Tiffany Sexy Band 83
du vergeblich. Shay gehört nicht zu den Frauen, die flirten. Da ist sie altmodisch. Sie wird nicht auf dich zukommen. Du wirst dich überwinden und den ersten Schritt machen müssen.“
Rick wirkte nicht überzeugt, machte den Mund auf und schloss ihn wieder, ohne etwas zu sagen.
Bob musterte ihn. „Was beunruhigt dich denn, Junge?“
Seine Frage ließ Caleb erstarren. Bob mochte diesen Kerl. Verflixt, er selbst mochte Rick. Nein, er hasste ihn.
„Sie ist nett zu mir“, sagte Rick nach kurzem Zögern. „Aber nicht übermäßig. Falls sie mich abblitzen lässt, möchte ich nicht, dass sich jemand von euch später in meiner Gegenwart unwohl fühlt.“ Er lachte. „Oder dass Kent mir in den Hintern tritt, weil ich sie verrückt mache oder so was.“
Genau darum ging es. Rick hatte gerade in Worte gefasst, was Caleb fühlte. Dabei gehörte Rick nicht einmal zur Familie.
„Zum Mitschreiben“, verkündete Kent. „Meine Schwester ist eine Lady, aber sie gibt sich nicht mit Schrott ab. Sie wird dir persönlich in den Hintern treten, wenn du die Sache versaust. Dazu braucht sie mich nicht. Aber du musst dich schon vorher mit ihr verabreden, damit überhaupt jemand von uns die Chance bekommt, dir in den Hintern zu treten.“
„Und ich möchte nichts lieber als euch diese Chance geben“, erwiderte Rick sarkastisch. „Mann, du bist nicht gerade hilfreich.“
Kent seufzte frustriert und wandte sich an Caleb: „Sag du’s ihm. Sag Rick, wenn er Shay will, muss er den ersten Schritt machen.“ Er wies in die gegenüberliegende Ecke des Gartens zu den Tischen, auf denen das Büfett hergerichtet war. Dort stand seine Schwester.
Caleb schaute hinüber und stellte erleichtert fest, dass sie jetzt ein gehäkeltes weites Oberteil über dem Bikini trug, sodass er sie nun anschauen konnte, ohne sofort eine Erektion zu bekommen. Mann, bin ich erbärmlich, dachte er gereizt.
„Mach es. Jetzt. Heute. Frag sie, ob sie mit dir ausgeht“, drängte Kent seinen Kumpel Rick.
Caleb fühlte sich ebenfalls angesprochen und dachte über das nach, was Kent gesagt hatte. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass Shay nicht auf ihn zukommen würde. Es war nicht ihre Art, sich an Männer heranzumachen. Kent hatte recht, aber an ihn hatte sie sich herangemacht. Früher schon und sogar heute hatte sie offen mit ihm geflirtet, hatte ihn umarmt, ihn festgehalten und ihren sinnlichen Körper an ihn gepresst, ihn bewusst gereizt. Möglicherweise hieß es, dass sie ihn wirklich begehrte. Oder vielleicht bedeutete es auch nur, dass sie eine verdorbene Seite hatte, die er nicht kannte – dass sie es genoss, ihn zu verhöhnen, weil sie wusste, er würde es niemals wagen, seinem Verlangen nachzugeben. Wenn sie tatsächlich zu solchen Spielchen fähig wäre, würde es ihm leichtfallen, sich von ihr abzuwenden. Doch tief im Innern wusste er genau, dass Shay nicht verdorben war.
„… verschiebe nicht auf morgen. Richtig, Caleb?“
„Richtig, was?“
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, wiederholte Kent und ballte eine Hand zur Faust. „Mach es, Rick.“
Caleb holte tief Atem und hob sein Bier. „Wenn du es machen willst, dann mach es.“ Am besten hier und jetzt, wo er Rick in seinen Doktor-Gutmensch-Hintern treten konnte, sollte er sich danebenbenehmen. Was er natürlich nicht tun würde. Schließlich war er ein netter Kerl. Doch die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt.
Caleb musste wieder daran denken, wie Shay sich damals auf die Zehenspitzen gestellt und ihre vollen Lippen auf seine gepresst hatte. Er erinnerte sich an ihre Zunge, mit der sie zögernd seine berührt hatte. Beinahe hätte er aufgestöhnt.
„Du hast den Mann gehört“, sagte Kent. „Just do it.“
Rick atmete tief ein und reichte Caleb seine Bierflasche. „Pass für mich darauf auf. Ich könnte den Alkohol später noch brauchen.“
Falls Rick dachte, er würde sein Bier wiederbekommen, war er schief gewickelt. Ich werde ihm gar nichts geben. Jedenfalls nichts, dachte er bitter, außer der Frau, die ich selbst gern hätte und nicht haben kann. Nein, das Bier würde Rick auf keinen Fall zurückbekommen.
Shay stand am Büfett und aß aus Frust Gurkensalat mit einem herzhaften Ranchdressing, das hatte sie schon als Kind gemocht. Sie wagte es nicht mehr, zu dem Teil des Gartens zu schauen, wo die Männer mit Hufeisen warfen, sie hatte auch genug gesehen. Ihren Plan, Caleb erneut zu küssen, hatte sie längst aufgegeben. Während sie
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