Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
warf ihm nur einen finsteren Blick zu.
»Wenn du mir jetzt eine Szene machen willst«, fauchte Santiago, »dann kannst du auf der Stelle mit Cheyenne nach Hause fahren! Wir sind nicht im Kindergarten!«
Daraufhin ließ er mich los. Mit Sicherheit war er genauso aufgebracht wie Cheyenne. Aber er zeigte es anders. Amistad hätte nie geweint. Als ich mich wieder erhoben hatte, legte er seinen Arm gebieterisch um meine Taille und wir folgten den anderen in eine Loge. Santiago machte es sich auf einem Sofa gemütlich und legte die Beine auf den Tisch. Er nahm Cheyenne an seine rechte und Natalie an seine linke Seite. Mir blieb wieder Amistad. Ich fand meinen Platz zwischen ihm und Damian. Eine Kellnerin brachte unsere Getränke an den Tisch und fragte nach weiteren Wünschen. Santiago bestellte Brötchen, Lachs und Kaviar, zwei Flaschen Champagner und Früchte.
»Möchten die Herren ... äh ... oder Damen ... später vielleicht an einer Vorführung teilnehmen?«, fragte sie weiter.
Santiago lehnte mit einer leicht überheblichen Geste wortlos ab.
Keine zwei Meter vor uns zogen die halbnackten Mädchen vorüber. Amistad lehnte sich zurück, zum ersten Mal sah ich ihn eine Zigarette rauchen und ich hatte das Gefühl, dass sie ihm gut tat. Er wirkte danach merklich ruhiger. An den anderen Tischen beobachtete ich immer wieder Männer, die einem Mädchen vom Fließband herunterhalfen, um sie auf ihrem eigenen Tisch weitertanzen zu lassen. Das musste auch Amistad bemerkt haben. »Gefallen dir die Mädchen nicht?«, fragte er Santiago.
»Ich mag sie als Gesamtbild. Aber nicht einzeln. Sie sind mir nicht ergeben.« Er blies gelassen Rauch in die Luft.
Amistad lächelte. »Hast du etwas dagegen, wenn ich eine auswähle?«
»Wozu? Du darfst sie nicht anfassen, es sind keine Nutten.«
»Ich weiß, ich bin nicht zum ersten Mal hier. Sie soll einfach nur für uns tanzen.«
»Bitte. Wenn dir das etwas gibt.« Santiago legte seinen Arm um Natalie und zog sie näher an sich heran.
Amistad lehnte sich wieder zurück und musterte die jungen Tänzerinnen. Im Hintergrund beobachtete ich Männer, die auf der Bühne seltsame Geräte aufbauten.
»Was passiert auf der Bühne?«, fragte ich Santiago neugierig.
Er lächelte und streckte einen Arm nach mir aus. »Komm zu mir.« Er half mir über seine Beine und rutschte zur Seite, sodass ich neben ihm Platz fand. Glücklich kuschelte ich mich zwischen ihn und Cheyenne. Ich verstand zwar nicht wirklich, warum Santiago das plötzlich erlaubte, aber für mich gab es keinen schöneren Platz an diesem Abend. Santiago küsste mich und begann danach zu erklären: »Auf der Bühne findet später eine Vorführung statt. Das ist so eine klassische SM-Geschichte, ein Mädchen wird angebunden, von einigen Gästen gefoltert und alle anderen ergötzen sich daran.«
Ich nickte. »Eines von den Mädchen auf dem Fließband?«
»Ja. Man kann eine auswählen.«
Die Kellnerin brachte unsere Bestellung, wir tranken alle einen Schluck Champagner und jedes Mal, wenn ich mich zurücklehnte, fühlte ich Cheyennes Wärme an meinem Rücken. »Und die machen das freiwillig?«, fragte ich.
Er lachte. »Natürlich. Sie bekommen gut bezahlt dafür.«
Plötzlich drängte sich ein junger hübscher Mann an Amistad vorbei und reichte Santiago eine Visitenkarte. »Von dem Herren im weißen Anzug an Tisch vier. Ich soll Ihnen seine Verehrung ausrichten. Und er lässt fragen, ob Sie dieses Jahr im Sommer zur Concordia erscheinen werden.«
Santiago lächelte geschmeichelt. »Werden Sie dort sein?«
Der Junge erschrak. »Ich?«
»Ja, Sie.«
Farbe stieg ihm ins Gesicht. Aufgeregt kämmte er mit den Fingern durch seine blonden Locken und antwortete einsilbig. »Ja.«
»Gut. Dann richten sie ihm aus, ich werde auch dort sein.«
Der Junge lächelte verlegen. »Oh ... danke.« Eilig zog er sich wieder zurück.
Santiago überkreuzte seine Beine andersrum und konnte sich vor Grinsen kaum einkriegen.
»Warum nimmst du an keiner Vorführung teil?«, fragte ich ihn neugierig.
Santiago zischte verächtlich. »Ich habe es nicht nötig, eine Frau dafür zu bezahlen, dass sie sich mir hingibt.«
»Du kannst mich verwenden«, bot ich ihm leichtsinnig an.
Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. »Das würdest du tun? Vor allen Leuten hier?«
»Ja. Für dich.«
Er streichelte liebevoll über meine Wange. »Ich rechne es dir hoch an, dass du das für mich tun würdest, aber ich prostituiere meine Mädchen nicht vor
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