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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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Ich hatte es nicht gewagt, den Professor zu fragen, ob Mary uns begleiten könnte. Daher war ich umso erfreuter, als sie mir am Nachmittag erzählte, dass sie einen Job gefunden hatte. Es wäre mir ohnehin unmöglich gewesen, ihr zu erklären, wieso ich plötzlich mit dem Professor aufbrechen wollte und wohin wir gehen würden.
    »Du weißt doch noch, die Jungs von neulich Abend, Mai? Einer der beiden hat Kontakte«, berichtete sie erfreut.
    Was genau sie mit "Kontakten" meinte, brauchte Mary nicht weiter zu erläutern. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelte es sich hierbei um Verbindungen zum anrüchigen Milieu. Ich hakte an dieser Stelle nicht weiter nach.
    »Jack meint, er kann mir eine Unterkunft besorgen und ich kann bereits morgen mit der Arbeit anfangen!« Aufgeregt tanzte sie umher.
    »Das ist ja super!«, sagte ich nicht ohne strengen Unterton. »Und es trifft sich auch ganz hervorragend. Ich werde schon bald weiterreisen. Es freut mich, dass du gut untergebracht bist. Das hoffe ich jedenfalls.«
    Mary war ein großes Mädchen. Sie würde schon klarkommen. Wieder schmerzte mich die Vorstellung, ohne sie weiterziehen zu müssen. Aber alles in allem hatte sich das Blatt anscheinend gewendet und jeder von uns kam heil aus diesem Fiasko raus, zumindest lebendig.
     
    Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um Zugtickets zu besorgen. Der Professor und ich würden von Tulsa aus direkt nach New Orleans fahren, um dort die Ausrüstung für unsere weitere Reise zu besorgen und um das nächste Dokumentenversteck zu erreichen. Wenn wir unsere Notizen dort deponierten, würde unser in der Zukunft verbliebenes Team endlich Gewissheit über den Erfolg von Tyssots Rettungsaktion und unser beider Überleben haben. Ich fragte mich insgeheim, ob Tom und die anderen mit der Situation nicht überfordert waren. Immerhin war der Professor nun hier und nicht an seinem Platz in der Zukunft. Außerdem gab es noch eine Sache, die uns beiden Sorgen bereitete, welche aber bisher noch von keinem angesprochen worden war. Es gab einen Grund dafür, dass ich und nicht der Professor diese Reise angetreten hatte. Niemand konnte mit absoluter Sicherheit sagen, dass es ungefährlich war, sich selbst oder einem seiner Vorfahren Auge in Auge gegenüber zu stehen. Da der Plan nun aber vorsah, Professor Tyssots Urgroßvater Jim Tyson zu verfolgen und so das Versteck zu finden, lag eine Gegenüberstellung durchaus im Bereich des Möglichen. Allmählich wurde die ganze Sache ziemlich unvorhersehbar und ich war mir nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, in die Vergangenheit zu reisen. Was, wenn wir die Dinge veränderten oder sogar schon verändert hatten?
    Ich wanderte durch die Straßen Tulsas und versuchte meine Gedanken fortzuschieben und meiner Umgebung ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Zwanzigerjahre kamen mir merkwürdig vor. Es schien alles so zivilisiert und städtisch, doch gleichzeitig konnte sich keiner der hier lebenden Menschen vorstellen, dass es schon bald Mobiltelefone und Hochgeschwindigkeitszüge geben würde. Ich beobachtete ein verliebtes Pärchen, das gerade vor einem Schaufenster Halt gemacht hatte. Sie schienen sich über die Auslagen des Geschäfts zu unterhalten. Eine der Schaufensterpuppen trug eine ziemlich wettertauglich erscheinende Jacke. An sich nichts Aufregendes, wenn man einmal davon absah, dass sie mit einem Reißverschluss ausgestattet war. Diese wahnsinnige Neuerung würde erst in den nächsten Jahren in den Alltag einkehren und diesen nach und nach revolutionieren. Ich schmunzelte. Genau diese Augenblicke machten Zeitreisen in die Vergangenheit so spannend. In der Zukunft schenkte man einer so simplen Sache wie einem Reißverschluss keine besondere Aufmerksamkeit, doch hier … hier war es ein kleines Wunder.
    Ich setzte meinen Weg fort und beschloss zwischendurch, eine Kleinigkeit zu essen. In Oklahoma gab es so gut wie immer und überall ein Barbecue. So auch hier in Tulsa. Auf der anderen Straßenseite erblickte ich ein kleines Restaurant, das verschiedene Gerichte vom Grill anbot. Ich setzte mich an einen der Tische und bestellte marinierte Rinderrippchen. Nach den Ereignissen, die ich hinter mir hatte, schmeckte dieses dampfende Fleisch wie ein Stück vom Himmel. Ich verspeiste alles bis zum letzten Soßenklecks auf dem Teller und blieb dann noch eine Weile sitzen. Am Tisch neben mir unterhielten sich zwei Männer über die Vorfälle am

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