – in keiner Weise bedrohlich. Diese Erotikmesse war vielleicht nicht der beste Ort für eine Liebeserklärung, aber sie waren nun einmal hier, das Dinner war schon bestellt, und er war ein praktisch denkender Mensch. Er würde Blumen besorgen und das Lederkostüm. Wer weiß, vielleicht würde er es ihr vom Leib reißen, noch bevor diese Nacht vorbei wäre. Er wollte Sugar. In seinem Bett. Und in seinem Leben. Manchmal musste man einfach mutig sein und aktiv werden.
Auch wenn man dabei ein mulmiges Gefühl hatte. Immerhin ging es hier um Sugar, und sie war unberechenbar.
Auf wackligen Beinen macht Sugar sich auf den Weg zu dem Raum, in dem das Sexspielzeug ausgestellt war. Ihr war so schwindlig, dass sie kaum richtig sehen konnte, geschweige denn klar denken. Was, zum Teufel, war gerade passiert? Als sie mit Gerald auf dem Wasserbett gelegen und ihm in die Augen geschaut hatte, war ihr plötzlich unerträglich heiß geworden. Sie hatten das doch alles schon hinter sich gebracht, sie und Gerald: Sie waren über ihre Teenager-Verliebtheit am College hinweggekommen. Und damals, als sie beide einen Cocktail zu viel getrunken hatten, weil sie am nächsten Morgen ihr Hotel eröffnen würden, da hatten sie endgültig geklärt, welcher Art ihr Verhältnis zueinander war. Zum Glück hatte ihr Handy geklingelt, bevor aus der Umarmung zweier Beschwipster mehr hätte werden können. Sie hatten erleichtert gelacht und waren übereingekommen, dass sie ihre geschäftliche Partnerschaft nicht aufs Spiel setzen wollten, indem sie miteinander schliefen. Aber vorhin, da hatte Gerald sie so merkwürdig angeschaut, und ihr hatte das gefallen. Ach, Blödsinn! Gerald war nicht nur ihr Geschäftspartner, er war auch ihr bester Kumpel – der Mann, der ihr seit Jahren in allen Höhen und Tiefen des Lebens beistand: während der Krebserkrankung ihrer Mutter, angesichts des Beziehungschaos ihres Vaters, bei der problematischen Scheidung ihrer Schwester und bei ihren eigenen hin und wieder auftretenden Stimmungsstiefs. Gerald war ein großartiger Zuhörer, klug und witzig, und so anders als sie selbst, dass seine Kommentare denselben Effekt hatten wie frischer Wind in einer stickigen Kammer. Sugar zählte auf ihn, und Gerald zählte auf sie. Jedenfalls nahm sie das an. Sie drehte sich unauffällig um. Er lag noch immer auf diesem verflixten Bett. Und noch immer verspürte sie ein Prickeln am ganzen Körper, nicht wegen des Bettes, sondern wegen der Art, wie Gerald sie angeschaut hatte. Als ob er sein ganzes Leben nur auf sie gewartet hätte. Als ob er einzig und allein mit ihr glücklich werden könnte. Ihre Knie zitterten sogar ein bisschen. Verdammt! Sie biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen
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