Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie
ging.“
Christopher richtete sich auf. „Du hast mich belauscht?“
Trotzig straffte Anna sich. „Ja, ich habe alles gehört. Dein Komplize weigerte sich, dich zu decken!“
„Anna, du hast recht, ich plante ein Verbrechen. Ich habe versucht, eine offizielle Genehmigung zu erhalten, dich mit nach Schanghai zu nehmen. Als meine Gemahlin. Die Gesetze verlangen, dass Briten nur in bestimmten Bezirken leben. Und mein Haus liegt im chinesischen Teil.“
„Das ist alles?“, fragte Anna.
„Das ist es. Ich will dich keiner Gefahr aussetzen.“ Er küsste sie hungrig, ohne ihren Körper zu berühren.
Anna erwiderte die Liebkosung, ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten, fuhr über seine Zähne, berührte seine Zungenspitze, umkreiste sie, um sie immer wieder anzustupsen. Ihre Hände glitten unter Christophers Oberteil, streichelten seine nackte Brust, seinen Bauch. Sie spürte seine Gänsehaut unter ihren Fingern.
„Anna“, stöhnte er.
Seine Hände umfassten ihre Taille, zogen sie enger an sich. Sie fühlte seinen steifen Penis an ihrem Venushügel, und Lust, heiß und kribbelnd, schoss durch ihre Vulva.
Sie versuchte, ihn von sich zu schieben.
„Jemand könnte uns entdecken“, flüsterte sie. Die Hitze pulsierte fast schmerzhaft in ihrem Unterleib. Sie schob ihre Hand in seine Hose und umfasste seinen Schaft, glitt auf und ab und fühlte das Pulsieren und Zucken unter ihren Fingern. Wildes Begehren erfüllte sie. Sie war nass und bereit für ihn. Sie zitterte vor Lust.
„Dann sollten wir uns beeilen!“, erklärte Christopher und lächelte verrucht.
Er drehte sie um, zwang ihre Beine auseinander und schaffte es, mit einer Bewegung ihren Rock hochzuschieben und zugleich seinen Penis in sie zu stoßen.
Anna stöhnte.
Christophers Hände umklammerten ihre Hüfte. Anna reckte ihm ihren Po entgegen. Sie stützte sich an der Wand ab und keuchte, als Christopher so heftig in sie eindrang, dass ihre Zähne klapperten. Er war so hart, so groß und heiß, dass Anna kaum mehr als ein paar Stöße benötigte, um zu fühlen, wie die Lust sich zu jener köstlichen Welle aufbaute, die ihr Innerstes zum Explodieren brachte. Der Höhepunkt überrollte sie mit Wucht, und sie hätte den Halt verloren, wäre Christopher nicht gewesen, der sie festhielt.
Er zog sich aus ihr zurück, richtete ihren Rock und drehte sie um.
Christopher küsste sie sanft, ein krasser Gegensatz zu der fiebrigen Eile, mit der er sie eben noch genommen hatte.
„Anna, ich liebe dich. Ich würde nie etwas tun, was dein Missfallen erregt.“
„Du hast mich betäubt und entführt. Meinst du, das entsprach meinem Wunsch?“ Annas Zorn verrauchte. Sie konnte ohnehin nicht mehr umkehren. Warum also nicht herausfinden, wie Christopher in Schanghai lebte und ob er die Wahrheit sagte?
„Ein Mann sollte die Wünsche seiner Geliebten erraten, ehe sie selbst sie kennt“, scherzte Christopher.
Anna schob ihn von sich. Sie fühlte noch immer die erotische Hitze in ihren Wangen und das gedehnte Gefühl in ihrer intimsten Stelle.
„Du hättest mich fragen müssen.“
„Das wollte ich, an dem Tag, an dem du davonliefst!“, erklärte Christopher.
Anna war hin- und hergerissen. Ohne ihn wäre sie vermutlich nie über Englands Grenzen hinausgekommen. Aber die Art, wie er sie auf das Schiff gebracht hatte, gefiel ihr nicht.
„Was mache ich nur mit dir? Ich sollte zornig sein, aber im Augenblick bin ich zu neugierig auf Schanghai.“
Christopher küsste sie auf die Stirn. „Dann lass es einfach auf dich zukommen!“
justify
Kapitel 12
Ist eine Sache geschehen, dann rede nicht darüber;
es ist schwer, verschüttetes Wasser wieder zu sammeln .
Aus China
Im Innern der Sänfte war es dämmrig. Anna fühlte sich unwohl. Viel lieber wäre es ihr gewesen, selbst zu laufen, doch Christopher hatte erklärt, von ihr als Gemahlin eines reichen Chinesen wurde erwartet, in einer Sänfte zum Haus gebracht zu werden. Also nahm sie das Schaukeln in Kauf. Anna krallte ihre Finger in die Seidenkissen, aus Angst, den Halt zu verlieren und aus dem Tragestuhl zu purzeln.
Durch die dünnen Vorhänge konnte sie kaum etwas erkennen vom regen Treiben in den chinesischen Straßen. Gerüche und Geräusche drangen nur gedämpft an sie heran, und im Innern der Sänfte war ihr, als säße sie in einer eigenen Welt inmitten eines fremden Universums.
Sie rang Neugier, Ungeduld und Angst hinunter und konzentrierte sich ganz auf die Empfindungen, die von
Weitere Kostenlose Bücher