Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Geschäften gewesen, um sich neue Schuhe zu besorgen, eine robust wirkende Tasche aus Leder und einige nützliche Werkzeuge und Behältnisse, wie man sie eben auf einer längeren Wanderung benötigen würde. Nur ein Geschäft hatte rein gar nichts mit der anstehenden Reise zu tun. Es handelte sich dabei um ein Spielzeuggeschäft. Offenbar wollte er seinem Sohn nicht mit leeren Händen gegenübertreten.
Auch der Professor und ich hatten inzwischen alles Notwendige besorgt und waren bereit für den Aufbruch. Die Spannung war schier unerträglich. Waren die Geschichten des Vaters wahr? Würden wir Tyson dabei beobachten können, wie er einen Schatz vergrub? Das andauernde Warten und Beobachten machte mich schläfrig. Gerade war ich an der Reihe, Tyson zu beschatten, als ich ihn aus dem Haus, welches sich tatsächlich als seine feste Unterkunft herausgestellt hatte, kommen sah. Die ältliche Dame, bei der er wohnte, begleitete ihn vor die Tür und streckte die Hand aus, als er Anstalten machte, etwas Geld aus seiner Hosentasche zu kramen. Erst jetzt bemerkte ich, dass er scheinbar alle seine Habseligkeiten bei sich trug. Außerdem die neuen Schuhe und schäbige Kleidung. Es war also endlich so weit. Er wollte aufbrechen, zum Lake Maurepas.
Der Professor und ich hatten ein Zeichen für diesen Fall ausgemacht. Sobald Tyson außer Sichtweite des Hauses war, drapierte ich ein kleines, rotes Tuch am Zaun und beeilte mich dann, ihm zu folgen. Der Professor würde ohnehin in etwa einer Stunde hier auftauchen und ich hatte eine der Uhrzeit entsprechende Anzahl von Knoten in das Tuch geknüpft. So würde er wissen, wann Tyson und ich hier aufgebrochen waren. Es gab nur einen sinnvollen Weg aus der Stadt in das Gebiet des Sees, also würde Professor Tyssot uns sicher bald einholen. Es tat gut, endlich einmal einen sinnvollen Plan zu haben und nicht völlig blind durch die Vergangenheit zu stolpern.
Ich hatte bereits vor Tagen meine Garderobe auf unser bevorstehendes Abenteuer abgestimmt und trug nun meine Hose und ein Hemd. Die nötigsten Dinge hatte ich in einer Tasche bei mir und der Professor würde den Rest der Ausrüstung mitbringen. Ich war ungemein aufgeregt. Würden wir Tyson dabei beobachten können, wenn er seinen noch immer undefinierbaren Fund versteckte? Vorfreude überkam mich. Bisher hatte mich ständig das Gefühl übermannt, einem Märchen hinterherzujagen. Doch nun schien die Geschichte tatsächlich ihren Lauf zu nehmen, und ich war mitten drin!
Wie erwartet ging Tyson in Richtung des Autovermieters in der Camp Street, um sich ein Auto zu besorgen. Er hatte sich dieses bereits gestern ausgesucht und auch bezahlt. Ich bog eine Straße vorher in die St. Charles Avenue ab, um unseren Wagen zu holen. Nachdem der Professor und ich festgestellt hatten, mit welchem Beförderungsmittel Tyson die Reise antreten wollte, hatten wir uns ebenfalls ein Auto organisiert und es vorausschauend in der Nähe der Autovermietung platziert. Tyson bestieg sein neues Vehikel und fuhr los. Mit einigem Abstand folgte ich. Von nun an musste ich vorsichtig sein! Auf keinen Fall durfte ich riskieren, dass er seinen Plan änderte, weil er sich beobachtet fühlte.
Nach etwa einer Stunde Fahrt bog Tyson von der viel befahrenen Straße ab und folgte einer etwas unwegsameren und sehr viel schmaleren Straße. Hoffentlich würde der Professor ebenfalls hierherfinden. Ich musste einen großzügigen Abstand halten, um nicht von Tyson entdeckt zu werden. Zum Glück war die Strecke staubig, sodass ich trotz der großen Entfernung rechtzeitig bemerken würde, wenn Tyson anhielt. Sein Auto produzierte eine gewaltige Staubwolke, anhand derer ich auch gut die Distanz zwischen unseren beiden Fahrzeugen ermitteln konnte. In den letzten ein bis zwei Meilen hatte er sein Tempo deutlich verringert. Ich trat vorsichtig auf die Bremse, um meine Fahrt anzugleichen. Fast wäre ich noch um die nächste Kurve gebogen, als ich gerade noch rechtzeitig bemerkte, dass er offenbar stehen geblieben war. Ich ging in die Eisen und ließ den Motor umgehend und mit voller Absicht absaufen. Er durfte mich nicht hören oder gar sehen. Ich schlüpfte aus der Fahrertür und kletterte den kleinen Hügel, welchen Tyson bereits umrundet hatte, ein Stück hinauf. Ganz langsam schob ich meinen Kopf zwischen Gestrüpp und Gestein nach oben und hatte so eine ziemlich gute Sicht auf Tysons Wagen.
Er war gerade dabei, sein Gepäck auszuladen, und öffnete dann die Fahrertür,
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