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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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Wir hatten über vieles geredet und waren gute Freundinnen gewesen. Obwohl ich ihr die ganze Zeit nichts über meine wahre Herkunft und Identität verraten konnte, waren wir uns sehr nahe gewesen. Ich vermisste sie oft. Dass sie tot war, kam mir seltsam vor. Doch es war geschehen. In dem Moment, in dem John und ich damals in Berlin durch die Zeit zurück in meine Gegenwart gereist waren, hatte ich Mary verloren. Ich war oft neugierig geworden und hatte mit dem Gedanken gespielt, ein wenig zu recherchieren. Über ihr Leben und wie es ihr ergangen war. Doch am Ende hatte ich die Finger davon gelassen. Was, wenn ihr etwas Schlimmes zugestoßen war? Wie groß wäre die Versuchung, zurückzureisen und etwas zu verändern? Das war nicht gut.
    Es war schön, nun in Jess eine neue Freundin zu haben. Sie war witzig und impulsiv. Ich konnte ihr alles erzählen und wir hatten eine Menge Spaß. Um Weihnachten herum hatten wir ein paar Tage in einem Wellnesshotel verbracht und es uns gut gehen lassen. Ich fühlte mich wohl in ihrer Nähe. Hin und wieder ertappte ich mich allerdings dabei, ein wenig eifersüchtig zu werden. Ich bildete mir ein, dass John sie länger ansah als nötig oder beneidete sie um ihre Schlagfertigkeit oder ihre Fähigkeiten. Jess konnte irgendwie alles. Sie verstand alles, was John über seine kleinen Programme erzählte. Wo ich nur gelangweilt nicken konnte, war sie bereits voller Eifer dabei Verbesserungsvorschläge zu machen. Das konnte einen schon mal nerven, aber ich wusste genau, dass sie ihre Talente nicht mit Absicht heraushängen ließ. Sie war einfach so und wir konnten uns glücklich schätzen, sie im Team zu haben.
    Als wir zu Bett gingen, zwitscherten draußen bereits die Vögel und ich fiel nur in einen leichten Schlaf. Träume von John, der verängstigt zwischen den Zeiten gefangen war, verfolgten mich. Tommys Stimme sagte mir immer und immer wieder, ich solle ihn in Ruhe lassen. Es waren keine sehr erholsamen Stunden, und als Jess mich weckte, dröhnte mir der Schädel.
     
    Natürlich kamen Jess und ich total spät ins Labor und natürlich war Tom wieder einmal nicht da. Dieses Mal störte es mich nicht. Ich hatte keine Lust, ihn so schnell wiederzusehen. Meine Besorgnis hatte sich über Nacht in Wut gewandelt. Sollte er doch bleiben, wo der Pfeffer wächst!
    »Guten Morgen, die Damen.«
    Tyssot empfing uns mit zwei dampfenden Kaffeetassen, welche wir dankbar entgegennahmen.
    »Ihr scheint ja eine wilde Nacht hinter euch zu haben? Ich nehme an, mit Tommy brauche ich dann auch nicht vor zwölf zu rechnen?«
    »Tut uns leid, André«, erwiderte ich schuldbewusst, »es war wirklich ganz schön spät gestern. Was Tommy betrifft, da müssen Sie ihn schon selber fragen. Wir haben keinen Schimmer, was bei ihm abgeht.«
    Verwundert zog der Professor eine Augenbraue hoch, hakte aber nicht weiter nach. Wir gingen alle an unsere Schreibtische und verschoben unser erstes Meeting auf den Nachmittag. Müde machte ich mich an meine Arbeit und forschte im Internet und in unseren Datenbanken nach Vorkommnissen und Auffälligkeiten in den Jahren 1755 und 1756. Dieses Mal würden wir uns weiter zurückwagen als jemals zuvor. Eigentlich höchst spannend, aber irgendwie konnte mich heute nichts begeistern. Die Zeit plätscherte so dahin und ich kippte einen Kaffee nach dem anderen.
    Irgendwann stand Jess von ihrem Arbeitsplatz auf und ging in Richtung Kommandozentrale. Offenbar musste sie an den Geräten arbeiten. Ich lehnte mich zurück und gähnte ausgiebig. In diesem Moment kam Tommy herein. Er sah grauenvoll aus. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen und seine sonst immer sorgfältig gestylten Haare waren ungekämmt und verwuschelt. Er würdigte mich keines Blickes und steuerte direkt auf seinen Platz zu. Tyssot setzte erst eine besorgte, dann eine grimmige Miene auf. Wahrscheinlich hatte er ein "Guten Morgen" oder eine Entschuldigung für Toms spätes Auftauchen erwartet. Doch Tom schaltete seinen Rechner an und begann mit der Arbeit.
    Ich fuhr ebenfalls mit meinen Recherchen fort und ignorierte ihn, soweit man jemanden ignorieren konnte, der einen seinerseits ebenfalls nicht beachtete.
    Der Tag verlief ereignislos und das Meeting wurde zu einer Farce. Jess und Tommy lieferten sich Wortgefechte in puncto Konfiguration und Energiekapazität, der Professor konnte sie nicht zur Ruhe bringen und ich schlief beinahe ein. So war jeder von uns froh, die Einrichtung am Abend zu verlassen und auf dem schnellsten

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