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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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freuen. Es ist in letzter Zeit so ruhig gewesen bei uns. Kommt schon, sagt ja!«
    Sie schien es ernst zu meinen, und so warf ich Mary einen kurzen, prüfenden Blick zu, um ihre Einstellung zu der Sache in Erfahrung zu bringen. Scheinbar fand sie das Angebot großartig, denn sie antwortete, ohne mich weiter zu beachten: »Au ja! Eine tolle Idee, Anne! Wir wären nur zu gerne deine Gäste. Wir müssten bloß die Sache mit unserem Gepäck noch regeln.«
    »In Ordnung«, sagte Anne erfreut, »hier ist meine Adresse. Ich schicke jemanden, der euch und euer Gepäck vom Hotel abholt und zu uns fährt. Ach, wir werden einen tollen Abend verbringen. Wir haben uns so viel zu erzählen, Mary. Ich freue mich, dass du hier bist!«
    Ein paar Stunden später, nach viel zu viel Wein und einem ganz hervorragenden Abendessen, saßen wir drei Frauen vor dem Kamin und unterhielten uns.
    »So, sagt mal ihr zwei. Wo wollt ihr denn eigentlich hin? Du sagtest Oklahoma, Mary?«
    »Ja, genau. Wir sind auf dem Weg nach Tulsa«, erwiderte Mary.
    »Tulsa? Hmmm …«
    Der Laut, den sie von sich gab, verhieß nichts Gutes.
    »Wisst ihr, dort könnte es in Kürze ziemlich ungemütlich werden.«
    »Was meinst du?«, fragte ich leicht beunruhigt.
    »Soweit ich weiß, gibt es dort inzwischen eine ganze Menge Konflikte zwischen den schwarzen und weißen Bewohnern der Stadt. Oh Verzeihung, ich glaube, man sagt afroamerikanische Bewohner«, korrigierte sie sich.
    Ich musste schmunzeln. Das passte gut. Meines Wissens und den Zeitungsausschnitten und Bildern in ihrem Haus nach zu urteilen, handelte es sich hier um Anne Dallas Dudley. Sie war eine äußerst bekannte Aktivistin der Suffragetten-Bewegung gewesen und tatsächlich unmittelbar beteiligt an der Durchsetzung des Wahlrechts für Frauen in Tennessee vor etwa einem Jahr. Dass sie die Bezeichnung "schwarz" für politisch nicht korrekt erachtete, war zu erwarten.
    »Du meinst, es könnte dort Probleme geben?«, fragte ich zögerlich.
    »Ich weiß es nicht. Möglicherweise. Es gibt dort einen außergewöhnlichen Stadtteil. Greenwood heißt er. Dort leben sehr viele erfolgreiche Schw… Afroamerikaner. Künstler, Unternehmer und dergleichen. Soweit ich weiß, ist, durch eine ganze Menge Mischehen zwischen Indianern und Sklaven, eine ganz eigene Bevölkerungsschicht entstanden, versteht ihr? Sie haben Geschäfte und verdienen gutes Geld. Man nennt sie die Freedmen. So manch ein Weißer sieht es gar nicht gerne, dass sich dieser Teil der Stadt so großartig entwickelt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Lage bald eskalieren wird.«
    »Das wäre ja furchtbar!«, meinte Mary, nicht ohne ein Leuchten der Vorfreude in ihren Augen.
    »Na ja, ich will euch aber auch keine Angst einjagen«, warf Anne schnell ein und schenkte uns noch etwas Wein nach. »Schließlich kann eine alte Lady wie ich viel vermuten, wenn der Tag lang ist und … oh, das ist er anscheinend. Es ist ja bereits nach zwei Uhr morgens! Ich würde vorschlagen, wir trinken aus und gehen dann zu Bett. Ihr wollt ja wohl nicht aussehen wie zwei zerknitterte Jungfern, wenn ihr eure Reise morgen fortsetzt.«
    Ihr Bericht hatte mich ein wenig beunruhigt. War die Lage in Tulsa wirklich so brenzlig? Zugegeben, ich hatte mich ein wenig länger als geplant in New York aufgehalten. Hatte ich bei meinen Recherchen etwas übersehen? Hatte es in Tulsa tatsächlich Aufstände gegeben? Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Allerdings hatte ich nicht vor, ewig in der Stadt zu bleiben, und mich daher auch nicht so sehr in die Recherche vertieft. Jetzt konnte ich ohnehin nichts mehr ändern. Morgen würden wir, sofern die Achse repariert war, weiterreisen. Was sollte schon passieren?
     
    Am nächsten Morgen passierte zunächst einmal überhaupt nichts. Die Achse war noch nicht repariert und Mary und ich versuchten, uns die Zeit mit Sightseeing zu vertreiben. Nashville war gar nicht so übel. Wir wanderten also ein wenig umher, kauften ein, tranken Tee. Schließlich landeten wir dann tatsächlich am Parthenon. Auf der einen Seite wurde er durch ein riesiges Baugerüst verdeckt. Ich erinnerte mich wieder an die Worte des Fahrers Tags zuvor. Gips und Holz. Unglaublich, dass jemand eine so große Attrappe aufgebaut hatte. Umso sinnvoller, es jetzt für die Ewigkeit zu verstärken. Ich erinnerte mich plötzlich an einen Film, den ich mal gesehen hatte. Meine Online-Videothek hatte ihn mir zugeschickt. Als ich das Kuvert öffnete und die DVD zum

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