Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
du solltest zu ihm nach oben gehen und einfach nur in seiner Nähe sein. Das ist das beste, was du im Augenblick tun kannst«, sagte Betsy.
»Du hast recht. Wir sehen euch dann morgen Früh.«
»Das glaube ich nicht. Du weißt genau, dass Tim‘s Wecker um 5:42 Uhr klingeln wird. Und so früh stehe ich nicht auf«, sagte sie und lachte.
»Stimmt. Dann sehe ich euch um 9:00 Uhr beim Frühstück.«
Ich ging nach oben, setzte mich in unserem Zimmer in einen Sessel und schaute Tim bei den Hausaufgaben zu. Er war dabei genauso konzentriert wie beim Sport.
Er hörte an diesem Abend etwas eher auf, kam zu mir und setzte sich auf meinen Schoß. Wir umarmten und küssten uns.
»Danke, dass du hier bist«, sagte er leise. »Ich liebe dich so sehr.«
»Ich dich auch, Kleiner«, antwortete ich und küsste ihn. »Verdammt, das klang nicht richtig. Tim, du bist einfach nur fantastisch und ich liebe dich so sehr, dass ich gleich platze.«
»Ich glaube ›ich dich auch, Kleiner‹ hätte auch gereicht«, kicherte er und stand auf.
Er nahm meine Hand und zog mich vom Sessel hoch. Wir küssten uns und begannen, uns gegenseitig auszuziehen. Wir kuschelten uns ins Bett und ich bekam sein unnachahmliches Wackeln zu spüren. Ich streichelte ihn, während wir beide noch über die Ereignisse des Tages sprachen.
20 Tim
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Wie gewohnt klingelte unser Wecker um 5:42 Uhr. Damit waren wir zurück in unserer Routine. Ich war so glücklich, dass mir an diesem Morgen wirklich jeder einzelne Sprung perfekt gelang.
Da ich am Montag nicht am Unterricht teilnahm, war der Dienstag der wirkliche Härtetest in der Schule. Am Ende des Tages wussten wir, dass wir uns unnötig Sorgen gemacht hatten. Es gab hier und da ein paar unfreundliche Kommentare, aber nichts, was mich beunruhigte.
Ein Schüler kam in einer Pause zu mir. Tina und ich standen zusammen mit ein paar anderen Freunden an den Schließfächern und wir plauderten miteinander.
»Du Schwuchtel«, hörte ich plötzlich hinter mir.
Die Schüler, die um uns herum standen, schauten gespannt zu, wie ich darauf reagieren würde.
Ich schaute den Jungen an und lächelte.
»Ist das alles? Mehr hast du nicht drauf? Warum nicht so etwas wie: ›du miese kleine Schwuchtel, warum erzählst du uns nicht, was du nachts mit deinem Arschficker-Freund im Bett so treibst‹ ?«
Tina kicherte hinter mir.
Der Junge schaute mich verdattert an. »Touché.«
»Touché? Verdammt, du wurdest gerade vernichtet«, lachte ich und sah zu, wie er das Weite suchte.
Die Geschichte machte an der Schule schnell die Runde und schon am Mittwoch hörte ich keinen einzigen Kommentar mehr.
Am Donnerstag Abend fand dann tatsächlich die Sondersitzung des Schulausschusses statt. Es war ziemlich voll im Saal. Dieser merkwürdige Prediger hatte eine Gruppe aus seiner Kirche dabei. Ihre Schilder mussten sie allerdings vor der Tür zurück lassen.
Tina und ein paar andere Freunde hatten auch eine Gruppe mobilisiert und wir waren deutlich in der Überzahl.
Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und gab zu Protokoll, dass Mr. Phipps, derjenige der diese Sitzung gefordert hatte, ein Statement abgeben wollte.
Mr. Phipps lärmte, ich sei eine Beleidigung für Gott und dass ich nicht länger Schüler an der Southwest High sein sollte oder diese zumindest nicht im Turmsprung-Team repräsentieren sollte. Zudem forderte er, dass Dr. Olafsen für seine Unterstützung gefeuert werden sollte. Er polterte etwa 10 Minuten lang herum, ohne wirklich etwas zu sagen.
Ich sah Charlie an und gähnte.
Der Vorsitzende des Ausschusses sah es und schmunzelte kurz. Dann würgte er Mr. Phipps ab.
»Wollen Sie hören, was Dr. Olafsen dazu zu sagen hat?«, fragte der Vorsitzende den Ausschuss.
Ein Mitglied des Ausschusses stand auf.
»Herr Vorsitzender, ich würde mich freuen, von Dr. Olafsen zu hören. Ich bin mir aber nicht sicher, was das bringen soll. Er hat alles wichtige bereits bei der Pressekonferenz am Montag gesagt. Ich wäre auch entzückt, von Tim zu hören. Aber er hat bei der gleichen Pressekonferenz noch viel mehr gesagt. Ich glaube nicht, dass es noch etwas zum dem Thema hinzuzufügen gibt. Ich beantrage, die Sitzung zu beenden.«
»Jemand der gleichen Meinung?«, fragte der Vorsitzende.
Mehrere Mitglieder des Ausschusses stimmten zu.
Der Vorsitzende verkündete, dass der Antrag von Mr. Phipps indiskutabel sei. Er schlug stattdessen vor, darüber abzustimmen, die Sitzung zu beenden.
Mr. Phipps sprang auf und
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