Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
befand. Während er mich näher und näher an den Moment höchster Ekstase brachte, ging mir nur ein Gedanke, immer und immer wieder durch den Kopf: Was zum Teufel soll ich nun tun?
Es verging eine Woche, die wir fast ausschließlich im Bett verbrachten. Alle Diskussionen waren vertagt und wir lebten einfach in den Tag hinein. Natürlich wusste ich, dass die Situation noch dieselbe war, verdrängte diese Tatsache jedoch geschickt.
»Was meinst du? Sollen wir uns heute mal wieder draußen blicken lassen?«, fragte er grinsend, nachdem er unter der Bettdecke hervorgekommen war.
Noch völlig berauscht, dachte ich darüber nach und entschied mich dafür. Die Zeit rannte und ich musste noch einiges erledigen. Ich war mir sicher, dass er nicht meine Reisevorbereitungen im Sinne hatte, als er den Vorschlag machte, aber man könnte das Angenehme ja sicher mit dem Notwendigen verbinden.
»Ja, lass uns heute einen Ausflug machen«, erwiderte ich also und sprang aus dem Bett.
»Hey!«, rief er, »so hatte ich es nicht gemeint. Komm sofort wieder her! Ich bin noch nicht fertig mit dir, meine Liebe.«
Er hechtete über das Bett und ich quietschte vergnügt, während ich so tat, als wolle ich entkommen. Natürlich hatte er mich in wenigen Sekunden zurück auf das Bett befördert und erstickte alle gespielten Einwände mit treffsicheren Küssen.
Zwei Stunden später stand ich frisch gebadet vor dem großen Spiegel im Gästezimmer und betrachtete mich . Ich fuhr mit der Hand hinunter zu den Koordinaten des Abreiseortes. Als John dieses zum ersten Mal gesehen hatte, war ich völlig sprachlos gewesen. In der Hitze des Augenblicks hatte ich die Zeichen auf meinem Körper völlig vergessen. Ich machte ihm weis, dass es eine jugendliche Dummheit gewesen war. Die Zahlen waren in Form eines kleinen Kreises tätowiert und in verschiedenen Schriftgrößen. Es hatte ein bisschen was von einem Kabbala-Symbol. Da er in diesem Moment anderes im Sinn hatte, ging er nicht weiter darauf ein, doch ich spürte, dass er es jedes Mal skeptisch betrachtete, wenn wir nackt beieinander lagen. Ich widmete mich dem Rest meines Körpers. Alles war in bester Ordnung. Durch die Woche voller körperlicher Betätigung und wenig Essen war ich rank und schlank wie nie. Meine Haare fielen nass auf meine Schultern und kleine Rinnsale verliefen über mein Schlüsselbein bis hin zu meinem Bauchnabel. Von der Inspektion zufriedengestellt, zog ich mich an und frisierte mich ausgiebig. Es wurde Zeit. John wartete sicher bereits unten auf mich.
Wir liehen uns Abbys Auto und fuhren zum Paynes Prairie Preserve State Park. Bevor John und ich unsere einwöchige Liebespause eingelegt hatten, war ich bereits dort gewesen, als John tagsüber in der Stadt zu tun hatte. Ich hatte die Stelle, an der ich in Kürze zurückreisen würde, inzwischen beinahe ausmachen können und wollte nun ein Picknick mit ihm machen, um mir sicher zu sein. Am Rande eines Wäldchens befanden sich die Überreste eines kleinen Felsens. Vom größten der Steine aus musste ich elf Schritte in Richtung der Bäume gehen und hätte meine Reiseposition erreicht. Wir packten unsere Decke und die unterschiedlichsten Leckereien aus Abbys Küche aus und setzten uns direkt neben die Steine. Sie boten uns Schatten und waren angenehm kühl, wenn man sich daran lehnte.
»Die Gegend hier magst du wohl?«, fragte John und riss mich aus meinen Gedanken.
»Ja, es ist schön hier. Ich mag die Aussicht.«
»Hmmm, nur die Aussicht? Mir kommt es vor, als würdest du hier ein Haus bauen wollen, so wie du die Entfernungen abschätzt.«
»Das tue ich doch gar nicht!«, erwiderte ich und fühlte mich ertappt.
Er hatte recht. Ich maß in Gedanken den Radius ab, in welchem ich mich befinden musste, wenn Tommy und der Professor die Energie freisetzten. Theoretisch konnte man eine ganz Fußballmannschaft auf einmal zurückholen. Doch die Anlage im Forschungslabor war so kalibriert, dass sie eine Fläche von etwa drei mal drei Metern umfasste. Genauso groß war die freie Fläche im Labor, wo ich schon bald ankommen würde. Misstrauisch beäugte ich die Stelle, von welcher aus ich meine Rückreise antreten würde. Ich konnte mich nicht mal in ihre Nähe wagen, was total albern war. Solange die Energie nicht freigesetzt wurde, würde nichts passieren. Doch die Angst, von John getrennt zu werden, machte mich vorsichtig.
»Kein Grund, gleich die Stimme zu erheben, Liebes.«
Er wirkte überrascht. Kein Wunder. Je
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