TIFFANY SEXY Band 60: FIT FÜR DIE LIEBE / WÜNSCH DIR WAS! / HEISS WIE DIE SONNE IN TEXAS / (German Edition)
nehmen. Cassie war der Ansicht, sie brauche einfach eine Auszeit, um sich zu überlegen, was sie mit ihrem Leben wirklich anfangen wollte, oder so. Minerva jedoch war überzeugt, dass sie sich einfach nur vor dem Leben versteckte.
Tja, wenn alles so lief, wie sie es sich ausgedacht hatte, dann hatte Minerva gerade eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die ihre schöne Großnichte mit einem gewaltigen Feuerwerk zurück ins Leben katapultieren würde. Minervas Lächeln wurde immer breiter. Hochzufrieden nahm sie das Objekt ihrer kriminellen Aktivitäten aus der Handtasche.
Dann betrachtete sie nachdenklich das geschnitzte Holzkästchen, das sie Max gestohlen hatte. Sie öffnete den Deckel, nahm das Tagebuch heraus, das darin lag, blätterte darin und lächelte wohlwollend, bevor sie es wieder in das Kästchen zurücklegte.
Minerva hatte beobachtet, wie Max Stone diese Schatulle einem Hehler für weniger als fünfzig Dollar abgekauft hatte. Andere waren achtlos weitergegangen, offenbar in dem Glauben, dass es sich um wertlosen Plunder handelte. Es war knallig bunt bemalt und nicht sehr gut erhalten, doch das änderte nichts an seinem Wert, jedenfalls nicht für die, die seine wahre Bedeutung kannten.
Allerdings gab es nur wenige, die mit den Legenden vertraut waren, die sich um Rajko Sanderzej rankten, den letzten großen König der Roma. Und noch weniger wussten von der Schatulle, die Rajko einst seiner Geliebten geschenkt hatte.
Einer Legende zufolge enthielt dieses Kästchen den Hinweis zu einem ganz besonderen Schatz, einem Schatz, für den sogar Zaren und Könige bereit gewesen seien zu sterben. Eine andere Legende besagte, dass Rajkos Schatulle für eine Frau der Schlüssel zu ganz besonderen sexuellen Freuden war. Wer diese Schatulle richtig einsetzte, würde eine Ekstase erleben, von der die meisten Frauen nicht einmal zu träumen wagten.
Historiker betrachteten das alles natürlich als blanken Unsinn, und selbst unter den Nachkommen der Sinti und Roma galten die Geschichten von Rajkos Schatulle nur noch als Legende. Und doch, wenn man nur daran dachte, welche Chancen sich einer Frau eröffnen würden mit einem Mann wie Max Stone … und dieser Schatulle.
Nein, diese Chance war einfach zu gut, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Minerva hatte nicht den Hauch eines Zweifels, dass Max sich auf die Suche nach der gestohlenen Schatulle machen würde.
Er brauchte sie, um an Rajkos Schatz zu gelangen. Cassie brauchte sie, auch wenn ihr das nicht bewusst war, um endlich die Art von Ekstase zu erleben, die eine Frau dazu brachte, ihre Hemmungen abzuwerfen und wirklich sie selbst zu sein.
Minerva schaute auf ihre Armbanduhr. Sie ging davon aus, dass ihr wohl vierundzwanzig Stunden bleiben würden, bis Max zwei und zwei zusammengezählt hatte. Gerade genug, um das Kästchen per Eilkurier nach Palm Shores zu schicken. Und gerade genug, um Max auf die richtige Spur zu locken und Cassie einen kleinen Vorsprung zu geben, damit sie Gebrauch von dieser Schatulle machen konnte – so wie Rajko es sich damals für die Dame seines Herzens ausgedacht hatte.
Ab dann lag es an Max, zu entscheiden, wie sehr er an dem Schatz des Zaren interessiert war. Und an Cassie, zu entscheiden, wie sehr sie sich nach wirklicher Erfüllung sehnte. Oder, wie man es heutzutage wohl ausdrückte, nach ultimativer Ekstase …
2. KAPITEL
Palm Shores, Florida, drei Tage später
Cassie Parker fiel keine einzige erotische Fantasie ein, die nicht irgendwie gekünstelt oder abgedroschen klang. Oder deren Verwirklichung nicht eine sofortige Nulldiät erforderte. Es war wirklich frustrierend, denn wenn stimmte, was in dem Brief stand, den Tante Minerva ihrem Geschenk beigefügt hatte, dann besaß Cassie seit gestern den Schlüssel zur Erfüllung ihrer geheimsten erotischen Sehnsüchte.
Zu dumm, dass sie seit dem hässlichen Ende ihrer Beziehung zu Ron Figurprobleme hatte.
Gut zehn Pfund zusätzlich, das machte sich schon bemerkbar – vor allem, wenn man gerade knapp einssechzig groß war und ohnehin, sagen wir, üppige Kurven hatte. Das war gar nicht gut für das Ego einer modernen jungen Frau. Aber wenn dieses Zauberkästchen wirklich so wirkte wie behauptet, dann würden ihre geheimen Träume so oder so wahr werden, auch ohne Idealfigur. Also schrieb sie besser einfach drauflos.
Cassie lächelte über sich selbst, nippte an ihrem Weinglas und lehnte sich zurück in die Kissen, die sie am Kopfende des Bettes gestapelt hatte. Auf ihrem
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