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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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nicht in die Hände gefallen. Eine Todesanzeige oder einen Eintrag, der auf sein Ableben hindeutete, existierte auch nicht. Ich gab nicht auf. Da musste doch irgendetwas sein!
    Als Jess sich mir nach ein paar Minuten langsam näherte, liefen mir bereits Tränen über das Gesicht. Ich hatte es nicht bemerkt. Ich spürte ohnehin nicht viel. Alles war irgendwie taub. Vorsichtig versuchte Jess, ihre Hände auf meine zu legen, um mein wildes Tippen zu unterbrechen. Ich schlug sie forsch weg, doch sie gab nicht auf. Ich rollte mit meinem Stuhl einen Meter zurück, legte den Kopf in meine Hände und begann nun bitterlich zu weinen. Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, und fühlte mich elend. Jess kniete sich vor mir hin und streichelte liebevoll meine Arme. Das half ein wenig. Ich musste mich zusammenreißen. Ich musste John helfen. Wie auch immer, aber es musste eine Möglichkeit geben.
    Nun kamen auch André und Tommy auf uns zu und schwiegen betreten, als sie meinen jämmerlichen Anblick wahrnahmen. Weinende Frauen waren nichts für den Professor, das wusste ich bereits. Ich atmete tief durch und stand auf.
    »Ich gehe zurück«, verkündete ich mit fester Stimme.
    »In Ordnung«, erwiderte der Professor besorgt, aber durchaus verständnisvoll, »wir bereiten alles vor. In zwei Tagen kannst du starten.«
    »Danke.«
    Ich warf Tom einen Blick zu, in der Hoffnung, einen Rest von meinem alten Freund wiederzuerkennen. Ein wenig Trost zu erhaschen, doch er schaute nur nachdenklich auf seine Füße. Ich wollte mich gerade umdrehen und nach Hause flüchten, um mich zu beruhigen, da überwand Tom sich doch, noch ein paar Worte zu sagen.
    »Du solltest nicht zurückreisen, Leana.«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Wie unmenschlich konnte er sein? Es wurde mir zu bunt.
    »Sondern was?«, giftete ich ihn an, »hierbleiben und die Sache vergessen? Aus den Augen aus dem Sinn? Ist es das, was du meinst? Hast du denn immer noch nicht begriffen, dass John und ich alles füreinander tun würden. So ein lächerlicher Zeitsprung ist doch nichts für mich. Wenn ich ihn nur zurückholen kann. Es ist etwas schiefgelaufen und ich MUSS wissen, was. Auf deine Ratschläge kann ich verzichten, Tom. Ach, weißt du was? Ich kann auf DICH verzichten!«
    Man konnte sehen, dass Tom meine Worte verletzten. Doch das war mir gleich. Er hatte es provoziert. Schon die ganze Zeit. Er musste sich ganz offensichtlich schwer zusammenreißen, um nicht laut zu werden. Ich genoss es geradezu, ihn so zu sehen.
    »Ich glaube, du machst einen Fehler. Hast du schon einmal daran gedacht, dass John vielleicht absichtlich nicht zurückgekommen ist?«
    »Bitte was?«, entfuhr es mir schockiert.
    »Möglicherweise WILL er nicht zurück. Möglicherweise ist er gerne in seiner eigenen Zeit. Hast du darüber schon einmal nachgedacht?«
    Er hatte mich kalt erwischt. Ich hatte nicht nur darüber nachgedacht, wir hatten sogar darüber gesprochen. Doch John hatte mir deutlich klargemacht, dass er bei mir sein wollte. Was Tommy da vermutete, war Unsinn. John wäre nicht einfach dortgeblieben, ohne mich zu informieren. Außerdem hätte er genau gewusst, dass ich mir Sorgen machen und ihm folgen würde.
    Tommy interpretierte mein Schweigen offenbar als Unsicherheit. Er trat einen Schritt näher und legte den Kopf schief.
    »Du bist dir gar nicht so sicher, richtig? Du weißt nicht, ob er in unserer Zeit leben will. Mit dir.«
    Ein triumphierendes Grinsen machte sich auf Toms Gesicht breit und mir wurde beinahe übel. War dies wirklich mal mein Freund gewesen?
    »Tommy«, begann ich so gefasst, wie es mir unter diesen Umständen möglich war, »ich habe keine Ahnung, was mit John geschehen ist. Ich weiß auch nicht, ob er freiwillig oder gegen seinen Willen im Jahr 1922 geblieben ist. Was ich aber ganz sicher weiß, ist, dass DU nicht die geringste Ahnung von mir oder John oder dem, was wir füreinander empfinden, hast. Du bist ein gemeiner, widerwärtiger Mensch geworden und ich habe keine Ahnung, warum. Ich will es auch gar nicht mehr wissen. Du bist keinem eine Hilfe. Weder bist du für das Team nützlich noch für dieses Projekt. Aber am meisten schadest du dir selbst. Du merkst es nur nicht mehr. Es ist mir egal, was dir bei deiner Suche nach Viktor passiert ist. Das ist deine Sache. Du möchtest offensichtlich nicht darüber sprechen. Bitte! Ich will es auch nicht mehr wissen. Ich will nur, dass du deine vergifteten Gedanken für dich behältst, und uns diese

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