Tiffany Valentinsband Band 1
Hüften versehentlich berührten. Zu wissen, wie ungern er überhaupt hier war, machte ihr den Weg ins Studio unendlich schwerer.
Doch erst einmal im Gebäude, verhielt Andrew sich absolut professionell und zuvorkommend, als er sie seinem Bekannten Charles Basker vorstellte. Schließlich brachte man sie in die Maske, wo sie geschminkt wurde und sich ein anderes Kleid anzog. Ohne Andrew an ihrer Seite fühlte sie sich noch unsicherer. Plötzlich stellte sie alles infrage, von dem Label auf dem Conditioner, das sie entworfen hatte, bis hin zu dem roten Kleid, das sie speziell für die Aufzeichnung mitgenommen hatte. Von ihren Notizen fiel ihr gar nichts mehr ein. Als sie dann am Set mit all den Kameras und den großen Scheinwerfern ankam, war sie vor Angst fast gelähmt. Sie blieb am Rand stehen und sah zu, wie der Moderator mit dem Gast vor ihr sprach. Die Frau stellte einen Stimmungslippenstift vor, der die Farbe änderte, sobald die Trägerin sich stärker für ihr Gegenüber „interessierte“.
„Pünktlich zum Valentinstag“, sagte die Frau mit einem verführerischen Lächeln. „Zunächst ist der Lippenstift blassrot, wird jedoch dunkler, sobald sich die Trägerin … sagen wir … mehr vorstellen kann, als sich nur zu unterhalten.“
Summer sah ganz genau zu, in der Hoffnung, sich das ein oder andere abgucken zu können, aber die Frau schien so absolut natürlich und selbstsicher. Ganz anders, als sie selbst sich fühlte. Nervös knabberte sie an ihrem Daumennagel.
„Entspann dich“, flüsterte Andrew ihr ins Ohr.
Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er wieder bei ihr war. Schnell ließ sie ihre Hand sinken, um cooler zu wirken, scheiterte jedoch kläglich.
„Was, wenn ich’s vermassel?“, fragte sie und fühlte sich, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen.
Plötzlich wurden seine Gesichtszüge sanfter, und er wirkte nicht mehr so steif wie den ganzen Tag über.
„Da gibt es nichts zu vermasseln“, sagte er sanft. „Es ist nur eine Gelegenheit zu sehen, ob auf dem Markt überhaupt Interesse besteht – entweder es spricht die Zuschauer an oder eben nicht. So oder so wirst du anschließend wissen, ob Mane Squeeze im Einzelhandel bestehen könnte. Mehr wollen wir heute gar nicht herausfinden.“
Seine Worte beruhigten sie etwas. Sie lächelte und atmete einmal tief durch. „Danke, Andrew. Und danke, dass du das möglich gemacht hast. Dein Vater wäre so glücklich.“
Für eine winzige Sekunde trübten sich seine hellbraunen Augen, dann war er wieder ganz auf das Geschäftliche konzentriert. Er deutete auf den Moderator, der mit seinem eleganten Gast über den Lippenstift sprach. „Der Moderator wird dir Fragen stellen und die Zuschauer ermutigen, anzurufen.“ Er ließ seinen Blick über ihr rotes Kleid und ihre High Heels gleiten. „Deine Hauptaufgabe ist es, gut auszusehen, aber das dürfte für dich kein Problem sein.“
Summer spürte, wie ihr bei diesem Kompliment die Röte in die Wangen stieg. „Die Zuschauer werden mich gar nicht ansehen“, murmelte sie. „Sie werden nur auf meine Haare gucken.“
„Das auch“, stimmte er zu und betrachtete ihre Haare, die sie über einer Schulter drapiert hatte. „Selbst wenn du erstarrst und kein Wort herausbekommst, wird dein Haar für sich selbst sprechen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe.
„Natürlich wirst du nicht erstarren“, fügte Andrew schnell hinzu. „Du wirst großartig sein. Und es wird vorbei sein, bevor du es überhaupt merkst.“
Plötzlich trat er einen Schritt vor und nahm sie in die Arme. Völlig überrascht drehte Summer den Kopf und sah seinen Mund direkt vor ihrem. Sie schluckte.
„Wie wäre es mit einem Kuss? Um mir Glück zu wünschen?“, hauchte sie spontan.
Er zögerte, dann gab er nach und presste einen heißen Kuss auf ihre Lippen, der Wünsche in ihr aufwallen ließ, die weit über eine gelungene Präsentation hinausgingen.
„Okay, okay, aufhören!“, erklang eine sarkastische Stimme hinter ihnen.
Sie trennten sich, und Summer musterte den Mann, der mit Kopfhörern und einem teuflischen Grinsen bewaffnet war.
„Ich weiß, es ist Valentinstag und so weiter, aber ihr zwei Turteltäubchen müsst euch bis nach der Show gedulden.“
Summer und Andrew tauschten betretene Blicke, doch als Summer eben den Mund öffnete, um zu protestieren, stellte sich der Mann bereits als Produzent vor und erklärte ihr, was während der fünfzehn Minuten geschehen würde. Als das Licht kurz flackerte,
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