Time Travel Inc. - Fast Forward (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
herumstanden, machte John außerdem nervös. Noch hatte er das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er würde es nicht einbüßen, nur um Tom Petersons Neugier zu befriedigen.
»Werde ich darin nur auf Viktor stoßen? Oder befinden sich noch andere Menschen in dem Büro?«
»Normalerweise ist nur Viktor dort drinnen.«
»Gut, dann mach, dass du wegkommst.«
Tom drehte sich um und machte sich mit hängenden Schultern zurück auf den Weg zu den Fahrstühlen. Als er auf halber Strecke war, fiel John noch etwas ein.
»Ich würde mir übrigens nicht allzu viel Hoffnung machen, dass Leana jemals wieder mit dir reden wird. Was du getan hast, hat weite Kreise gezogen und jeden aus dem Team in Gefahr gebracht. Wäre unsere Forschung nicht geheim, würde man dich am Ende mit Sicherheit wegen zweier Morde zur Verantwortung ziehen. Und wenn auch nur wegen Beihilfe.«
Irgendwie konnte er nicht umhin, Tommy diese Informationen mit auf den Weg zu geben. Der Junge hatte keine Ahnung, was er angerichtet hatte. Damit drehte John sich um und wollte gerade die großen Türen aufstoßen, als plötzlich ein leises "Pling" vom Fahrstuhl aus zu hören war. Ungehalten machte John auf dem Absatz kehrt, um nachzusehen, wer sich in diesem denkbar ungünstigen Moment zu ihnen gesellte. Auch Tommy war ruckartig stehengeblieben und starte nun in Richtung der Lifte. Zwei uniformierte Wachmänner verließen in diesem Moment einen der Aufzüge und kamen eiligen Schrittes auf sie zu. John fluchte innerlich. Sein sinnloses Gerede hatte ihn wertvolle Zeit gekostet und gefährdete nun seinen Plan. Instinktiv presste Tommy sich an die Wand und ließ die beiden Männer passieren. Ganz offensichtlich waren sie nicht wegen ihm hier. John presste die Zähne aufeinander. Viktor musste die beiden alarmiert haben. Er war auf so etwas vorbereitet gewesen, hätte aber gerne darauf verzichtet. Vermutlich gab es hier irgendwo eine Kamera, welche John übersehen hatte. Gut vorstellbar, dass Tom davon wusste und ihn absichtlich nicht gewarnt hatte. Schon bereute er es, den Kerl nicht noch auf der Straße ordentlich verprügelt zu haben. Egal. Jetzt waren schnelle Reaktionen gefragt.
Er verlagerte sein Gewicht und machte sich bereit, den Wachmännern die Stirn zu bieten. Sein Blick fiel auf die kleinkalibrigen Waffen, welche beide Männer bei sich trugen. Er musste schnell sein. Kurz bevor der erste der beiden ihn erreichte, stürmte er in gebückter Haltung los und rammte seine Schulter in dessen Magen. Sein Gegner krümmte sich vornüber, während John innehielt, um sich mit dem zweiten Wachmann zu befassen. Dieser fackelte nicht lang und griff nach seiner Pistole. Doch John reagierte blitzartig. Er griff nach dem Arm des Mannes und verdrehte ihm das Handgelenk so grob, dass die Pistole auf den Boden fiel und ein paar Meter weit weg schlitterte. Indessen hatte sich sein Partner wieder erholt und ging nun von hinten auf John los. Er legte einen Arm um Johns Hals, um ihn festzunageln. Doch John nutzte den Schwung des Angriffs und wirbelte herum. So riss er den zuvor entwaffneten Wachmann mithilfe seines eigenen Kollegen von den Füßen. Überfordert ließ der Mann von John ab und taumelte zurück. John zögerte nicht lange und versetzte ihm ein paar gezielte Schläge direkt ins Gesicht.
Währenddessen versuchte Tom, sich hinter einem der Schreibtische in Sicherheit zu bringen, und beobachtete das Szenario verängstigt. Sicher glaubte er, er würde als Nächster an die Reihe bekommen. Doch noch war John mehr als beschäftigt mit den beiden Wachmännern. Mit ein paar weiteren Schlägen, dieses Mal in Seite und Unterleib seines Gegners, setzte er ihn außer Gefecht. Der Mann sackte zu Boden und regte sich nicht mehr. Doch sein Kollege stürzte sich bereits wieder auf den Eindringling. Als hätte John es geahnt, duckte er sich erneut und griff seinem vorbeischnellenden Gegner in den Nacken. Mit brachialer Gewalt schmetterte er dessen Kopf gegen die Wand und beendete den ungleichen Kampf damit endgültig. Er blieb einige Sekunden schnaufend stehen und betrachtete sein Werk. Wie lang war es her, dass er sich so geprügelt hatte? John konnte sich nicht erinnern, jemals so verbittert gekämpft zu haben. Er schauderte, gab sich alle Mühe seine Taten vor sich selbst zu rechtfertigen. Das war nichts gegen das, was er mit Viktor vorhatte. Gequält beschwor er das Bild von Leana in van Ortens Labor herauf. Es gab einen guten Grund für sein barsches Vorgehen. Er durfte
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