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Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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Schwerpunkt des Weinglases verlagerte sich und die rote Flüssigkeit ergoss sich über unser Sofa. Einen Augenblick lang überlegte ich, ob die letzte Rate schon bezahlt war, bis mir einfiel, dass wir es noch im Laden komplett bezahlt hatten. Offenbar fiel es meinem Hirn leichter, sich mit profanen Dingen wie Ratenzahlung zu beschäftigen, als Johns völlig unlogische Anwesenheit analysieren zu müssen.
    »Wie?«, begann ich, konnte aber keinen sinnvollen Satz bilden.
    »Später«, sagte er bestimmt und hob mich in einem Satz über die Rückenlehne des Sofas in seine Arme. Meine Füße verhedderten sich in den Kissen. Ich krallte meine Finger in seinen Nacken, griff in sein Haar, roch an ihm. Er war echt. Völlig real, hier in unserem Wohnzimmer.
    Er zitterte und hatte offenbar große Mühe, seine Kraft unter Kontrolle zu halten. Während er mein Gesicht und meinen Hals mit Küssen bedeckte, hielt er mich fest in seinen Armen. Ich ignorierte den natürlichen Drang nach Atemluft und erwiderte seine Küsse leidenschaftlich. Ich vergaß meine Fragen, verdrängte die Tatsache, dass er eine Illusion war, es sein MUSSTE. Mit beinahe roher Gewalt riss er meine Bluse auf und dirigierte mich um das Sofa herum, ohne mich auch nur eine Sekunde aus seiner wilden Umarmung zu entlassen. Es war, als hätten wir uns eine Ewigkeit nicht gesehen. Wir landeten beide auf dem Sofa und ließen unseren Emotionen freien Lauf. Es war mir egal, wie er hierhergekommen war. Ich wollte ihm nur noch nahe sein.
     
    Es war bereits mitten in der Nacht, als John und ich endlich in der Lage waren, uns voneinander zu lösen. Völlig erschöpft, jedoch wunschlos glücklich, sanken wir in die Kissen des Sofas zurück und schnappten nach Luft. Inzwischen fehlte es mir schlichtweg an Kraft, um meine unzähligen Fragen vernünftig zu artikulieren. Das würde warten müssen. Doch John hatte offenbar das Bedürfnis, mich aufzuklären. Er griff nach der Rotweinflasche und nahm ein paar kräftige Schlucke. Dann setzte er sie wieder auf den Tisch ab und streckte seine Hand nach meiner Kette aus. Freudig richtete ich mich auf und John legte sie mir an. Anschließend schwiegen wir beide. Ich hatte das Gefühl, dass er seine Gedanken ordnen musste. Nach einer kurzen Weile setzte er einen entschlossenen Gesichtsausdruck auf und begann damit, mir eine Geschichte zu erzählen, die so unglaubwürdig war, dass ich vollends an meinem Verstand zu zweifeln begann.
     
    Es dauerte volle 3 Stunden, bis John geendet hatte und alle meine Fragen beantwortet waren. Immer wieder schüttelte ich den Kopf und hatte das Bedürfnis, ihm den Mund zuzuhalten. Er berichtete von einer fernen Zeit, jenseits meiner Vorstellungskraft und von Dingen, die so unrealistisch klangen, dass nur sein verzweifelter Blick und seine ehrliche Tonlage mich schließlich überzeugen konnten. Außerdem wäre es wohl für niemanden möglich gewesen, eine solche Fülle von fragwürdigen Informationen in kurzer Zeit zu verarbeiten. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich utopischer fand. ID-Chips in Handgelenken oder fehlenden Kaffee? Es klang alles so faszinierend und gleichzeitig so grotesk. Am liebsten hätte ich unser Gespräch aufgezeichnet, um es mir in einer ruhigen Minute noch einmal anhören zu können und alle Zusammenhänge zu erfassen.
    Die letzten Tage ohne John hatten mich völlig überfordert. Ich war an meine Grenzen gestoßen und nun musste ich erfahren, welches Grauen er durchgemacht hatte. Dagegen erschienen meine Sorgen geradezu lächerlich. Er war durch die Hölle gegangen. Ich vermochte es mir kaum vorzustellen, wie er sich nun fühlen musste. Er hatte sich im Alleingang aus einer vollkommen ausweglosen Situation herausmanövriert. Ohne Verbündete oder Kenntnisse der Zeit, in welche er gerissen wurde, hatte er einen Weg zu mir zurückgefunden.
    »Wir müssen es sofort dem Professor erzählen!«, sagte ich schließlich und musste mich räuspern, damit John mich überhaupt verstehen konnte. Seine unglaubliche Geschichte hatte mir buchstäblich die Sprache verschlagen.
    Fast ein wenig zu grob griff er nach meinem Arm.
    »Auf gar keinen Fall! Du darfst ihm nichts erzählen! Das musst du mir versprechen, Leana!«
    »Wie bitte? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein! Natürlich müssen wir es ihm erzählen. Und überhaupt, wie sollen wir sonst dein plötzliches Auftauchen erklären?«
    »Die anderen werden mich überhaupt nicht zu sehen bekommen. Vorerst. Bitte vertrau mir einfach.«
    Nun

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