TIFFANY SEXY Band 59
Hause sein musste, es hielt sie nicht davon ab, morgens in aller Frühe in ihrem Büro zu erscheinen. Er hatte einen Privatdetektiv mit Nachforschungen über sie beauftragt. Bald würde er mehr wissen, aber im Moment …
Sean hob eine große Hickorynuss auf und warf sie gegen die Scheibe, wo sie mit einem deutlich hörbaren Knall aufprallte.
Sofort tauchte aus dem Nichts ein Polizist auf.
„Entschuldigen Sie, Sir, was machen Sie da?“
Sean war sich bewusst, dass er sich wie ein Idiot benahm, doch das würde er niemals öffentlich zugeben. Er sah einen Schatten am Fenster, konnte allerdings nicht erkennen, ob Cleo tatsächlich dort war oder nicht. „Es ist eine alte Tradition in unserer Familie. Sie reicht drei-oder vierhundert Jahre zurück, glaube ich. Ein Wurf mit der Hickorynuss soll Glück bringen. Vor jedem großen Prozess komme ich hierher und werfe eine Nuss Richtung Brunnen.“
„Der Brunnen befindet sich in der anderen Richtung, Sir. Sie haben gegen ein Fenster gezielt.“
„Da habe ich mich wohl getäuscht“, erwiderte er, als er Cleo durch den Park kommen sah. Im Morgennebel wirkte ihre Erscheinung mystisch, wie eine Gestalt aus seinen Träumen. Sie würde ihm aus der Klemme helfen. „Cleo, gut, dass du da bist“, sagte er erleichtert. „Erkläre dem Officer, warum ich eine Nuss gegen dein Fenster geworfen habe.“
Sie musterte ihn von oben bis unten. „Kennen wir uns?“
Der Officer runzelte die Stirn. „Gibt es ein Problem?“
Sean fing an, unruhig zu werden. „Cleo, jetzt ist nicht der Moment für Scherze.“
Sie blickte durch ihn hindurch. „Muss ich verstehen, wovon Sie reden?“
Er fand, dass sie das Theater eindeutig zu weit trieb. „Ist es wegen gestern Abend?“ Er war sich keiner Schuld bewusst. Er hatte sie nur ein wenig geneckt. Cleo brauchte Aufheiterung, und er war genau der Richtige dafür.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Sir, ich glaube, Sie begreifen nicht, wie ernst wir es in dieser Stadt mit der Sicherheit nehmen. Der Schutz unserer Bürger sowie der öffentlichen Gebäude ist kein Spiel.“
„Cleo“, sagte er warnend.
Der Officer witterte Gefahr und stellte sich zwischen die beiden. „Soll ich ihn abführen, Ma’am?“
„Das wäre wohl das Beste“, antwortete Cleo mit einem feinen, bösen Lächeln.
Sean verschlug es kurzzeitig die Sprache.
„Das kannst du nicht tun“, protestierte er. „Ich kenne meine Rechte.“
„Ich bin stellvertretende Bürgermeisterin, Sir. Sie verstoßen eindeutig gegen das Gesetz zum Schutz der Stadt New York. Ich zitiere: Gemäß Paragraph 407, in Klammern, e, ist es nicht erlaubt, mit Wurfgeschossen, Waffen oder gefährlichen Gegenständen auf städtisches Eigentum, definiert in Paragraph 407, in Klammern, d, zu zielen oder zu werfen.“
Der Polizist legte seine Hand auf Seans Arm. Sean schüttelte sie ab. „Cleo, du kannst mich nicht verhaften lassen.“
Sie stand da, so selbstsicher, so sexy. Fast unmerklich zuckte es um ihre Mundwinkel. „Wie lautet das magische Wort?“
Sean ballte die Hände zu Fäusten, aber er verbarg sie weise in seinen Hosentaschen, damit der Wachmann keinen falschen Eindruck gewann. „Es war eine Nuss. Eine Hickorynuss. Das ist keine Waffe. Eine Waffe ist jeder Gegenstand, der benutzt werden kann, um einer anderen Person schweren körperlichen Schaden zuzufügen.“
Bei der Erwähnung von schwerem körperlichen Schaden verfinsterte sich die Miene des Officers. „Wollen Sie der stellvertretenden Bürgermeisterin drohen, Sir?“
Sean starrte sie an. „Cleo.“
Sie lächelte verführerisch. „Wie heißt das Zauberwort?“
Sean sah den Polizisten an, sah Cleo an und gab sich geschlagen. „Bitte“, murmelte er leise und undeutlich.
„Haben Sie etwas gesagt, Sir? Ich muss es überhört haben.“
„Bitte“, rief er laut und schreckte damit ein Eichhörnchen auf, das sofort Schutz suchend durch den Park flitzte.
„Na, wozu gute Manieren doch nützlich sein können.“ Sie wandte sich an den Officer, der allmählich begriff, dass dies eine Sache nur zwischen den beiden war. „Sie können gehen, Frank.“
Sobald sie allein waren, schaute Sean sie neugierig an. „Was sollte das Ganze?“
„Ich wollte dich nur daran erinnern, dass ich nicht bettle. Niemals.“
Und ob sie gebettelt hatte. Es war das Erotischste gewesen, was er je erlebt hatte, aber er war klug genug, ihr das nicht zu erzählen. Außerdem hatte er schon eine Idee, wie er es ihr heimzahlen konnte.
Er
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