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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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dreist verweigerte. Und natürlich das Angebot. Dieses verführerische Angebot, welches er nicht hatte abschlagen können. Es nicht hatte abschlagen WOLLEN! Nun war es zu spät. Das System lief auf Hochtouren. Eine Abschaltung käme einer Katastrophe gleich.
    Er stand auf und bewegte sich näher an die Scheibe, um besser sehen zu können. Unter ihm flimmerte die Luft und er suchte nach einem Anhaltspunkt. War schon etwas zu erkennen? Ja, dort konnte er es sehen. Nackte Füße, dreckig und geschunden. Er schluckte. Im grellen Licht des Labors wirkte der erscheinende Körper irgendwie deplatziert. Nach und nach kam der Zeitreisende zum Vorschein und Tommy hechtete zurück zum Schaltpult, um den Prozess zu beenden. Er fuhr die Anlage herunter, legte seine Brille ab und öffnete die Tür der Kommandozentrale. Langsam stieg er die Treppe herunter, darauf bedacht, nicht vor Schreck irgendwo hängenzubleiben und zu stürzen. Unten angekommen blieb er stehen, und versuchte etwas zu sagen, doch er musste sich mehrmals räuspern, bevor es ihm gelang.
    »Viktor?«
    Der Mann vor ihm sah Viktor nicht einmal mehr ähnlich. Er sah beinahe noch schlimmer aus, als Tommy es in Erinnerung hatte. Er war dreckig, die Kleidung hing in Lumpen an ihm herab und er stank irgendwie faulig. Doch das war nicht das Schlimmste. Leicht vornübergekrümmt stand er da, die Hand um eine Kaliber 6,35 Walther geschlungen. Tommy konnte nur hoffen, dass sie nicht geladen war, wusste aber, dass dies nur Wunschdenken war. Doch besonders grotesk war das Gesicht seines Gegenübers. Es hatte den Anschein, als wäre eines der beiden Augen erblindet. Die Iris war beinahe weiß und schien seltsam starr geradeaus zu blicken. Überhaupt wirkte der Kopf irgendwie ein wenig deformiert und entstellt. War das alles durch die eine Reise bei niedriger Energie verursacht worden? Eine erschreckende Vorstellung.
    »Peterson. Schön Sie zu sehen. Gab es irgendwelche Probleme?« Viktors Stimme klang hohl und emotionslos.
    »Keine Probleme«, erwiderte Tommy knapp und versuchte seinen angewiderten Blick unter Kontrolle zu bringen. Er wollte Viktor nicht verärgern.
    »Dann schaffen Sie mich mal hier raus. Oder haben Sie noch was anderes vor?«
    »Nein, ich … ähm. Mein Auto steht draußen. Wir können sofort los.«
    Tom schaltete alle Lichter aus und warf noch einen prüfenden Blick in das Labor. Nichts durfte auf seine Tat hinweisen. Ihm würde übel bei dem Gedanken, Leana ins Gesicht zu blicken, wenn sie herausbekäme, was er getan hatte. Schnell verwarf er die Vorstellung und bedeutete Viktor, ihm zu folgen.
    Als sie das Firmengelände verließen und auf eine der Nebenstraßen abbogen, überkam Tom ein ungutes Gefühl. Er wusste, es gab jetzt kein Zurück mehr, doch die erhoffte Befriedigung blieb aus. Kein Gefühl der Überlegenheit, des Erfolgs. Nur der bittere Nachgeschmack des Verrats. Nun musste er damit leben. Er hatte sich so entschieden und er hatte es aus gutem Grund getan. Es war nicht mehr wichtig, was die anderen darüber dachten. Sie hatten ihn ja erst dazu gebracht! Die vertraute Wut überkam ihn und er beruhigte sich etwas. Es würde schon alles gut gehen. Viktor war sauer, aber er würde Tom seine Rettung angemessen vergelten. Sie profitierten beide von diesem Abkommen. Vielleicht würde Viktor keine großen Rachepläne hegen und sich ganz auf ihr gemeinsames Projekt konzentrieren. Immerhin ging es hierbei auch um einen Batzen Geld. So oder so, es war nicht mehr ungeschehen zu machen. Er würde an seinem Plan festhalten und sich von nun an um seine eigenen Belange kümmern. Sollten die anderen doch weiter romantische Ausflüge in die Vergangenheit machen. Er hatte Größeres vor!

Kapitel 7
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    Juli 2018
    Nordfrankreich
     
    »Ich werde dich vermissen.«
    »Ich dich auch. Gott weiß, wie sehr ich dich vermissen werde!«, sagte John und nahm mich in den Arm.
    So ging das schon den ganzen Morgen. Wir hielten uns an den Händen, küssten uns, versicherten uns unserer Liebe. Man hätte beinahe glauben können, dass es ein Abschied für immer war. Er würde heute noch aufbrechen, um seine Schwester zu besuchen. Wobei das Wort "besuchen" irgendwie seltsam klang, wenn man es in Verbindung mit einer Zeitreise verwendete. Immerhin musste er seiner Schwester Lügen auftischen, was seinen bisherigen und auch seinen zukünftigen Verbleib betraf. Ich konnte mir vorstellen, dass es sicher nicht einfach für ihn sein würde. Doch ebenso schön war es, ihm die

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