TIFFANY SEXY Band 59

ein Versprechen nicht zu halten. Ihre Vergangenheit war voller gebrochener Versprechungen gewesen, und sie hatte sich geschworen, es ihrer Mutter niemals gleichzutun.
    Zach seufzte und griff nach ihrer Hand.
    „Das ist kein guter Moment, um nett zu mir zu sein“, flüsterte Brooke. „Wenn ich kurz vor einem Zusammenbruch stehe und jemand nett zu mir ist, verliere ich ganz die Nerven.“
    „Vielleicht sollte ich dir sagen, dass ich mit Tränen nicht umgehen kann.“
    Darauf entzog sie ihm ihre Hand und schloss die Augen. „Dann wird dir nicht gefallen, was jetzt kommt.“ Sie fühlte, wie Zach sein Gewicht verlagerte. Als sie nichts mehr von ihm hörte, nahm sie an, dass er gegangen war, was sicher auch das Beste war. Sie war voll und ganz darauf gefasst, allein zu sein, als sie die Augen wieder aufschlug.
    Allein wie eh und je.
    Sehr zu ihrer Überraschung war Zach noch bei ihr.

11. KAPITEL
    Zach sah, wie überrascht Brooke war, als sie die Augen öffnete. Sie hatte tatsächlich geglaubt, er würde gehen. „Phyllis würde nicht wollen, dass du ihretwegen weinst“, sagte er leise.
    „Ich habe ihr versprochen, alles würde gut werden. Aber nichts wird gut.“
    Das wusste er auch. Resigniert ließ er sich auf dem Stuhl neben Brooke nieder, legte seinen müden Kopf zurück und blickte trübsinnig an die Decke. „Versprechen sind fast immer schwer zu halten.“
    Besonders das, das er ihr gegeben hatte – sich nicht in sie zu verlieben. Das würde ihm noch schwer zu schaffen machen.
    „Ich weiß.“
    Brooke klang, als wäre sie den Tränen nahe, aber ihre Augen waren zum Glück trocken, sah er, als er sich ihr zuwandte. „Sei nicht zu hart zu dir. Wir alle brechen mal ein Versprechen.“
    „Und einige von uns öfter als andere.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher.“
    Sie sah ihn lange an. „Ich habe das alles nicht sehr gut gemeistert, Zach.“
    „Das?“
    „Den neuen Job. Freunde auf der Arbeit zu gewinnen. Das mit dir …“
    „Was ist mit mir?“
    „Ich habe mit dir geschlafen und gedacht, ich könnte danach so weitermachen wie bisher. Aber das war ein Irrtum, denn leider habe ich keine Ahnung, wie man mit One-Night-Stands umgeht. Und an einer Beziehung bist du ja nicht interessiert.“
    Sie beobachtete ihn aufmerksam und wartete offenbar darauf, dass er ihr widersprach. Es spielte jedoch keine Rolle, was er wollte, da sie in weniger als zwei Wochen sowieso wieder wegging. Sein Mund schien die Botschaft seines Gehirns jedoch nicht zu empfangen, denn plötzlich hörte er sich sagen: „Was immer es auch sein mag zwischen uns, da wir uns in den nächsten beiden Wochen sowieso verrückt machen werden, könnten wir genauso gut auch weitermachen, solange es nur geht.“
    „Du meinst …“
    Zach nickte. „Ja.“
    Er hatte es kaum gesagt, da meldete sich sein Piepser. Ver dammt. Zach stand auf und zwinkerte Brooke zu. „Denk darüber nach.“
    „Ich … das werde ich.“
    Bei Zachs Notruf ging es um ein Feuer an einem ihm nur allzu gut bekannten Ort.
    Als er und Aidan in Phyllis’ Straße einbogen, drehte sich ihm der Magen um. Das Haus der alten Dame brannte lichterloh. Das Feuer war heiß und gefräßig. Und wie sich schnell herausstellte, unbezwingbar. Obwohl Sam, Eddie und zwei weitere Männer von benachbarten Feuerwehrstationen bereits da waren, verloren sie in weniger als zwanzig Minuten das gesamte Haus.
    Beim Aufräumen später schlüpfte Zach in die völlig ausgebrannte Ruine. Trotz des schweren, dichten Rauchs kämpfte er sich durch den verrußten Korridor zu Phyllis’ Schlafzimmer vor, das wie alles andere in Schutt und Asche lag.
    Wieder fand er einen umgekippten Drahtgeflechtpapierkorb.
    An der Wand darüber befanden sich eindeutige schwarze Spuren, die auf ein jähes Aufflackern von Feuer schließen ließen, wahrscheinlich unterstützt von einem Brandbeschleuniger.
    Genau wie bei dem Hill-Street-Feuer und den beiden anderen davor.
    Mit finsterer Miene nahm Zach sein Handy heraus, um eine Aufnahme von den Indizien zu machen, die er dann an Tommy und sich selbst schickte. Diesmal würde er eigene Beweise haben, denn es war völlig ausgeschlossen, dass Phyllis in diesem sehr femininen, mit Spitzendeckchen und Spitzengardinen eingerichteten Zimmer einen Drahtgeflechtpapierkorb aufbewahrte.
    Sein Handy klingelte, und als er Brookes Namen auf dem Display sah, durchzuckte es ihn heiß. Ich habe darüber nach gedacht , hörte er sie im Geist schon sagen. Lass uns zusammen sein, Zach