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Tiffany

Tiffany

Titel: Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Gelegenheit läuft sie weg.«
    CyberNel schaute mich ziemlich merkwürdig an. »Du lieber Himmel«, murmelte sie.
    »Die einzige Möglichkeit, dem Ganzen ein Ende zu bereiten, ist, diesen Schlüssel und den Inhalt dieses verdammten Koffers zu finden. Das hat absolute Priorität. Wenn du damit nicht einverstanden bist, musst du eben endlich Co-Direktorin werden, dann hast du fünfzig Prozent Stimmanteil.« Ich versuchte, aus der ganzen Sache einen Witz zu machen, aber Nel fand es nicht lustig.
    Sie faltete ihre Serviette zusammen, fuhr sich durch ihre kurzen Locken, wischte sich imaginäre Krümel von der Hose, alles mit präzisen, beherrschten Bewegungen. »Okay«, sagte sie dann. »Ich gebe die Sache an Bart Simons weiter.«
    »Ich danke dir.«
    Angesichts all dieser Komplikationen erreichte ich mein Büro erst gegen zwei Uhr. Thomas Windhof hatte mich offensichtlich erwartet, denn er tickte Aufmerksamkeit heischend an die Fensterscheibe. Kurz darauf kam er wie eine aufgebrachte Kindergärtnerin aus seiner Maklerbürotür herausmarschiert.
    »Hallo, Thomas«, sagte ich. »Hast du die Miete schon wieder nicht bekommen?«
    Sein Gesichtsausdruck verriet, dass ihm nicht nach Scherzen zumute war. »Max, es tut mir Leid, aber unter diesen Umständen bleibt mir nichts anderes übrig, als dich darum zu bitten, dir eine andere Wohnung zu suchen«, begann er völlig zusammenhanglos. »Meine Firma kann dir vielleicht …«
    Ich starrte ihn an. »Wovon redest du?«
    »Wir finden schon etwas anderes für dich. Ich bin dir immer gern entgegengekommen, aber du wirst sicher verstehen, dass wir diese Art von Vorkommnissen hier nicht dulden können. Es freut mich für dich, dass sie dich wieder rausgelassen haben, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich dir hiermit kündige.«
    Ich war perplex. »Mich wieder rausgelassen?«
    »Du kannst es in deinem Mietvertrag nachlesen. Unter den Klauseln zur fristlosen Kündigung seitens des Vermieters. Es steht im Kleingedruckten, aber ich bestehe auf meinem Recht. Ich muss an meinen guten Ruf denken, und auch an die Nachbarschaft, und eine Verhaftung …«
    Er schrak zurück, als ich meine Hand hob. »Warte mal einen Moment, Thomas, wovon redest du überhaupt?«
    »Ich verstehe ja, das du es mir gegenüber nicht zugeben willst, aber das kannst du dir sparen. Die Polizei war hier. Ich nehme an, dass sie dich freigelassen haben, weil sie nichts finden konnten? Glücklicherweise waren sie in Zivil und sind nicht mit Sirene und Blaulicht hier angerückt. Kannst du dir vorstellen, wie peinlich das war? Wenn ich ihnen nicht meinen Zweitschlüssel ausgehändigt hätte, hätten sie die Tür aufgebrochen!«
    Ein Gefühl der Leere überkam mich. »Die Polizei hat meine Wohnung durchsucht?«
    Er biss sich auf die Lippen. »Ja, was hast du denn erwartet?«
    Ich warf ihm einen kurzen, wütenden Blick zu. »Keine Hausdurchsuchung jedenfalls, wie man sieht. Haben sie sich ausgewiesen?«
    »Natürlich. Zwei Beamte von der Sitte. Sie sagten, du seist gestern festgenommen worden, und sie hatten einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Auf welchen Verdacht hin soll ich denn festgenommen worden sein?«
    Thomas warf einen scheuen Blick um sich und flüsterte: »Entführung und widerrechtliche Freiheitsberaubung einer minderjährigen Prostituierten.«
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    »Und du hast diesen Hausdurchsuchungsbefehl gesehen?«
    »Ja, natürlich. Durchsuchungsbeschluss heißt das wohl korrekt. Unterzeichnet von einem Staatsanwaltsvertreter. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt, aber die haben mir erklärt, wie das funktioniert. Für dringende Fälle ist wohl immer jemand im Präsidium …«
    »Ja, ja.«
    Die hatten sich bestens ausgekannt und gewusst, wie sie an die entsprechenden Formulare kamen, die jede Polizeiwache vorrätig hatte. Und wenn man nur selbstsicher und autoritär genug auftrat, würde kein braver Bürger je an Polizeibeamten zweifeln, geschweige denn im Präsidium anrufen, um zu überprüfen, ob auch keine falschen Ermittler vor der Tür standen. Windhof fürchtete lediglich um den guten Ruf seiner Firma, falls die Geschichte an die Öffentlichkeit kam. Er hatte sie schnell und ohne viel Aufhebens hineingelassen.
    Ich dachte an die vage Beschreibung von diesem ominösen Theo. Finsteres Gesicht, kräftig, brauner Anzug, aber solche Typen gab es viele. »Wie haben sie ausgesehen?«, fragte ich, ohne mir große Hoffnungen zu machen.
    »Normal, wie Polizisten in Zivil eben, was

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