TIFFANY SEXY Band 41: SEX IST NICHT GENUG! / TANGO DER LUST / WETTEN, ICH VERFÜHR DICH! / (German Edition)
erschien ihnen die Versuchung jetzt als unwiderstehlich. Gerald hatte offenbar auch zu kämpfen, das verriet nicht nur sein Blick, sondern seine ganze Körperhaltung. „Also, wieder an die Arbeit?“ Sie mussten unbedingt aufhören, sich gegenseitig zu quälen. Die Arbeit würde sie retten. Bestimmt. „Die Workshops gehören auch unbedingt dazu“, begann sie, setzte sich an den Tisch und legte die Finger auf die Tastatur ihres Laptops. „Lies mir die Liste vor.“ Er gehorchte, und sie tippte die Bezeichnungen der beliebtesten Kurse zu Themen wie Bindung, Vertrautheit, Intimität und sexuelle Techniken ein. „Falls wir geeignete Referenten finden könnten, die Workshops ‚Multipler Orgasmus‘ und ‚Tantrasex‘ sind besonders beliebt“, bemerkte sie. „Erinnerst du dich noch an die beiden, die dachten, der Kurs über Tantrasex habe etwas mit Geometrie zu tun?“, fragte Gerald. „Oh ja. Sie verwechselten Tantra mit einem anderen Begriff – mit Tangram, glaube ich. Der Mann war Ingenieur. Als Mary ihn über seinen Irrtum aufklärte, bekam er Augen so groß wie Untertassen.“ Sie lachten beide. „Am Ende haben sie an dem Workshop sogar zweimal teilgenommen.“ „Ja, das ist nun mal das, was den Zauber dieses Ortes ausmachte. Man kann sich ihm nicht entziehen. Das lässt sich nicht so einfach wiederholen.“ Gerald klang eher wehmütig als streitlustig. „Wenn wir es definieren können, können wir es auch wiederholen. Jedes Franchiseunternehmen hat als einzelnes Geschäft angefangen.“ „Vor allem der Chefkoch muss ganz besonders gut sein“, bemerkte Gerald. „Erinnerst du dich noch, wie schwer es damals war, einen zu finden? Es war viel Arbeit, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind.“ „Ja, wir haben auf dem Weg dahin einiges Porzellan zerbrochen“, sagte Sugar. „Aber wir können das alles noch einmal schaffen, Gerald. Neu ist nur, dass wir Franchising-Partner suchen, aber im Prinzip wollen wir doch nur erhalten, was wir uns erarbeitet haben. Und dabei brauche ich dich, damit ich nicht aus der Spur laufe oder das Gleichgewicht verliere.“ Sie nahm eine von Geralds Händen und betrachtete sie eingehend. „Du hast tolle Hände. Sie mochte es, wenn er ihre Hand hielt. Es gab ihr das Gefühl, dass er sie brauchte. Aber er konnte ihr damit auch das Gefühl geben, in der Falle zu sitzen, während sie doch einfach nur Bewegungsfreiheit wollte. „Mir gefallen deine Hände auch“, sagte er. „Sie sind kräftig und doch weich.“ „Meine Freundin Esmeralda meint, aus meiner Hand könne man lesen, dass ich es nicht ertragen kann, eingeengt zu werden.“ Er kitzelte sie, indem er die Linien in ihrer Handfläche nachzeichnete. „Ich denke, man sieht immer, was man sehen will, Sugar.“ „Nun ja, jedenfalls bin ich schon immer neugierig gewesen. Wer weiß, was sich hinter der nächsten Kurve verbirgt?“ „Ja, so warst du auch damals, als wir uns kennenlernten. Beim Unterricht hast du dauernd auf die Uhr gesehen.“ „Warum hast du eigentlich damals nicht versucht, dich mit mir zu verabreden?“ „Weil ich wusste, dass ich nicht dein Typ war.“ „Und was war mein Typ?“ Gerald ließ ihre Hand los. „Ich war nicht irgendwo in der Nachbarklasse oder auf dem nächsten Hocker an der Bar. Ich war direkt bei dir, vor deiner Nase.“ Es gefiel ihr nicht, dass seine Stimme jetzt genau wie damals klang, wenn er sie wegen Dylan und ihren anderen Freunden angesprochen hatte. „Du hast mich insgeheim verurteilt. Dir war es zuwider, dass ich mit mehreren Typen geschlafen habe. Du hast mich immer mit diesem gewissen Blick angeschaut.“ „Das war purer Neid, Sugar. Ich habe diese Kerle beneidet.“ „All diese Kerle, das meinst du doch, oder, Gerald?“ Sie war richtig froh, einen Grund zu haben, ihm böse zu sein. Alles war besser, als dieses schmerzhaft sehnsüchtige Gefühl, dieser idiotische Wunsch, mit Gerald Händchen zu halten. Er senkte die Stimme. „Ich wollte nicht einfach nur ein weiterer Mann in deinem Leben sein.“ Das wärst du nicht gewesen. Plötzlich wünschte sie, sie hätte damals etwas unternommen, hätte mit ihm geschlafen, anstatt ihm aus dem Weg zu gehen aus Angst, wohin eine Beziehung mit ihm führen könnte. So wie jetzt. Ach, was. Diese Anziehung kam nur davon, dass Gerald für sie tabu war, weil ihre geschäftliche Partnerschaft auf dem Spiel stand. Sie hatten sich mit ihrer Abmachung sozusagen selbst einen Streich gespielt. „Das alles ist lange her“, sagte sie. „Wo
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