Tiffany Sexy Band 85
Dann wurde er ernst. „Eigentlich müsste ich jetzt arbeiten.“
„Tu dir keinen Zwang an.“
Er nickte, schaffte es jedoch nicht, sich zu rühren.
„Eine Sache verstehe ich nicht“, sagte sie.
„Nur eine?“
„Na ja, wohl eher eine Million, aber lass uns mit dieser beginnen. Nicht, dass ich mich beklagen wollte, aber hatten wir nicht entschieden, das nicht zu tun?“
„Stimmt. Das mache ich dir auch zum Vorwurf.“
„Wie bitte? Du machst mir Vorwürfe? Das war überhaupt nicht meine Schuld.“
„Und ob. Du hast angefangen. Du hast mich geküsst und warst nackt unter dem Kimono.“
„Ich hatte einen Slip an.“
„Du warst eingeschlafen.“
„Und du hast mich nicht geweckt“, sagte sie, aber es klang ganz und gar nicht vorwurfsvoll.
Er lächelte. „Du brauchtest Schlaf.“
Bree schluckte und wandte sich ihm zu. Sie sah ihn nicht direkt an, doch ihr Körper lehnte an seinem.
„Du hättest alleine gehen können.“
Was immer er zu hören erwartet hatte, das war es nicht. Es stimmte, er hätte ohne sie gehen müssen. Es gab genügend Frauen, die nur darauf warteten, dass er sie anrief und ihnen die Chance bot, ihn zu begleiten.
„Warum bist du nicht alleine gegangen, Charlie?“
Er sagte das Erste, was ihm in den Sinn kam: „Ich wollte dich nicht wecken.“
Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe, als würde sie darüber nachdenken, ob in seinen Worten eine tiefere Bedeutung lag, doch da konnte sie lange überlegen, denn da war nichts. Keine Antwort, keine Rechtfertigung.
Nicht ein Mal in den drei Stunden, in denen sie schlief, war ihm der Gedanke gekommen, dass er hätte gehen und seinen Job tun sollen. Mist .
Er ließ ihren Arm los, warf die Decke beiseite und floh förmlich aus dem Bett, dabei wünschte er inständig, er wäre nicht nackt. „Möchtest du etwas trinken?“
Sie blinzelte und nickte. „Gern, danke.“
Er brachte ihr ein Glas Wasser und hastete ins Bad, denn er fühlte sich regelrecht panisch. Seine Gedanken zersplitterten und er zermarterte sich den Kopf auf der Suche nach Gründen oder einer Logik, weshalb er unter der Dusche stand, statt in seinem Büro zu sitzen und zu arbeiten, allein, ohne dass Bree in seinem Bett lag. Er hatte einen Blog zu schreiben.
Es mochte nicht seine Idee gewesen sein, während ihrer Zusammenarbeit keinen Sex zu haben, doch er hatte zugestimmt, denn es war sinnvoll, und nun das . Es war völlig uncharakteristisch für ihn, die Regeln zu ändern wie in diesem Fall. Irgendwas musste mit ihm nicht in Ordnung sein.
Wegen des Blog-Experiments hatte er fast jede Nacht mit Bree verbracht, auch das war ungewöhnlich für ihn. In der Zeit war er mit keiner anderen Frau aus gewesen. Er hatte über drei Wochen abstinent gelebt. Eine Ewigkeit für ihn, wenn es um Sex ging. Das war geradezu bizarr, daher musste etwas mit ihm nicht stimmen.
Während er sich abtrocknete, beruhigte er sich allmählich. In ein paar Tagen lief der Vertrag, den er mit Bree geschlossen hatte, aus. Er müsste sie nicht wiedersehen. Sie würde ihn nicht mehr zu Partys und Empfängen begleiten. Er könnte wieder andere Frauen mitnehmen. Genügend Anfragen waren in seiner Mailbox eingegangen, doch bisher hatte er keine einzige beantwortet.
Jedenfalls wäre es ein guter Zeitpunkt, sich von Bree zu verabschieden. Dummerweise wusste er nicht, ob er das überhaupt wollte.
Ein Handtuch um die Hüften geschlungen ging er ins Schlafzimmer zurück. Bree saß im Bett, nackt und schön, wie ein Gemälde. Er konnte nicht anders als die sinnlich geschwungenen Rundungen ihres Körpers zu bewundern.
„Bleibst du?“, fragte er.
Sie sah ihn groß an. „Ich war sicher, du würdest mich bitten zu gehen.“
„Ich habe darüber nachgedacht.“
Sie nickte.
„Es ist spät, und ich hätte dich gern bei mir.“
Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. „Nur dieses eine Mal.“
„Yep.“
„Gut … dann …“, sie räusperte sich, „… gehen wir doch wieder ins Bett.“
Als Bree aufwachte, war sie allein. Die Tür zum Badezimmer stand offen, aber das Licht war nicht eingeschaltet. Befand Charlie sich überhaupt noch in der Wohnung? Sie warf einen Blick auf den Wecker. Sieben Uhr. Sie musste duschen, sich anziehen und ins Büro fahren.
Da sie in den letzten Wochen fast jeden Abend unterwegs war, hatte sie beschlossen, samstags ein paar Stunden zu arbeiten. Andernfalls würde sie ihr Pensum nicht schaffen.
Wie still es ist, dachte sich, als sie nach der Dusche ihre Sachen
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