Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Doch je mehr Zeit verging, desto schwerer war es, gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Ich war Jim Tyson nun schon über fünf Stunden auf den Fersen und ziemlich erschöpft. Ein paar Augenblicke später war ich in einen tiefen traumlosen Schlaf gesunken.
»Leana, wachen Sie auf, Leana?«
»Was? Wie? Oh, ist er noch da?«, nuschelte ich, während ich mich ein wenig zu schnell aufsetzte und alles um mich herum seltsam wackelte.
»Ja, keine Sorge. Tyson ist ebenfalls eingeschlafen«, berichtete der Professor.
»Gut, dass Sie uns gefunden haben. Ich hatte Angst, dass Sie die Spur im Dunkeln nicht finden würden. Wie sind Sie hergekommen?«, fragte ich und gähnte, noch bevor ich den Satz beendet hatte.
»Ich habe mir ein Pferd besorgt. Dachte, damit wären wir hier mobiler als mit einem Auto.«
»Ja, eine gute Idee. Wo ist denn das Tier?«
»Als ich von Weitem den Feuerschein sah, habe ich es an einen Baum gebunden, ein paar Hundert Meter von hier. Ich hoffe mal, dass es sich die Nacht über ruhig verhalten wird. Um ehrlich zu sein, ich kenne mich mit Pferden nicht so gut aus«, fügte er grinsend hinzu.
»Oh gut, ich bin froh, dass Sie jetzt hier sind. Was meinen Sie, wird er sich morgen sein Versteck suchen?«, neugierig blickte ich in Tysons Richtung.
»Ich weiß es nicht, Leana. Aber ich denke, jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wir bleiben ihm auf den Fersen, bis er preisgibt, was er verstecken will.«
Man konnte dem Professor die Vorfreude deutlich anhören. Ich war mir die ganze Zeit über nie richtig sicher gewesen, ob er nur so tat, als wenn er keine Ahnung hatte, um welche Art Gegenstand es sich handelte. Aber nun konnte ich sehen, dass er es nicht wusste. Er wirkte wie ein kleiner Junge am Weihnachtsmorgen. Erneut fragte ich mich, wieso er so viel Zeit mit der Aufdeckung dieses Familiengeheimnisses verbracht hatte und was er hoffte, hier zu finden? Hoffentlich würde er nicht enttäuscht werden.
Ich legte mich wieder hin und schlief selig bis zum Morgengrauen. Als ich mich rekelte und nach links blickte, musste ich schockiert feststellen, dass auch der Professor eingeschlafen war. Schnell sah ich nach, ob Tyson noch in seinem Lager war, und ließ mich beruhigt auf den Boden plumpsen, als ich ihn schlafend neben dem ausgegangenen Feuer sah. Ich ließ Tyssot weiterschlafen, sicher war er noch lange wach gewesen.
Nachdem ich mich mit etwas Wasser aus meiner Feldflasche notdürftig frisch gemacht hatte, holte ich Brot und etwas Käse hervor und machte ein einfaches Frühstück. Auch Tyson war inzwischen auf den Beinen und kramte in seinen Sachen herum, entfachte das Feuer auf's Neue und bereitete sich ebenfalls ein Frühstück zu, welches aus Bohnen in Tomatensoße, Kaffee und Eiern bestand. Wie gerne hätte auch ich jetzt ein Feuer gehabt. Es duftete köstlich zu uns herüber. Der Professor begann sich zu regen und ich goss ihm einen Schluck Wasser in einen kleinen Metallbecher.
»Guten Morgen«, sagte ich mitfühlend. Der Boden war wirklich sehr unbequem, »konnten Sie ein wenig schlafen?«
»Ja, danke. Es geht schon«, krächzte er und nahm dankbar das Wasser entgegen.
»Ist er schon wach?«
»Ja, riechen Sie es denn nicht?«, antwortete ich bitter.
»Oh, ja. Mann, schade, dass wir kein Feuer machen können!«, sprach er mir aus der Seele.
»Wir hätten ohnehin nichts dabei, was wir zubereiten könnten«, sagte ich und reichte dem Professor sein Käsebrot.
Nachdem wir gegessen und unsere Sache wieder ordentlich verstaut hatten, warteten wir darauf, dass Tyson seinen Weg fortsetzte. Es dauerte geschlagene zwei Stunden, bis er dies tat. Offenbar hatte er es nicht besonders eilig. Er nahm sich sogar die Zeit, noch ein paar Seiten in einem kleinen Buch zu lesen, welches er bei sich hatte. Vielleicht war es für ihn nicht bloß die Suche nach dem perfekten Versteck, sondern eine Art Urlaubsreise für Naturliebhaber. Ich für meinen Teil konnte der Natur an diesem Morgen nicht viel Gutes abgewinnen. Alles um uns herum war feucht und ich hatte das permanente Bedürfnis, mir die Hände zu waschen. Ich war noch nie ein Fan vom Campen gewesen. Auch im 21. Jahrhundert nicht. Lediglich als junges Mädchen war ich ein paar Mal mit meiner Freundin und ihren Eltern in Frankreich auf einem Campingplatz untergekommen. Ein Schreckerlebnis mit einer überdimensionalen Spinne hatte mich aber schnell von meinem Wunsch nach Natur und Zeltplätzen kuriert.
Während wir beobachteten, wie Tyson
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