Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
das rechte. Der Rest war okay.«
»Weiß Santiago, dass wir das machen?«, fragte ich.
»Ich sage es ihm kurz vor dem Eingang«, erklärte Amistad.
Am Hafen wartete bereits unsere Limousine inklusive Fahrer, also blieb Marcus auf der Yacht. Es verging kaum eine Viertelstunde und wir bogen in eine finstere Straße, der auf den ersten Blick kein Club anzusehen war. Es gab keine Leuchtreklame, kein prunkvolles Entré und keinen roten Teppich, wie ich es von anderen Auftritten mit Santiago gewohnt war. Dafür zeigte sich die Gasse fast gänzlich verstellt von den teuersten Limousinen: Rolls Royce, Benltey, Maybach, Mercedes und viele andere mehr.
Unser Fahrer öffnete die breite Schiebetür der Stretchlimousine. Als ich meine roten Sohlen auf den weichen Boden setzte, fiel mir dann doch ein Teppich auf, ein tief schwarzer, mit einem riesigen silbernen Wappen und der Aufschrift »Empire«. Er führte die wenigen Meter zu einer wuchtigen Eisentür. Zwei stattliche Männer bewachten den Eingang. Sie waren schwer bewaffnet und trugen verspiegelte Brillen.
Wir alle warteten beim Wagen, während Damian mit den beiden Männern eine kurze Diskussion begann. Inzwischen erklärte Amistad Santiago unsere kleine einstudierte Choreografie. Ich sah ihn schmunzeln und sich fast etwas verlegen an die Stirn fassen. Und während Damian mit dem Türsteher noch immer zu keiner Einigung gekommen war, wandte sich Santiago Cheyenne zu. Er drängte ihn gegen eine Mauer und begann ihn leidenschaftlich zu küssen.
»Ihr seid das Problem ...«, erklärte uns Amistad leise, »in diesen Club dürfen keine Frauen.«
Aber dann, nachdem einer der beiden Männer einen Anruf erhalten hatte, öffnete man uns doch bereitwillig und übertrieben freundlich das Eisentor. Alle machten Platz für Santiago. Er trat als Erster ein, gefolgt von Natalie und mir. Damian gab eine Art Kreditkarte beim Empfang ab. Wir durchschritten eine überraschend prunkvolle kleine Halle, wie man sie hinter dieser Fassade nicht vermutet hätte, zwei weitere Türen und zum Schluss ein goldenes Tor. Dahinter eröffnete sich uns ein gediegener Table-Dance-Club, der sofort durch seine intime Atmosphäre bestach. Eine Handvoll langgezogener Stufen führte hinunter zu einer kleinen Bühne, an der linken Seite gab es vereinzelt noch freie Logen mit bequemen Sofas, Liegeflächen und niedrigen Glastischen. An der anderen Seite der Bühne erstreckte sich eine goldene Bar, die fast schon orientalisch anmutete. Aber das Besondere an diesem Club waren die Mädchen und die Art, wie man sie präsentierte. Durch das gesamte Lokal schlängelte sich ein schmales Fließband rund um die Bühne, über die Bar, in drei Etagen vorbei an den einzelnen Logen und wieder zurück zur Bühne. Unzählige blutjunge Schönheiten tanzten darauf in dichten Abständen hintereinander und überwanden dabei stets Berg- und Talfahrten, sodass sie sich im richtigen Moment auf den Rücken legen oder zumindest hinknien mussten, um das Gleichgewicht halten zu können. Sie hatten das in ihre Choreografien eingebaut und nach einer Weile war es für den Zuschauer völlig normal, dass dieses Förderband nicht geradlinig verlief. Einige von ihnen schafften es auch, ihren schlanken Körper entsprechend zu biegen und nahezu durchgehend auf den High Heels zu bleiben.
Amistad gab mir einen Anstoß von hinten und sofort erinnerte ich mich wieder daran, was wir einstudiert hatten. Ich warf einen Blick auf Natalie. Sie wartete bereits auf meinen und wir traten gemeinsam einen Schritt vor Santiago, um synchron vor ihm niederzuknien und zum Schein seine Schuhe zu binden. Im Augenwinkel beobachtete ich Natalie und stellte fest, dass auch sie keine Eile hatte. Mein Herz klopfte wie verrückt und mein Atem ging schwer. Es war etwas völlig anderes, vor Santiago zu knien, als vor Cheyenne. Und sie genoss es genauso wie ich. Santiago stand erhaben an einem wunderschön exponierten Platz. Etliche Blicke waren auf ihn gerichtet, da wir das Lokal eben erst betreten hatten und er offensichtlich in diesem Etablissement bekannt war. Fast wehmütig erhoben wir uns nach dieser kleinen Zeremonie. Santiago blickte uns beiden kurz in die Augen, bevor er seinen Arm um Cheyennes Taille legte, wir zurücktraten, und ihnen den Weg freigaben. Kurz darauf eilte ein älterer Herr Santiago entgegen. Mit einer innigen Umarmung begrüßte er ihn und wies eine Angestellte an, ein paar Gäste von der Bar an Tische zu bitten, damit wir zu sechst an der
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