Tiffany Sexy Band 85
arbeiteten, von denen einige gemeinsam genutzt werden mussten. Eine Situation, für die sie ja bald Abhilfe zu schaffen hoffte. Bevor sie sich abwandte, bemerkte sie, dass einige Personen in ihre Richtung starrten, und anschließend wissende Blicke tauschten. Allerdings hatten ihre Mitarbeiter schon den ganzen Tag einen weiten Bogen um sie gemacht, wenn sie es sich jetzt recht überlegte …
Sie wandte sich wieder ihrer Assistentin zu. „Tracy, geht hier irgendwas vor, dass ich wissen müsste?“
Die junge Rothaarige bewegte den Mund hin und her, als wollte sie abwägen, ob sie ehrlich sein sollte. „Na ja, in der Kaffeeküche geht das Gerücht um, Sie würden sich querstellen, dass alle Boni bekommen.“
Carol ließ die Schultern sinken, als ihr klar wurde, dass die kollektive Feindseligkeit gegen sie gerichtet war. Sie war ziemlich überrascht, wie weh die Erkenntnis tat, und ihr Tonfall verschärfte sich. „Ich glaube, das Geld ist besser angelegt, wenn es in die Firma investiert wird. Auf lange Sicht werden wir alle mehr davon profitieren.“
Tracy verzog ihren Mund. „Ich werde das Memo bis morgen früh überarbeitet haben und Ihnen wieder auf den Schreibtisch legen, Ms Snow.“
„Danke. Schönen Abend noch.“
Als Carol hinausging, spürte sie, wie sich ihr die bösen Blicke heiß in den Rücken bohrten. Als leitende Finanzmanagerin der Firma war es allerdings ihr Job, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Sie konnte nur hoffen, dass das neue Equipment dabei half, den Zorn abebben zu lassen.
Tapfer ertrug sie den berüchtigten Rushhour-Verkehr von Atlanta und vertrieb sich ihre Zeit im Stau damit, die mächtige drückende Schwere der Farbpalette des Himmels zu betrachten – Rot- und Orangetöne. Ein Omen für schlechtes Wetter? Was auch immer der Anlass war, es beunruhigte sie aus einem Grund, den sie nicht genau sagen konnte.
Zu Hause angekommen, zog sie sich langsam aus und wieder an, beäugte kritisch ihre seichten Kurven, was sie schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht hatte. Seit ihrer Trennung von James hatte sie sich ein paar Blind Dates aufschwatzen lassen, aber sie war mit niemandem intim geworden. Wenn der entscheidende Augenblick mit Luke kam, wusste sie hoffentlich noch, wie es ging.
Eins war sicher – sie würde stark auf ihren neusten Lesestoff für den Buchclub zurückgreifen müssen.
Plötzlich musste Carol an die SMS von Gabrielle denken. Sie hatte nicht geantwortet, und jetzt sah sie sich dazu genötigt, wenn auch nur, um ihre wohlmeinende Buchgefährtin davon abzuhalten, sich einzumischen. Carol zog ihr Handy heraus und tippte auf den Touchscreen: Danke der Nachfrage, aber alles läuft wie geplant.
Sie drückte auf „Senden“ und biss sich wegen der Notlüge auf die Lippen, doch sie kannte Gabrielle gut genug, um zu wissen, dass die Gute sich sonst Sorgen machen würde.
Als sie zur verabredeten Zeit zurück zum Büro fuhr, fühlte sich Carol wie ein Einbrecher, der sich ins Gebäude schlich, nachdem die meisten Leute bereits nach Hause gegangen waren. Sie winkte dem Mann vom Wachschutz zu, fuhr schließlich mit dem Aufzug ins Untergeschoss. Beim Aussteigen kam ihr der höhlenartige Raum dunkler vor als am Vormittag. Nur in der Hälfte der Büros auf der anderen Seite brannte noch Licht. Sie konnte kaum erkennen, wo sie hintrat.
„Luke?“, flüsterte sie. „Sind sie hier?“ Sie drehte sich um und stieß gegen eine Wand … mit Armen. Sie stolperte nach hinten, aber er streckte die Hände aus und gab ihr Halt.
„Ich hab Sie“, raunte Luke dicht an ihrem Ohr.
„Warum haben Sie nichts gesagt?“, zischte Carol.
„Ich dachte, wenn ich ruhig wäre, würden Sie vielleicht ein bisschen herumtasten.“
Langsam stellten sich ihre Augen auf die Dunkelheit ein, und sie konnte den Schalk in seinen Augen aufblitzen sehen. Geheime Stellen ihres Körpers reagierten empfindlich, ließen sie sich schutzlos ausgeliefert fühlen. Er neckte sie, und sie schmolz wie Wachs.
„Sollten wir nicht anfangen?“, stieß sie hervor, und versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen.
„Ja.“ Er klang wie ein kleiner Junge, der getadelt worden war. „Hier entlang.“
Er nahm sie an der Hand und führte sie in den Gang. Seine Finger um ihre fühlten sich warm und stark an, ließen ihre Gedanken umherschweifen und fantasieren, wie sich seine Hände auf ihrem nackten Körper anfühlen würden. Carol tastete mit der freien Hand an der Wand entlang. „Könnten wir Licht
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