Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
auftauchen«, sagte Tim. »Lassen sie mich einfach zu jeder Stunde in den Unterricht gehen und zumindest einen Entschuldigungszettel abgeben. So kann ich kurz mit den Leuten reden. Fangen wir doch am besten jetzt gleich in der ersten Stunde damit an.«
In diesem Moment klingelte es zum Unterricht.
»Okay, für die erste Stunde ist es jetzt zu spät«, sagte Tim und kicherte.
»In Ordnung«, stimmte Dr. Olafsen zu. »Wenn es zum Stundenbeginn klingelt, gehst du in die Klassen, gibst den Zettel ab und kommst dann zu uns zurück. Wenn wir gerade in einer Besprechung oder in der Pressekonferenz sind, werde ich den Leuten kurz erklären, wohin du so plötzlich verschwindest.«
Er stand von seinem Stuhl auf.
»Ich bin gleich zurück. Ich lasse meine Sekretärin die Entschuldigungen für deine Stunden vorbereiten.«
Es dauerte wirklich nur ein paar Minuten. Als er zurück kam, gab er Tim die erste Entschuldigung.
Dr. Olafsen und ich unterhielten uns ein bisschen, während wir auf seine Rückkehr warteten. Wir sprachen hauptsächlich über unsere Zeremonie. Dr. Olafsen hatte sie offenbar gefallen und er bedankte sich noch einmal für die Einladung.
Es dauerte nicht lange, bis Tim mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder bei uns war.
»Ich glaube, ich habe die Klasse ein bisschen gestört«, sagte er. »Aber ich bin froh, dass ich da war. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Meine Ängste fangen an, zu verschwinden.«
»Nicht alles wird so einfach werden«, warnte Dr. Olafsen. »Ich habe vom Leiter des Schulbezirks gehört. Dieser hat wiederum vom Schulausschuss gehört. Den Verantwortlichen des Schulbezirks habe ich schon vor ein paar Wochen darüber informiert, was ihr vor habt. Der Ausschuss hat es aber aus der Zeitung erfahren. Ein Mitglied des Ausschusses ist in der Kirche von diesem Prediger, der in einem der Zeitungsartikel zitiert wurde. Er verlangt eine Sondersitzung des Schulausschuss.«
»Wird er sie bekommen?«, fragte Charlie.
»Wahrscheinlich. Es wird schwer sein, nein zu sagen. Ich habe mit ein paar Mitgliedern des Ausschusses gesprochen und sie sind auf eurer Seite. Allerdings unterstützen sie euch nur schweigend.«
»Was denken Sie, wie schnell es diese Sitzung geben wird?«
»Möglicherweise schon am Donnerstag Abend.«
»Dann sollten wir dafür sorgen, dass alle möglichen Probleme bis dahin beseitigt sind«, sagte Charlie.
»Da hast du recht«, sagte Dr. Olafsen. »Das bedeutet, dass jeder Schritt, den Tim heute macht, sehr genau überlegt sein sollte. Tim, ich habe gesehen, dass du mit den Reportern gesprochen hast, bevor du ins Gebäude gegangen bist. Ich glaube, das war keine besonders gute Idee.«
»Ich denke, es war eine gute Idee«, widersprach er seinem Schulleiter. »Ich habe einige von ihnen erkannt. Es waren hauptsächlich Sportreporter. Ich habe zu vielen von ihnen eine gute Beziehung. Kurz stehen zu bleiben und ein paar Worte mit ihnen zu reden, war wichtig. Ich habe aber nichts relevantes gesagt. Wir haben nur ein bisschen darüber geplaudert, was ich heute Morgen gemacht habe.«
»Was war heute Morgen?«, fragte Dr. Olafsen.
»Charlie und ich waren in St. Paul und ich habe ein bisschen trainiert.«
»Wie bitte? Nach diesem Wochenende? Du bist —«
»Ja, ich bin verrückt. Das wissen Sie doch.«
Dr. Olafsen und ich lachten.
»Aber um auf das Thema zurückzukommen: die Presse ist auf unserer Seite und ich möchte, dass es so bleibt. In Susan Wilfield‘s Artikel war ein sehr wichtiger Satz. Sie schrieb, dass sie uns auch persönlich gratuliert. Ihre Herausgeber haben es nicht streichen lassen. Das ist ein gutes Zeichen.«
»Wir haben den Reportern gestern gesagt, dass es heute eine Pressekonferenz geben wird«, sagte ich. »Gibt es dafür schon eine Uhrzeit? Und wissen die Reporter Bescheid?«
»Bisher wurde nichts festgelegt«, antwortete Dr. Olafsen. »Ich schlage 10:30 Uhr vor. Ich werde meine Sekretärin raus schicken, um den Journalisten Bescheid zu sagen. Wo wollen wir es machen? In der Aula?«
»Klingt gut«, sagte Tim. »Aber ich werde es ihnen sagen.«
»Tim —«, begann Dr. Olafsen.
»Ich finde, das ist eine gute Idee«, warf ich ein. »Es wäre unerwartet und sie würden es zu schätzen wissen, wenn sie es von Tim persönlich hören. Wir brauchen die Medien auf unserer Seite. Tu es, Tim«, überstimmte ich Dr. Olafsen.
Tim ging zu den Reportern, war aber schnell wieder bei uns. Er hatte Coach Nelson dabei, den er an der Tür getroffen hatte.
»Ich
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