Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
kleine Zeremonie kümmern. Wir haben nur noch 4 Wochen Zeit dafür. Ich bin hin und her gerissen. Soll ich versuchen, das alles sofort zu regeln oder soll ich mir hier in der Gegend einen Schützenverein suchen?«
»Tim hätte dafür eine einfache Antwort«, sagte Norman mit einem fiesen Grinsen. »Mache einfach beides.«
Ich warf ihm einen Blick zu, der sagte: ich bin nicht Tim .
»Ich denke, dass du das schaffen würdest. Ich denke aber, wir sollten heute alle beim Abendessen noch einmal darüber reden. Bis dahin wirst du vermutlich noch nicht viel machen können. Ich würde vorschlagen, du kümmerst dich erst einmal um dein Bogenschießen. Du wirst mit den Planungen noch genug zu tun haben. In 2 Wochen wird das ein Vollzeit-Job für dich sein.«
Ich nahm seinen Rat an und setzte mich an den Rechner, um online nach Vereinen zu suchen. Mir fielen 3 Stück ins Auge. Aufgrund der frühen Uhrzeit konnte ich aber nur einen der Vereine telefonisch erreichen. Wir vereinbarten einen Termin, damit ich mir den Club anschauen konnte. Dann machte ich mich schon auf den Weg.
Der Verein nannte sich Bowhunters und aufgrund des Namens war ich ein bisschen misstrauisch. Mir wurde allerdings schnell klar, dass dieser Name wirklich passend war, denn die meisten Mitglieder waren tatsächlich Jäger.
Der Mitarbeiter, mit dem ich an diesem Morgen sprach, versicherte mir, dass der Bogensport sich immer größerer Beliebtheit im Verein erfreute. Einige Mitglieder nahmen sogar an lokalen Wettbewerben teil. Die Trainingsanlagen waren modern und in einem ausgezeichneten Zustand, was die Aussage des Mitarbeiters unterstützte. Als ich erfuhr, dass sie der einzige Verein in der Gegend war, bei dem man auch morgens trainieren konnte, trat ich sofort bei. Ich kam am selben Vormittag sogar noch dazu, eine halbe Stunde lang zu trainieren. Zum Mittagessen fuhr ich zurück nach Hause.
Betsy bat mich nach dem Essen um ein Gespräch. Sie machte sich Sorgen, dass ich mich nur als Gast im Haus fühlen würde.
Ich sagte ihr, dass das nicht der Fall war. Sie wies darauf hin, dass Tim‘s Zimmer, in das ich mit eingezogen war, nicht gerade besonders groß war. Tim hatte für mich ein bisschen Platz in seinen Schränken gemacht, aber es gab nur einen Tisch in seinem Zimmer. Und dieser war für seine Schularbeiten gedacht.
Wir gingen zusammen in den Keller und schauten uns um. Er war voller Kartons und wurde offensichtlich als Abstellraum genutzt.
»Schau mal, Charlie«, sagte sie zu mir. »Dieses Zeug könnten wir woanders hin räumen. Es wäre eine einfache Aufgabe, zwei Wände einzusetzen, eine mit einer Tür. Die Innenseiten könnte man mit Gipskartonplatten verkleiden. Ein niedrigere Decke einzusetzen wäre trivial. Für deine Bücher könnten wir Regale an den Betonwänden befestigen und den Boden könnten wir mit einem billigen Teppich auslegen. Darunter können wir Holzplatten anbringen, damit es nicht so hart zum gehen ist. Und schon hätten wir Charlie‘s kleinen Zufluchtsort. Es wäre groß genug für 2 bequeme Lesesessel, für die wenigen Male, die du und Tim entspannen wollt. Was meinst du?«
»Das ist dein Ernst, oder?«
»Stell dir Norman und mich als ältere Versionen von Tim vor. Wir sagen nie etwas, das wir nicht ernst meinen.«
Sie grinste und ich musste lächeln.
»Die Idee gefällt mir. Ich komme mir so vor, als wäre ich immer ein bisschen im Weg, wenn Tim lernt. Dein Vorschlag wäre wirklich ideal.«
»Warum fängst du nicht heute Nachmittag an? Du kannst den Kram woanders hin räumen und schon einmal eine grobe Zeichnung machen, damit man sieht, wie es aussehen soll. Außerdem brauchen wir eine Liste mit Material. Heute Abend kannst du mit Dad shoppen fahren.«
Betsy ließ mich allein und ich begann, meine Ecke auszuräumen. Anschließend musste ich die Größe meines Raumes ausmessen und eine Zeichnung machen.
Die Zeit verging wie im Flug und es war schnell die Zeit gekommen, um Tim von der Schule abzuholen.
Wir fuhren gemeinsam nach St. Paul. Heute war Tim‘s Gymnastiktag und ich genoss es, ihm dabei zuzusehen. Tina hatte mir einmal geschrieben, wie sexy er dabei aussieht. Ich musste ihr wirklich zustimmen.
Es war auch hier faszinierend, ihm zuzusehen. Er war voll in seinem Element und in seiner eigenen Welt, wenn auch nicht ganz so tief wie beim Turmspringen. Beim Turnen musste Tim wesentlich mehr mit den anderen reden.
Mir wurde auch schnell klar, das Tim in seinem Team das meiste natürliche Talent
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