Tiffany Valentinsband Band 1
normalerweise kostet.“
Andrew war freudig überrascht, als Charles ihm sagte, was die Präsentation kosten sollte. Das Benzin dorthin würde mehr kosten. „Aber wir haben keinen Lagerbestand.“
„Das ist das Schöne daran“, meinte Charles. „Du hast sechs Wochen Zeit, die Bestellungen auszuliefern. Du kannst das Produkt bewerben, ohne schon groß vorproduziert zu haben.“
Andrew presste die Lippen aufeinander. Sollte er Summer von dieser Chance erzählen oder es einfach sein lassen? Ein erfolgreicher Werbespot könnte einiges nach sich ziehen und ihn tiefer in dieses Projekt involvieren, als ihm recht war.
Andererseits, wenn das Publikum nicht darauf ansprang, würde Summer erkennen, dass Mane Squeeze eben keine herausragende Idee war.
„Warte kurz, Charles, meine Freundin ist hier, ich frage sie.“ Er stellte das Telefon auf lautlos und ging in den Stall, wo Summer eben dabei war, das neue Pferd zu füttern.
Andrew erzählte ihr, dass er einem seiner Geschäftsfreunde paar Flaschen zugeschickt hatte und welche Gelegenheit sich ihnen nun bot.
„Das hast du tatsächlich gemacht?“, fragte sie; ihr Gesicht erhellte sich anerkennend.
Er nickte, fühlte sich aber etwas unwohl angesichts ihrer Dankbarkeit. „Es ist deine Entscheidung. Hast du Interesse an dem Spot?“
„Aber wir haben niemanden, der es vorstellt.“
„Natürlich … dich.“
Summers Augen weiteten sich. „Ich?“
„Wen sonst sollen wir so kurzfristig dafür bekommen? Abgesehen davon, bist du diejenige mit den beeindruckenden Haaren.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann unmöglich ins Fernsehen.“
Er zuckte mit den Schultern. „So kurzfristig gibt es sonst niemanden. Dann sage ich Charles ab.“ Er nahm das Telefon, aber Summer hielt ihn am Handgelenk fest.
„Warte.“ Zögernd biss sie sich auf die Unterlippe. „Okay … ich mache es.“
7. KAPITEL
Summer war ganz übel vor Aufregung, als sie am nächsten Tag, Valentinstag um genau zu sein, nach Nashville unterwegs waren. Nicht nur, weil sie als Vertreterin für Mane Squeeze in diesem Werbespot auftreten sollte, sondern auch, weil sie auf engstem Raum mit Andrew in seinem Sportwagen saß.
Andrews Einstellung half auch nicht grade dabei, sie zu beruhigen. Zwar hatte er ihr geholfen, einzelne Gesprächspunkte für den viertelstündigen Spot zusammenzustellen, alles in allem hatte sich sein Enthusiasmus allerdings in Grenzen gehalten. Und überhaupt deutete seine gesamte Körpersprache und seine gemurmelten Bemerkungen viel mehr darauf hin, dass er längst bereute, diese Sache überhaupt angeleiert zu haben.
Oder war ihm, an einem Tag, der eigentlich für Liebende gedacht war, ihre Gegenwart unangenehm? Die Radiostationen spielten ununterbrochen sämtliche jemals aufgenommenen Liebeslieder – Andrew legte schließlich eine Jazz-CD ein. Vielleicht sehnte er sich nach einer Geliebten, die in New York wartete, und hatte wenig Lust, für sie und ihre Kiste mit Haarconditioner den Babysitter zu spielen. Vielleicht hatten er und seine Freundin sich auch gestritten, weil er die Nacht mit einer anderen in einem Hotel verbringen würde.
Nicht dass sie sich ein Zimmer teilten, aber Summer empfand insgeheim eine gewisse Intimität bezüglich ihrer Reise. Sie redete sich ein, dass es nur vernünftig war, die Nacht über in Nashville zu bleiben, da niemand voraussagen konnte, wie lange es dauern würde, bis sie tatsächlich aus den Studios herauskamen, und außerdem ein heftiger Sturm vorhergesagt war. Aber da blieben diese uneingestandenen Gefühle für Andrew, die sie als, zumindest, verwirrend empfand.
Sie betrachtete sein Profil und erschrak über sich selbst, da allein sein Anblick ausreichte, ihren Puls zum Rasen zu bringen. War er nicht buchstäblich aus ihrem Haus geflüchtet, nachdem sie sich geküsst hatten? Was brauchte sie denn noch als Beweis, dass er kein Interesse an ihr hatte?
Sie widmete sich ihren Karteikarten und versuchte schweigend, die einzelnen Punkte auswendig zu lernen, stolperte aber immer wieder über den Teil mit der Bestellung und die richtige Formulierung. Je mehr sie sich bemühte, es zu lernen, desto größer wurde ihre Angst. Viel zu schnell standen sie dann auf dem Parkplatz des lagerhallenähnlichen Studiogebäudes in einem Vorort von Nashville. Keiner von beiden sagte etwas, als Andrew die Kiste aus dem Kofferraum holte und sie ihre Tasche nahm. Aber Summer konnte spüren, wie er jedes Mal zurückzuckte, wenn sich ihre Hände oder
Weitere Kostenlose Bücher